Eine sueße Verfuehrung
bald mir gehört.“
„Na dann. Gratuliere, Emilio.“ Jordan klopfte seinem Bruder anerkennend auf die Schulter. „Ich verschwinde; in einer halben Stunde habe ich einen Termin in der Stadt. Halt mich auf dem Laufenden, okay?“
Sobald sich die Tür hinter Jordan geschlossen hatte, trat Emilio ans Fenster und blickte hinaus.
Brittany. Sie war eine anziehende, sehr aufregende Frau, die ihm unter die Haut ging. Es funkte zwischen ihnen, jedes Mal, wenn sie sich näherkamen. Und auch, wenn sie krampfhaft versuchte, sich nur auf das Geschäftliche zu konzentrieren – Emilio wusste, dass sie dasselbe empfand wie er.
Er erinnerte sich an den Moment, als er zum Essen ins Restaurant gekommen war und Brittanys Blicke bemerkt hatte. Ihr feuerroter Rock und die rote Seidenbluse waren wie eine einzige stumme Einladung gewesen. Die langen schlanken Beine, die schmale Taille, das hübsche Gesicht – all das hatte ihm buchstäblich den Atem geraubt.
Sein Körper reagierte ja schon, wenn er nur an sie dachte!
Aber Brittany sah nicht nur gut aus. Er genoss auch ihre Gesellschaft und die Gespräche mit ihr. Das war ein zusätzlicher Vorteil, mit dem er nicht gerechnet hatte. Ohne lange zu überlegen, nahm Emilio den Hörer ab und wählte ihre Nummer.
Als sie sich meldete, setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und lehnte sich entspannt zurück. „Ich wollte nur hören, ob Sie immer noch zufrieden sind und sich auf das Abendessen nachher freuen“, begann er.
Zwanzig Minuten unterhielten sie sich, bevor Emilio auflegte und begieriger war denn je, Brittany wiederzusehen. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf der Tischplatte, während er an den bevorstehenden Abend dachte und an das, was er eigentlich wollte. Seine Vorfreude überraschte ihn selbst.
Leise eine Melodie pfeifend, sah er sich in seinem Büro um und verglich es automatisch mit dem von Brittany.
Während es bei ihr warmes Parkett und Holzmöbel gab, hatte er einen Marmorfußboden, weiße Wände und einen Schreibtisch mit Granitplatte. Neben den dunkelblauen Kissen und einigen Blumentöpfen waren die einzigen Farbtupfer die Gemälde an der Wand.
Emilios Blick blieb an einem bestimmten Bild hängen. Es war bunt, mit abstrakten Formen, und von einem jungen Künstler namens Richardson. Emilio fragte sich, ob Brittany das Gemälde erkennen und sich daran erinnern würde, dass er es ihr bei einer Auktion vor der Nase weggeschnappt hatte. Damals kannten sie sich noch nicht, also hatte sie es wahrscheinlich vergessen.
Plötzlich fiel ihm etwas ein. Er riss eine Schublade auf, griff nach einer Handvoll Fotos und warf sie auf den Schreibtisch. Es waren Fotos vom „Brittany Beach“, letzte Woche aufgenommen. Tiefe Zufriedenheit erfüllte ihn, als er eins der Fotos genauer betrachtete. Brittany stand vor ihrem Restaurant und sprach mit einem der Angestellten. Sie trug einen durchscheinenden blauen Rock und ein Top, das eigentlich nur aus seidenen Stoffstreifen bestand. Der dünne Rock saß tief auf ihren Hüften, darunter waren stahlblaue, gefährlich knappe Shorts zu erkennen. Für eine Frau, die in Sachen Flirt eher vorsichtig schien, strahlte ihre Kleidung eine enorm verführerische Sinnlichkeit aus. Emilio lächelte und fuhr mit einem Finger langsam über das Foto. Nachdem er die Bilder wieder in die Schublade gelegt hatte, fasste er einen Entschluss: Er würde nicht nur das Restaurant, sondern auch Brittany erobern.
Abrupt stand er auf und ging in den Gästebereich hinüber, wo eine pinkrote Beleuchtung den einzelnen Essnischen eine ganz besondere Sinnlichkeit verlieh. Sein Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass Brittany bald hier sein würde. Ungeduldig sah er auf seine Armbanduhr und zählte die Minuten.
Um kurz nach acht kehrte Brittany in ihre Wohnung zurück, um sich für das Essen mit Emilio vorzubereiten. Prickelnde Vorfreude ließ sie erschauern. Sie nahm ein ausgiebiges Bad und wählte dann ein schwarzes Etuikleid, das kurz über den Knien endete, und dazu schwarze hochhackige Sandaletten.
Während sie sich zurechtmachte, hörte sie den Wetterbericht. Ein Hurrikan befand sich über dem Atlantik, doch das Unwetter würde die Küste nicht vor Sonntag oder Montag erreichen. Bis dahin konnte der Sturm die Richtung gewechselt oder an Kraft verloren haben. Schon bald kehrten Brittanys Gedanken zurück zu Emilio.
Sie bürstete ihr langes Haar und steckte es an der Seite hoch. Diamantohrringe waren der einzige Schmuck. Zum Schluss griff sie
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