Eine sueße Verfuehrung
nach ihrer kleinen metallisch schimmernden Handtasche und verließ das Appartement.
Unter einem großen roten Neon-Schriftzug, der das „El Diablo“ ankündigte, führte die Auffahrt in einem weiten Bogen zum Eingang des Restaurants. Während Brittany darauf zufuhr, betrachtete sie die beleuchtete pinkfarbene Fassade des Gebäudes. Blumenbeete mit roten und violetten Pflanzen verliehen dem Ganzen etwas Exotisches, hohe Palmen und Bananenbäume warfen ihre Schatten auf einen gepflegten Rasen. Brittany parkte vor dem Eingang und reichte einem Angestellten die Autoschlüssel.
Musik drang zu ihr hinaus, das Restaurant schien schon jetzt zum Bersten gefüllt. Als Brittany das Gebäude betrat, ging sie direkt auf den Oberkellner zu und fragte nach Emilio. Neugierig sah sie sich um. Auch hier herrschten rote Farbtöne vor, rote Wände im Foyer, orangefarbenes Licht an der Bar, pinkfarbene Blumen in riesigen Töpfen.
„Willkommen“, hörte sie plötzlich eine tiefe Stimme hinter sich sagen, und als sie sich umdrehte, stand Emilio mit einem bewundernden Lächeln vor ihr und ließ den Blick über sie gleiten. „Sie sehen wunderschön aus“, bemerkte er leise.
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Auch er sah umwerfend aus in seinem schwarzen Anzug und dem dunkelblauen Hemd.
„Danke“, erwiderte sie atemlos und stellte beunruhigt fest, dass ihre Gefühle immer intensiver wurde, je öfter sie ihm begegnete.
„Kommen Sie. Wir werden in einem abgetrennten Bereich essen, aber ich dachte, Sie möchten vorher vielleicht noch etwas vom ‚Diablo‘ sehen.“ Emilio führte sie durch das Hauptrestaurant.
„Ich bin schon einmal hier gewesen“, erinnerte Brittany ihn und betrachtete die einzelnen Essnischen, die von durchscheinenden Vorhängen umgeben waren. Einige Gäste hatten sie offen gelassen, andere geschlossen, um etwas Privatsphäre zu schaffen. An einer Seite des Raumes befand sich eine Tanzfläche, wo sich mehrere elegant gekleidete Paare zum Rhythmus der Musik bewegten. Der Lärmpegel war ziemlich hoch durch die Musik, das Gelächter und die angeregten Unterhaltungen. „Die Küche hier ist ausgezeichnet“, stellte sie fest.
„Ich hoffe, Sie waren nur hier, um Geschäftliches zu besprechen, und nicht etwa zum Rendezvous.“
Brittany hob die Augenbrauen. „Richtig geraten.“ Emilios Lächeln vertiefte sich. Er führte sie in die Küche und stellte sie dem Küchenchef vor, einem hochgewachsenen braunhaarigen Mann, der ihr die Spezialitäten des Tages erklärte.
Später machte Emilio sie mit dem Manager bekannt, einem stämmigen Blonden, der Brittany herzlich willkommen hieß. Dann gingen sie einen langen Flur hinunter, der zu einem kleinen Zimmer mit Ledersofa und Garderobe führte. „Der Vorraum zu meinem Büro“, sagte Emilio. Sie gingen durch eine weitere Tür, und er knipste das Licht an.
Die ganz in Weiß und Blau gehaltene Einrichtung war genauso eindrucksvoll wie der Blick durch die riesige Fensterfront auf das Meer. „Wunderschön“, murmelte Brittany und schlenderte durch den Raum, so wie Emilio es in ihrem Büro getan hatte. Vor einem abstrakten Ölgemälde blieb sie stehen. „Der Richardson. Ein ziemlich junger Künstler. Dieses Gemälde hat eine Geschichte zu erzählen.“ Sie warf Emilio einen vielsagenden Blick zu.
„Sie erinnern sich also“, stellte er lächelnd fest.
„Wie könnte ich vergessen, dass Sie ihn mir vor der Nase weggeschnappt haben?“
„Nun ja, wir kannten uns zu der Zeit noch nicht, und ich habe gehofft, Sie hätten es verdrängt.“
„Bestimmt nicht“, rief sie kopfschüttelnd. „Aber Sie besitzen einen sehr guten Geschmack.“
„Und ich dachte, dass Sie nur mitbieten, um mich zu ärgern.“
Brittany drehte sich erstaunt um. „Ich wollte das Gemälde haben, und ich war wütend, dass Sie einfach nicht lockerließen. Ich wäre so glücklich gewesen, es zu bekommen. Es ist immer noch eins meiner Lieblingsbilder, und ich glaube, eines Tages wird der Künstler sehr erfolgreich sein. Sie haben eine gute Investition getätigt, Emilio. Auch wenn es sehr gemein von Ihnen war.“
Er ging langsam auf sie zu und blieb dann dicht vor ihr stehen. Brittany hielt unwillkürlich den Atem an. „Nicht gemeiner als Ihre Weigerung, auszusteigen. Sie wollten das Bild also wirklich haben?“
„Sonst hätte ich doch nicht geboten! Allerdings hatte ich bei Ihnen das Gefühl, dass Sie nur deshalb nicht aufgeben, weil Sie nicht verlieren können.“
Emilio zuckte lächelnd die
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