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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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größten Imperium, das man je gekannt hatte. Und wie bei Alexander war sein Imperium nicht von Dauer gewesen.
    Der Mann war ein Genie der Eroberung und der Organisation gewesen. Er verfügte einfach nicht über alle notwendigen Werkzeuge.
    Nau warf einen letzten Blick auf die himmelblaue Schönheit der Arachna, während sie hinter die Türme von Hammerfest glitt. Er hatte jetzt einen Traum. Bisher war es ein Traum, den er nur sich selbst eingestand. In ein paar Jahren würde er eine nichtmenschliche Rasse unterwerfen, eine Rase, die einst zwischen den Sternen geflogen war. In ein paar Jahren würde er die tiefsten Geheimnisse der Flottenautomatik der Dschöng Ho ergründen. Mit alledem könnte er Pham Nuwen gleichkommen. Mit alledem könnte er ein Imperium schaffen. Doch Tomas Naus Traum reichte weiter, denn er besaß bereits ein Werkzeug imperialer Herrschaft, das Pham Nuwen und Tarf Lu und all den anderen gefehlt hatte: Fokus.
    Die Erfüllung seines Traums lag ein halbes Leben von ihm entfernt, jenseits des Exils und tödlicher Bedrohungen, von denen er vielleicht noch keine Vorstellung hatte. Manchmal fragte er sich, ob es verrückt sei, zu glauben, er könnte an dieses Ziel gelangen. Ach, aber der Traum brannte so hell in seinem Geist:
    Mit Fokus würde Tomas Nau vielleicht festhalten können, was er in die Hände bekam. Tomas Naus Aufstieg würde ein einziges Imperium sein, das sich über den gesamten Menschenraum erstreckte. Und dasjenige, welches blieb.

 
     
SIEBZEHN
     
    Offiziell existierte Benny Wens Biersalon natürlich nicht. Benny hatte sich etwas leeren Versorgungsraum zwischen den inneren Ballons geschnappt. In ihrer Freizeit hatten er und sein Vater ihn nach und nach mit Möbeln bestückt, einem Null-g-Billard, Bildtapete. Man sah immer noch die Versorgungsleitungen aus den Wänden ragen, doch sogar die waren mit bunter Folie bedeckt.
    Wenn seine Wache an der Reihe war, verbrachte Pham Trinli seine Zeit damit, hier herumzuhängen. Und es hatte mehr Freizeit gegeben, seit er die L1-Stabilisierung vermurkst und Qiwi Lisolet das übernommen hatte.
    Das Aroma von Hopfen und Gerste traf Pham sogleich hinter der Tür. Ein Schwarm Biertröpfchen trieb nahe an seinem Ohr vorbei, huschte dann in den Reinigungsventilator neben der Tür.
    »He, Pham, wo, zum Teufel, warst du? Schnapp dir ’nen Sitz.« Seine üblichen Kumpel saßen größtenteils an der Deckenseite des Spielraumes. Pham winkte ihnen zu und glitt durch den Raum, um an der anderen Seite Platz zu nehmen. Das bedeutete, dass er seitlich zu den anderen blickte, doch so üppig war es hier nicht mit dem Platz.
    Trud Silipan winkte durch den Raum zu der Stelle, wo Benny an der Bar schwebte. »Wo bleiben das Bier und die Frillen, Benny? He, und tu ein großes für das militärische Genie hier dazu!«
    Alle lachten, obwohl Phams Reaktion eher ein entrüstetes Schnaufen war. Er hatte hart daran gearbeitet, der Aufschneider zu sein. Man wollte eine Geschichte von kühnen Taten hören? Da brauchte man Pham Trinli nur länger als hundert Sekunden zuzuhören. Freilich, wenn man selber eine Spur echte Weltenerfahrung hatte, sah man, dass die Geschichten größtenteils Schwindel waren – und wenn nicht, dann gehörte die Heldenrolle jemand anders. Er blickte sich im Raum um. Wie üblich waren über die Hälfte der Kunden Aufsteiger aus der Gefolgsleute-Klasse, doch die meisten Gruppen enthielten ein paar von der Dschöng Ho. Es waren über sechs Jahre seit dem Aufflammen vergangen, seit der ›Diemschen Gräueltat‹. Für viele von ihnen waren das fast zwei Jahre Lebenszeit. Die Überlebenden von der Dschöng Ho hatten daraus gelernt und sich angepasst. Sie waren nicht direkt assimiliert, doch wie Pham Trinli waren sie ein integraler Bestandteil des Exils geworden.
    Hunte Wen trieb von der Bar her durch den Raum. Er zog ein volles Netz mit Trinkballons hinter sich her, dazu die Imbisshappen, die das Maximum dessen waren, was er und Benny in den Salon einzuführen wagten. Die Unterhaltung klang einen Moment ab, während er die Waren verteilte und Gefälligkeits-Gutscheine dafür einsammelte.
    Pham griff sich einen Ballon mit dem Gebräu. Der Behälter bestand aus neuem Kunststoff. Benny stand sich gut mit den Arbeitsgruppen, die Oberflächeneinsätze auf dem Felshaufen durchführten. Die kleine Fabrik für flüchtige Stoffe schluckte Luftschnee und Wassereis und Bodendiamanten… und heraus kamen Rohfabrikate, darunter der Kunststoff für Trinkballons,

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