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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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wohlgeordnete Schauplatz optimierter Nutzung gewesen. Es war sogar die Rede davon gewesen, Orbitaltürme zu errichten. Dieser Optimierung hatte sich die Regierung mit Erfolg widersetzt, doch auch ohne dies war der planetennahe Raum voller Flugkörper und Satelliten. Zu den besten Zeiten hatten Mikrokollisionen so viel Abfall erzeugt, dass das Müllsammeln die größte Industrie im Raum nahe Namqem war.
    Dieser wohlgeordnete Verkehr hatte vor vielen Megasekunden aufgehört. Die Dschöng-Ho-Armada war auf dieses Chaos nicht eingerichtet, doch sie stürmten hindurch mit Bombendetonationen und Staustrahlfeldern, die Hunderte von Kilometern nach vorn und zur Seite ausgriffen. Phams Felder strichen über Millionen Tonnen von Abfall und Frachtern und Militärflugkörpern der Regierung… Sie hatten ihre Ankunft angekündigt; vielleicht gab es keine unschuldigen Opfer. Was zurückblieb, war so wüst wie ein Schlachtfeld.
    Tarelsk lag direkt vor ihnen. Die Millionen Lichter seiner besten Tage waren gelöscht worden, entweder auf Anordnung der Regierung oder durch Phams Impulsbomben. Doch der Satellit war nicht tot. Es hatte so wenig Opfer wie nur menschenmöglich gegeben. Und in weniger als fünfzig Sekunden würden Phams Schiffe ihre Triebwerke abschalten. Es würde die für sie selbst riskanteste Zeit des Abenteuers folgen: Ohne Triebwerksfeuer konnten sie die Staustrahlfelder nicht betreiben – und ohne die Felder konnte jedes zufällige Stück schnell fliegenden Abfalls Schaden anrichten.
    »Vierzig Sekunden bis Brennschluss.« Ihre Triebwerke wurden bereits gedrosselt, um die Oberfläche von Tarelsk nicht zu zerstören.
    Pham überflog die Berichte von den anderen Flotten: von den Landeeinheiten unten auf dem Planeten, von den zweitausend Sternenschiffen, die unterwegs waren, um die Hungernden auf Maresk zu retten. Maresk schwebte wie ein Tiefsee-Leviathan inmitten einer fieberhaften Fütterung. Viele von den zweitausend Schiffen hatten andocken können. Der Rest hing über der Oberfläche. Über der Scheibe von Maresk war der letzte Frachter aus dem äußeren System zu sehen. Diese große, langsame Masse war Megasekunden früher gestartet worden, als die Automatik auf den äußersten Farmen noch funktioniert hatte. Der Frachter war so groß wie ein Sternenschiff, aber ohne die Aufbauten eines Staustrahlschiffs. Er hatte zehn Millionen Tonnen Getreide an Bord, genug, um Maresk noch eine Weile zu versorgen.
    »Zwanzig Sekunden bis Brennschluss.«
    Pham betrachtete noch ein paar Sekunden lang das Bild, das Maresk bot. Wolken kleinerer Raumfahrzeuge umschwärmten dort die Besucher von der Dschöng Ho, doch sie kämpften nicht. Die Menschen hier waren nicht wie auf Tarelsk in die Gewalt Verrückter gefallen.
    Silbrige Zeichen liefen über den oberen Rand von Phams Bild, unheilvolle Eissplitter. Die Botschaft kam von Suras Agenten auf Maresk: Sabotage in gelandeten Schiffen entdeckt. Flieht! Flieht! Flieht! Und das Bild von Maresk verschwand von Phams Datenbrille. Einen Moment lang schaute er über die Brücke der Lange Sicht hinaus auf das Bild, das Namqem ohne Modifikationen bot. Zwei Drittel seiner Oberfläche lagen in hellem Tageslicht. In dieser wahren Ansicht war Maresk hinter dem Planeten verborgen.
    Und dann flammte der Rand von Namqems Atmosphäre im Licht einer Sonne auf, einer neuen Sonne, die irgendwo hinter ihm entstanden war. Zwei Sekunden später folgte noch ein Blitz, dann noch einer.
    Einen Augenblick vorher war die Brückenbesatzung der Lange Sicht ganz auf den Countdown für den Brennschluss konzentriert gewesen und hatte sich auf die Gefahren vorbereitet, die auf den Verlust ihres Feldschutzes folgen würden. Nun gab es eine Woge von Aktivität, während sie überrascht ihre Aufmerksamkeit den Lichtern zuwandten, die über die Planetenscheibe zuckten. »Detonationen rings um Maresk, im Multigigatonnen-Bereich.« Der Analytiker versuchte, mit normaler Stimme zu sprechen. »Unsere Flotten in Nähe der Oberfläche – Herrgott – sie sind verschwunden!« Verschwunden zusammen mit der über eine Milliarde Menschen zählenden Bevölkerung der Megalopolis.
    Sammy Park saß erstarrt da, den Blick reglos. Pham erkannte, dass er vielleicht die Brücke übernehmen müsste. Doch dann lehnte sich Sammy gegen sein Gurtwerk vor, und seine Stimme war laut und scharf. »Tran, Lang, zurück auf eure Stationen. Kümmert euch um unsere Flotte!«
    Eine andere Stimme: »Brennschluss… jetzt.«
    Pham verspürte die vertraute

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