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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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ganzen Weg bis nach Namqem. Das genügt, um die Lage zu untersuchen und Aktionspläne zu entwerfen. Verdammt, in zwanzig Jahren sollten wir auch imstande sein, uns mit den anderen Flotten abzustimmen.«
    Sammy Park war jetzt ganz Flaggkapitän. Er starrte auf seine Berechnungen, wendete die Möglichkeiten hin und her. »Ja. Die Flotte von der Alten Erde ist weniger als ein viertel Lichtjahr von uns entfernt. Die Hälfte aller Teilnehmer ist unter sechs Lichtjahren von uns entfernt, und natürlich nimmt die Entfernung ab. Was ist mit Sura und den Dschöng-Ho-Leuten, die schon im System sind?«
    Sura hatte im Laufe der Jahrhunderte Wurzeln geschlagen, aber: »Sura und ihre Leute haben ihre eigenen Ressourcen. Sie wird es überleben.« Sura verstand das Rad des Schicksals, auch wenn sie nicht glaubte, dass es durchbrochen werden könnte. Sie hatte ihr Hauptquartier vor einem Jahrhundert von Tarelsk wegverlegt; Suras ›Temp‹ war ein uralter Palast im Planetoidengürtel. Sie würde erraten, was Pham vorhatte. Die Wellenfront ihrer Analyse kam wahrscheinlich schon auf sie zu. Vielleicht gab es doch einen Herrn Allen Handels. Zweifellos gab es eine Unsichtbare Hand. Das Treffen bei Namqem würde mehr bedeuten, als selbst er sich erträumt hatte.
     
    Jahr für Jahr strömte die Flotte aller Flotten bei Namqem zusammen. Fünftausend Lichtfäden, Glühwürmchen, über Lichtjahre hinweg zu sehen – mit anständigen Fernrohren über Tausende von Lichtjahren. Jahr für Jahr wurde das Leuchten ihrer Triebwerke beim Bremsen dichter, eine feine Kugel von Distelwolle auf den Fenstern jedes eintreffenden Schiffs.
    Fünftausend Schiffe, über eine Million Menschen. Die Schiffe enthielten Maschinen, die Welten einäschern konnten. Die Schiffe enthielten Bibliotheken und Computernetze… Und alle zusammen waren sie nicht einmal ein Wölkchen Distelwolle im Vergleich zur Macht und den Mitteln einer Zivilisation wie Namqem. Wie konnte ein Wölkchen Distelwolle einen fallenden Koloss retten? Pham hatte seine Antwort auf diese Frage persönlich und über das Netzwerk der Dschöng Ho gepredigt. Lokale Zivilisationen sind allesamt isolierte Fallen. Eine einfache Katastrophe konnte sie auslöschen, doch ein wenig Hilfe von außen würde sie vielleicht in die Sicherheit führen. Und was die schwierigen Fälle wie Namqem betraf, wo generationenlange Optimierung sich schließlich selbst zermalmte, so beruhten selbst diese Katastrophen auf dem Wesen sesshafter Zivilisationen als geschlossene Systeme. Eine Regierung hatte zu wenig Wahlmöglichkeiten, zu viele Verpflichtungen, und am Ende wurde sie von Barbarei hinweggefegt. Ein Blick von außen, eine neue Automatik – das war es, was die Dschöng Ho liefern konnte. Das, behauptete Pham, würde den Unterschied ausmachen. Nun sollte er eine Gelegenheit bekommen, seinen Standpunkt nicht nur zu verfechten, sondern zu beweisen. Zwanzig Jahre waren nicht zu viel Zeit, um sich vorzubereiten.
     
    In zwanzig Jahren war der einst sanfte Niedergang von Namqem über Unannehmlichkeiten, über wirtschaftliche Rezession hinausgegangen. Die Regierung war nun dreimal gestürzt worden, jedes Mal ersetzt von einem Regime, das ›wirksamer‹ sein sollte – und jedes Mal war der Weg für radikalere soziale und technische Korrekturen geöffnet worden, für Ideen, die auf hundert anderen Welten versagt hatten. Und mit jedem Schritt abwärts wurden die Pläne der herannahenden Flotten präziser.
    Jetzt starben Menschen. Eine Milliarde Kilometer von Namqem entfernt sahen die Flotten den Beginn von Namqems erstem Krieg. Sie sahen ihn buchstäblich mit bloßem Auge: Die Explosionen lagen im Gigatonnen-Bereich, die Zerstörung einer rivalisierenden Regierung, die sich mit zwei Dritteln der automatisierten Industrie auf den äußeren Planeten abgespalten hatte. Nach den Detonationen blieb nur ein Drittel dieser Industrie übrig, doch das befand sich fest in der Hand der Megalopolis-Regimes.
    Flaggkapitän Sammy Park berichtete bei einer Besprechung: »Alqin versucht, sich auf die Planetenoberfläche zu evakuieren. Maresk steht am Rande des Hungers, die Lieferungen aus dem äußeren System werden ein paar Tage vor unserer Ankunft versiegen.«
    »Die Rumpfregierung von Tarelsk scheint zu glauben, dass sie immer noch ein funktionierendes Geschäft leitet. Hier ist unsere Analyse…« Der neue Sprecher sprach ein flüssiges Nese; sie hatten jetzt zwanzig Jahre Zeit gehabt, um ihre gemeinsame Sprache abzustimmen. Dieser

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