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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tal. Auf der Anhöhe jenseits des Tales stand ein Haus, das wie eines der vom Postmeister beschriebenen aussah. Doch Scherk hatte es nicht eilig. Dies war der schönste Anblick des Tages. Er sah zu, wie die Kuntertöne sich zu ärmeren Farben verschoben, wie die Spur der Sonne am fernen Horizont verblasste.
    Dann wendete er sein Automobil und fuhr die steile, unbefestigte Straße ins Tal hinab. Das Dach des Waldes schloss sich über ihm – und er geriet in die schwierigste Fahrt des Tages, obwohl er langsamer fuhr, als ein Kupp gehen konnte. Das Auto kippte und rutschte in fußtiefe Rinnen. Es waren hauptsächlich die Schwerkraft und Glück, die ihn davor bewahrten, festzusitzen. Als er das Bachbett am Grunde erreicht hatte, fragte sich Scherkaner ernstlich, ob er seine blanke neue Maschine hier unten würde zurücklassen müssen. Er starrte voraus und nach den Seiten. Die Straße war noch in Gebrauch; jene Wagenrinnen waren frisch.
    Der leichte abendliche Windhauch trug den Gestank von Mist und faulendem Müll heran. Eine Müllgrube? Ein sonderbarer Gedanke in der Wildnis. Es gab Haufen von nicht auszumachendem Unrat. Doch es gab auch ein baufälliges Haus, halb zwischen den Bäumen versteckt. Seine Wände waren krumm, als wären die Balken nie getrocknet worden. Das Dach war eingesackt. Löcher waren mit Strauchwerk zugestopft. Der Boden zwischen der Straße und dem Haus war abgegrast. Das erklärte vielleicht den Mist: Beim Bach waren ein paar Osprechs angebunden, knapp oberhalb des Hauses.
    Scherkaner hielt an. Die Rinnen der Straße verschwanden zwanzig Fuß weiter im Bach. Einen Augenblick lang starrte er überwältigt hin. Das mussten echte Hinterwäldler sein, so fremdartig wie nur irgend etwas, das der in der Stadt aufgewachsene Scherkaner Unterberg jemals gesehen hatte. Er erwog auszusteigen. Die Sichtweisen, die sie haben würden! Was er alles lernen könnte. Dann ging ihm auf, dass, wenn ihre Sichtweise fremdartig genug war, diese Leute von seiner Anwesenheit vielleicht nicht so erbaut waren.
    Außerdem… Scherkaner setzte sich wieder auf sein Sitzgitter und griff sorgsam nach Lenkrad, Gashebel und Bremse. Nicht nur die Osprechs beobachteten ihn. Er schaute nach allen Seiten, die Augen hatten sich inzwischen an die Dämmerung gewöhnt. Da waren zwei von denen. Sie lauerten zu beiden Seiten von ihm im Schatten. Keine Tiere, keine Leute. Kinder? Vielleicht fünf oder zehn Jahre alt. Das kleinere hatte noch Babyaugen. Doch ihr Blick war tierhaft, raubtierhaft. Sie schoben sich näher an das Auto heran.
    Scherkaner gab Gas und ruckte vorwärts. Kurz bevor er den kleinen Bach erreichte, bemerkte er eine dritte Gestalt – größer –, in den Bäumen überm Wasser verborgen. Es mochten Kinder sein, doch dieses Versteckspiel war ernst. Scherkaner riss das Lenkrad nach rechts und sprang aus den Rillen heraus. Er war von der Straße abgekommen – oder? Vor ihm lagen schwache, eingeebnete Furchen: die wirkliche Furt!
    Er fuhr in den Bach, dass das Wasser zu beiden Seiten hochspritzte. Der Große in den Bäumen sprang. Ein langer Arm kratzte seitlich über das Auto, doch das Wesen landete seitlich von Scherkaners Weg. Und dann hatte Unterberg das andere Ufer erreicht und schoss den Hang hinauf. Ein echter Hinterhalt hätte hier in einer Sackgasse geendet. Doch die Straße ging weiter, und irgendwie schaffte er es, bei der rasenden Fahrt nicht zur Seite getragen zu werden. Es gab einen letzten Augenblick der Angst, als er aus dem Dach des Waldes herauskam. Die Straße wurde steiler, und der Relmeitch kippte eine Sekunde lang zurück, drehte sich auf den Hinterreifen. Scherkaner warf sich von seinem Sitzgitter nach vorn, das Auto krachte herab und sauste über die Hügelkuppe.
    Schließlich parkte er unter Sternen an einem noch nicht ganz dunklen Himmel neben dem Haus, das er von der anderen Seite des Tals gesehen hatte.
    Er schaltete den Motor aus und blieb eine Weile sitzen, rang nach Atem und hörte zu, wie das Blut in seiner Brust hämmerte. Es war so still. Er schaute sich um, niemand verfolgte ihn. Und wenn er zurückdachte… es war seltsam. Als letztes hatte er gesehen, wie der Große langsam aus dem Bach kletterte. Die beiden anderen hatten sich abgewandt, als interessiere es sie nicht.
    Er war bei dem Haus, das er von der anderen Seite aus gesehen hatte. An der Vorderfront gingen Lichter an. Eine Tür wurde geöffnet, und eine alte Dame kam auf die Veranda heraus. »Wer ist da?« Die Stimme klang

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