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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Energiekern.
    »Haupttriebwerk in Betrieb, Herr Hülsenmeister! Ich kann es nicht anhalten…«
    Brughel und seine Wachleute griffen nach Halt. Der Infraschall vom Haupttriebwerk war unverwechselbar, vibrierte in Knochen und Zähnen. Langsam, langsam stieg die Beschleunigung an. Fünfzig Milli-g. Einhundert. Loser Kram schwebte immer schneller heckwärts, rotierte und prallte an Hindernissen ab. Dreihundert Milli-g. Eine riesige sanfte Faust drückte Jau in seinen Sessel zurück. Einer der Wachleute hatte sich im freien Raum befunden und keinen Halt erreichen können. Er trieb jetzt vorbei, fiel vorbei und auf die heckwärtige Wand. Fünfhundert Milli-g und weiter anwachsend. Jau drehte sich in seinem Gurtwerk herum und schaute nach hinten, nach oben, zu Brughel und den anderen. Sie waren hinten festgenagelt, gefangen von der Beschleunigung, die immer weiter anstieg…
    Und dann erstarb das Triebwerksgeräusch, und Jau schwebte hoch gegen seine Gurte. Brughel rief nach seinen Wachleuten, sammelte sie. Irgendwann bei der Aktion hatte er seine Datenbrille verloren. »Status, Herr Xin!«
    Jau starrte auf seine Bildschirme. Die Statusleiste war immer noch ein Wirrwarr. Er schaute hinaus, nach vorn entlang der Umlaufbahn der Hand. Sie waren durch einen Sonnenaufgang geflogen. Trübe erleuchtet erstreckte sich der gefrorene Ozean bis zum Horizont. Doch das war nicht das Entscheidende. Der Horizont selbst sah leicht verändert aus. Nicht gerade der klassische Triebwerksschub, um die Umlaufbahn zu verlassen, doch es wird ausreichen. Jau leckte sich die Lippen. »Herr Hülsenmeister, in ein-, zweihundert Sekunden sind wir in der Suppe.«
    Einen Augenblick lang zeichnete sich Entsetzen auf Brughels Gesicht ab. »Bringen Sie uns wieder hoch.«
    »Jawohl.« Was blieb sonst zu sagen?
    Brughel und seine Schlagetote glitten die Brücke entlang zur heckwärtigen Luke.
    Phuong: »Herr Hülsenmeister. Ich habe Sprechfunk von L1.«
    »Her damit!«
    Es war eine Frauenstimme, Trixia Bonsol. »Grüße an die Menschen an Bord der Unsichtbare Hand. Hier spricht Leutnant Viktoria Lichtberg, Geheimdienst des Einklangs. Ich habe die Kontrolle über Ihr Raumfahrzeug übernommen. Sie werden in Kürze landen. Es kann einige Zeit dauern, bis unsere Truppen an Ort und Stelle erscheinen. Leisten Sie diesen Truppen keinen – ich wiederhole – keinen Widerstand.«
    Vor blanker Überraschung stand allen auf der Brücke der Mund offen… doch Bonsol sagte weiter nichts. Brughel fing sich als Erster, doch seine Stimme schwankte. »Phuong. Schalten Sie die Verbindung zu L1 ab. Alle Protokollebenen.«
    »Herr Hülsenmeister. Ich… ich kann nicht. Wenn sie erst einmal eingeschaltet ist, bleibt die Verkopplung…«
    »Und ob Sie können! Wenden Sie Gewalt an! Hauen Sie mit ’nem Knüppel auf die Anlage, aber schalten Sie sie ab!«
    »Herr Hülsenmeister. Sogar ohne die hiesigen Blitzköpfe… ich glaube, L1 kann das umgehen.«
    »Darum kümmere ich mich. Wir kommen nach unten.«
    Der Wachmann an der Luke schaute zu Brughel hoch. »Geht nicht auf, Herr Hülsenmeister.«
    »Phuong!«
    Keine Antwort.
    Brughel sprang zur Wand neben der Luke, hämmerte auf den Direktöffner. Ebenso gut hätte er auf einen Felsen eindreschen können. Der Hülsenmeister drehte sich um, und Jau sah, dass alle Farbe aus seinem Gesicht gewichen war. Er war leichenblass, und sein Blick war wild. Er hatte jetzt eine Drahtpistole in der Hand und schaute sich auf der Brücke um, als suche er ein Ziel. Sein Blick blieb an Jau hängen. Die Pistole zuckte hoch.
    »Herr Hülsenmeister, ich glaube, ich bin zu einem von meinen Piloten durchgedrungen.« Es war pure Lüge, doch ohne seine Datenbrille konnte Brughel das nicht wissen.
    »Ach?« Die Pistolenmündung wich ein kleines Stück zur Seite. »Gut. Bleiben Sie dran, Xin. Es geht auch um Ihren Hals.«
    Jau nickte und wandte sich zurück, um eifrig an der toten Steuerung zu hantieren.
    Hinter ihm verlief die Suche nach der Handbedienung der Luke fieberhaft und obszön und stümperhaft… und wurde schließlich vom Knattern von Pistolenfeuer beendet. Wirbelnde Drähte prallten auf die Brücke zurück. »Scheißdreck! Das bringt’s nicht«, sagte Brughel. Man hörte, wie eine Schranktür geöffnet wurde, doch Jau hielt den Kopf unten und tat sein Möglichstes, verzweifelt hart beschäftigt zu wirken. »Hier. Versucht’s damit!« Es folgte eine Pause, dann eine Reihe von ohrenbetäubenden Detonationen. Herrgott! Brughel hatte diese Art

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