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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Maschine glitt durch die Dunkelheit abwärts. Thrakt schirmte die Augen gegen das Licht am Himmel ab und sah, dass sie zu einer Landung auf einem zufälligen Streifen nackten Gesteins ansetzten, umgeben von lauter Bergen und Eis.
    Sie setzten hart auf, und die Turbinen fuhren herunter, bis die Rotorblätter so langsam liefen, dass man sie sehen konnte. Es war fast still in der Kabine. Der Geleitkäfer wurde lebhaft, drückte beharrlich gegen die Tür neben Unterberg.
    »Lassen Sie ihn nicht hinaus, Herr Professor. Wenn wir ihn hier verlieren, finden wir ihn vielleicht nie wieder.«
    Unterbergs Kopf schwankte unsicher. Er setzte den Spielhelm ab; die Lichter flackerten und erloschen. Er tätschelte den Geleitkäfer und zog die Verschlüsse seiner Jacke zu. »Ist in Ordnung, Oberst. Es ist jetzt alles vorüber. Sehen Sie, wir haben gewonnen.«
    Was der Kupp sagte, klang so sehr nach Wahnvorstellungen wie nur je. Doch Thrakt wurde allmählich klar: Wahr oder nicht, Unterberg hatte die Welt gerettet. »Was ist geschehen, Herr Professor?«, sagte er leise. »Fremde Ungeheuer aus dem Weltraum haben unsere Netze beherrscht – und Sie die Ungeheuer?«
    Das alte, vertraute Kichern. »So etwas in der Art. Das Problem war, sie sind nicht alle Ungeheuer. Manche von ihnen sind sowohl klug als auch gut… und wir haben uns beinahe gegenseitig mit unseren verschiedenen Plänen ausgeschaltet. Das zu reparieren, hat schrecklich viel gekostet.« Er schwieg für eine Sekunde, sein Kopf schwankte hin und her. »Es kommt in Ordnung, aber… momentan sehe ich nicht besonders gut.« Der Kupp hatte eine volle Ladung vom Mörderstrahl der Fremden abbekommen. Die Blasen auf Unterbergs Augen breiteten sich aus, ein um sich greifender, schaumiger Schleier. »Vielleicht können Sie einen Augenblick erübrigen und mir sagen, was Sie sehen.« Der Kupp stieß eine Hand gen Himmel.
    Rachner schob seine beste Seite nahe an die Fenster nach Süden. Die Bergflanke verdeckte einen Teil der Sicht, aber es waren doch hundert Grad Horizont zu sehen. »Hunderte von Kernexplosionen, Herr Professor, strahlende Lichter am Himmel. Ich denke, das sind unsere Antiraketen, ziemlich weit entfernt.«
    »Ha. Die arme Nishnimor und Hrunk – als wir durchs Dunkel gingen, sahen wir etwas Ähnliches. Obwohl es damals viel kälter war.« Der Geleitkäfer hatte die Tür aufbekommen. Er schob sie einen Spalt weit auf, und ein Schwall kältester Luft drang in die Kabine.
    »Herr Professor…« Rachner wollte sich wegen der kalten Luft beschweren.
    »Schon in Ordnung. Sie bleiben nicht lange hier. Was sehen Sie noch?«
    »Lichter, die sich von den Treffern her ausbreiten. Ich denke, das ist Ionisierung in den Magnetflecken. Und…« Rachner blieben die Worte im Halse stecken. Da war noch etwas anderes, und er erkannte es. »Ich sehe Spuren vom Wiedereintritt. Dutzende. Sie ziehen über uns hinweg nach Osten.« Rachner hatte derlei bei Tests der Luftverteidigung gesehen. Wenn die Sprengköpfe schließlich durch die Atmosphäre herabkamen, hinterließen sie Spuren, die in einem Dutzend Farben glühten. Selbst bei den Tests waren sie schrecklich gewesen, die zustoßende Hand eines Geistertarants, der vom Himmel her angriff. Ein Dutzend Spuren, und es wurden mehr. Tausende von Projektilen waren ausgeschaltet worden, doch der Rest konnte Städte zerstören.
    »Keine Sorge.« Unterbergs Stimme kam leise von Thrakts blinder Seite. »Um die haben sich meine fremden Freunde gekümmert. Diese Sprengköpfe sind jetzt tote Hülsen, ein paar Tonnen radioaktiver Müll. Keine besondere Freude, wenn einem so was direkt auf den Kopf fällt, aber sonst keine Bedrohung.«
    Rachner wandte sich um, verfolgte besorgt die Spuren am Himmel. Um die haben sich meine fremden Freunde gekümmert. »Wie sind diese Ungeheuer wirklich? Können wir ihnen trauen?«
    »He. Ihnen trauen? Und das fragt ein Geheimdienst-Offizier! Meine Generalin hat ihnen nie getraut, keinem von ihnen. Ich studiere die Menschen seit fast zwanzig Jahren, Rachner. Sie reisen seit Hunderten von Generationen durch den Raum. Sie haben so viel gesehen, so viel getan… Die armen Scheißer glauben, sie wüssten, was unmöglich ist. Sie können zwischen den Sternen fliegen, und ihre Vorstellungskraft sitzt in einem Käfig gefangen, den sie nicht einmal sehen können.«
    Die glühenden Striche hatten den Himmel überquert. Die meisten waren in Fernrot oder bis zur Unsichtbarkeit verblasst. Zwei liefen an einem Punkt am Horizont

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