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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Feuerring zu sein, der Schmerz von druckbedingter Schwellung, Kälte und Scheuern am Anzug. Ein interessantes Problem, der Schmerz. So hilfreich, so widerwärtig. Selbst Leute wie Hrunkner Unnerbei konnten ihn nicht vollends ignorieren; er hörte durch das Kabel, wie Unnerbei schwer atmete.
    Anhalten, die Körbe nachfüllen, Luft obendrauf, und dann weiter. Wieder und wieder. Gil Havens Erfrierung schien schlimmer zu werden. Sie blieben stehen, versuchten, den Anzug des Kupps zu ordnen. Unnerbei wechselte mit Haven den Platz und half Nishnimor der Schlitten ziehen. »Kein Problem, sind nur die Mittelhände«, sagte Gil. Doch sein schwerer Atem klang viel schlechter als der von Unnerbei.
    Dennoch kamen sie besser voran, als Scherk erwartet hatte. Sie trotteten weiter durchs Dunkel, und bald lief ihre Routine fast automatisch ab. Es blieb nichts als der Schmerz… und das Staunen. Scherkaner schaute durch die winzigen Bullaugen seines Helms nach oben. Hinter dem wirbelnden Nebel und dem Glühen der Exotherms… lagen sanfte Hügel. Es war nicht völlig dunkel. Manchmal, wenn sein Kopf gerade den richtigen Winkel hatte, erhaschte er einen Blick auf eine rötliche Scheibe tief am Westhimmel. Er sah die Sonne des Tiefsten Dunkels.
    Und durch das winzige Dach-Bullauge konnte er die Sterne sehen. Endlich sind wir hier. Die Ersten, die jemals das Tiefste Dunkel betrachteten. Es war eine Welt, der manche von den alten Philosophen die Existenz abgesprochen hatten – denn wie kann etwas dasein, das niemals zu beobachten ist. Doch nun wurde es gesehen. Es existierte, Jahrhunderte der Kälte und Stille… und Sterne überall. Selbst durch das dicke Glas des Bullauges, sogar nur mit seinen Oberaugen, sah er dort Farben, die nie zuvor jemand bei Sternen gesehen hatte. Wenn er nur mal eben anhalten und alle seine Augen in den richtigen Winkel zum Beobachten bringen könnte, was könnte er noch alles erkennen? Die meisten Theoretiker waren der Ansicht, die Flecken des Nordlichts würden verschwinden, wenn das Sonnenlicht sie nicht mehr antrieb; andere glaubten, das Nordlicht sei irgendwie von den Vulkanen darunter gespeist. Es könnte hier noch andere Lichter als die Sterne geben…
    Ein Ruck am Kabel brachte ihn auf den Boden zurück. »Weitergehen, müssen weitergehen.« Gil keuchte schwer. Zweifellos gab er die Worte von Unnerbei weiter. Unterberg wollte sich schon entschuldigen, als er gewahrte, dass es Amberdon Nishnimor hinten am Schlitten war, die Halt gemacht hatte.
    »Was ist?«, fragte Scherkaner.
    »… Amber sah… Licht im Osten… Weitergehen.«
    Osten. Rechts. Das Glas auf dieser Seite seines Helms war beschlagen. Er hatte einen undeutlichen Eindruck von einem nahen Höhenzug. Ihr Einsatzgebiet lag keine vier Meilen von der Küste entfernt. Von diesen Höhen aus hätte er einen klaren Blick zum Horizont. Entweder war das Licht ziemlich nahe oder sehr weit entfernt. Ja! Da war ein Licht, ein fahles Leuchten, das sich seitwärts und nach oben ausbreitete. Nordlicht? Scherkaner bezwang seine Neugier, setzte weiter einen Fuß vor den anderen. Aber bei Gott dem Tiefsten, wie sehr er wünschte, er könnte jenen Höhenzug besteigen und übers gefrorene Meer schauen!
    Scherkaner war ein guter kleiner Soldat bis zum nächsten Schlammhalt. Er schaufelte eine glühende Mischung von Exotherms, Brennstoff und Luftschnee in Havens Körbe, als es geschah. Fünf winzige Lichter jagten am Westhimmel empor und ließen hier und da kleine Zacken wie eine Art langsame Blitze zurück. Einer von den fünfen erlosch, doch die anderen rückten rasch aneinander und… Licht gleißte auf, so hell, dass Unterbergs obere Sicht schmerzvoll verschwamm. Doch seitlich konnte er noch sehen. Die Helligkeit nahm immer mehr zu, tausendmal heller als die fahle Sonnenscheibe. Vielfache Schatten zeichneten sich rings um sie scharf ab. Die vier Lichter wurden immer noch heller, bis Scherkaner die Hitze durch die Schalendecke seines Anzugs dringen spürte. Der Luftschnee überall auf dem Feld schoss in neblig weißem Glanz empor. Die Wärme nahm noch einen Augenblick zu, nun fast brennend – und schwand dann, hinterließ am Rücken das warme Gefühl, das man hat, wenn man an einem Sommertag in den Mitteljahren in den Schatten tritt.
    Die Nebel wirbelten um sie herum, erzeugten den ersten spürbaren Wind, seit sie das U-Boot verlassen hatten. Plötzlich war es sehr kalt, da die Nebel Wärme aus ihren Anzügen saugten; nur ihre Stiefel waren für direkten

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