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Eine Tiefe Am Himmel

Eine Tiefe Am Himmel

Titel: Eine Tiefe Am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Metabolismus, ohne dass die Beschränkungen der Population verloren gingen. In diesem Park hatten die Insekten keine bakteriellen Feinde; der Kampf ums Leben lief in ihren Genomen ab.
    Ali nahm ihr das Blatt aus der Hand. Er lächelte sanft, schaute sie fast an, nahm sie fast wahr. »Gut, du hast den Trick mit der Vermehrung genau hingekriegt.«
    Solche Worte zu hören, war für Qiwi Lisolet so ziemlich die größtmögliche Annäherung an die Vergangenheit. Das Alter von neun bis vierzehn war für Qiwi Lisolet die Zeit des Lernens gewesen. Es war eine einsame Zeit gewesen, doch Mama hatte Recht damit gehabt. Qiwi war ein gutes Stück zum Erwachsensein vorangeschritten, hatte gelernt, im großen Dunkel allein zu sein. Sie hatte vieles über die Lebenserhaltungssysteme gelernt, die das Fachgebiet ihres Vaters waren, über die Himmelsmechanik, die alle Konstruktionen ihrer Mutter möglich machten, und am meisten hatte sie gelernt, wie gern sie mit anderen während deren Wachzeiten zusammen war. Ihr Eltern hatten beide mehrere von diesen Jahren außerhalb des Kälteschlafs verbracht, hatten die Wartungsarbeiten mit ihr und den Wachtechnikern geteilt.
    Jetzt war Mama tot und Papa fokussiert, seine Seele auf eine einzige Sache konzentriert und beschränkt: die biologische Regelung von Lebenserhaltungssystemen. Doch im Rahmen von Fokus konnten sie beide immer noch kommunizieren. In den Jahren seit dem Überfall waren sie Megasekunden lang gemeinsam auf Wache gewesen. Qiwi lernte noch immer von ihm. Und manchmal, wenn sie tief in Fragen der Artenstabilität versunken waren – dann war es manchmal wie früher in der Kindheit, als Papa mitunter so von seiner Leidenschaft für Lebewesen gefesselt war, dass er zu vergessen schien, dass seine Tochter eigentlich eine Person war, so sehr waren sie beide von Wundern gebannt, die größer waren als sie selbst.
    Qiwi studierte die Diffs – doch größtenteils beobachtete sie ihren Vater. Sie wusste, dass er kurz vor dem Abschluss des Müllspinnen-Projekts stand, zumindest seines Teils davon. Lange Erfahrung sagte ihr, dass es danach ein paar Augenblicke geben würde, da Ali Lin zugänglich war, während sein Fokus nach einem neuen Objekt suchte, an das er sich binden konnte. Qiwi lächelte vor sich hin. Und ich habe das Projekt. Es war fast genau das, was Reynolt und Tomas von Papa wollten; es würde also möglich sein, ihn abzulenken, wenn sie es richtig anstellte.
    Da. Ali Lin seufzte mit einem zufriedenen Blick auf die Zweige und Blätter ringsum. Qiwi hatte vielleicht fünfzig Sekunden. Sie glitt von ihrem Ast herab, hielt sich mit der Fußspitze fest. Sie holte die Bonsai-Kugel hervor, die sie hereingeschmuggelt hatte, und kehrte zu ihrem Vater zurück. »Kennst du die noch, Papa? Richtig, richtig kleine Parks?«
    Papa ignorierte ihre Worte nicht. Er wandte sich so schnell wie ein normaler Mensch ihr zu, und seine Augen weiteten sich, als er die durchsichtige Kunststoffkugel erblickte. »Ja! Abgesehen vom Licht eine völlig geschlossene Ökologie.«
    Qiwi ließ die leere Kugel in seine Hände schweben. Bonsai-Kugeln waren in der Enge eines Staustrahlschiffes auf dem Flug weit verbreitet. Sie existierten in allen Graden von Raffinesse – von Moosklumpen bis zu Dingen, die fast so komplex wie ein Park waren. Und… »Das ist ein bisschen kleiner als die Probleme, an denen wir gearbeitet haben. Ich bin nicht sicher, ob deine Lösung hier funktionieren würde.«
    An seinen Stolz zu appellieren, hatte bei dem Ali von früher oft geholfen, fast so oft wie ein Appell an seine Liebe. Jetzt musste man Papa genau im richtigen Augenblick erwischen. Er blinzelte die Kugel an, schien ihre Ausmaße mit den Händen zu erfassen. »Nein, nein! Ich kann das. Meine neuen Tricks sind sehr wirksam… Würdest du einen kleinen See wollen, vielleicht lipidgebunden, damit er flach bleibt?«
    Qiwi nickte.
    »Und diese Müllspinnen, ich kann sie kleiner machen und ihnen bunte Flügel geben.«
    »Ja.« Reynolt würde ihn mehr Anstrengungen in die Müllkäfer investieren lassen. Sie waren nicht nur für den Zentralpark wichtig. So viel war in den Kämpfen zerstört worden. Alis Arbeit würde Lebenserhaltungs-Module in kleinem Maßstab überall in den noch bewohnbaren Abschnitten ermöglichen. Für so etwas brauchte man normalerweise eine Gruppe von Dschöng-Ho-Fachleuten und tiefe Nachforschungen in den Datenbanken der Flotte – doch Papa war sowohl fokussiert als auch genial. Er konnte solche

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