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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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und versuchte, sie vom Zaun wegzulocken, ehe noch Schlimmeres geschah. „Miss, Sie müssen ins Haus gehen.“
    „Lassen Sie mich in Ruhe!“, schrie sie und riss sich von ihm gerade rechtzeitig los, um zu sehen, wie der indische Angreifer seine Finger krümmte und nach Ians Hals griff, als wollte er ihn mit bloßen Händen erwürgen.
    Doch der elegante Diplomat hatte sich verändert.
    Etwas Wildes war freigesetzt worden. Seine Knie waren schmutzig, sein Hemd war zerrissen, sein Gesicht blutverschmiert, das Haar wirr. Die vor Zorn geröteten Wangen ließen seine Augen in einem unwirklichen Grün erstrahlen.
    Früher hatte er über seine wilden normannischen Vorfahren gescherzt, aber jetzt zeigte er, dass ihr Blut in seinen Adern floss, als der harte Kampf gegen den Agenten der Maharani auf seinen Höhepunkt zusteuerte.
    Ian kniete über seinem Gegner, der um sich trat und nach ihm schlug, drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden, ein Knie über den Hals des Mörders geschoben, als wollte er ihn festhalten, bis die Konstabler eintrafen. Aber dann schlang der Inder seine starken Hände um Ians Hals, als wollte er ihn erdrosseln, das Leben aus ihm herauspressen. Ian versuchte, die Hände von seiner Kehle zu lösen, aber eine Sekunde nach der anderen verstrich, und er konnte sich aus dem gnadenlosen Griff nicht befreien.
    Schließlich holte er mit dem Arm aus und schlug dem Mann ein halbes Dutzend Mal in blitzschneller Folge mit der Faust ins Gesicht. Doch die harten Schläge, die Ian auf seinen Gegner niederprasseln ließ, schienen dem erfahrenen Mörder nichts auszumachen.
    Während Ian nach Luft rang, sein Gesicht immer röter wurde, musste er plötzlich begriffen haben, dass ihm die Zeit davonlief. Entsetzt beobachtete Georgie das Geschehen. Als Asthmatikerin wusste sie nur allzu gut, wie es sich anfühlte, wenn man nicht mehr richtig atmen konnte.
    Dann sah sie, wie Ian nach dem Messer griff, dass er dem Gegner vorhin aus der Hand geschlagen hatte. Es lag auf dem Boden, ganz in der Nähe.
    Noch immer hielt er den Mann auf den Boden gedrückt, rang nach Luft und tastete dabei nach der Waffe, und als er sie gefunden hatte, packte er den Griff und benutzte das Messer ohne jedes Zögern. Er holte weit aus und rammte es dem Mörder in den Hals.
    Der Mann hörte auf sich zu wehren, sein Körper wurde reglos und seine Hände rutschten von Ians Kehle, der gierig nach Luft schnappte. Dem Schurken blieb nicht einmal genug Zeit, um zu schreien, und einen Moment später war er tot.
    Ungläubig sah Georgie zu, unendlich erleichtert, aber kaum in der Lage zu verarbeiten, dass der Marquess of Griffith, der Diplomat, soeben einen ausgebildeten Mörder überwältigt und am hellen Tag ermordet hatte, hier mitten in Green Park.
    Noch mehr, das ich nicht über ihn weiß ...
    Ian stieg von dem toten Angreifer herunter, und der leblose Körper rollte ein wenig zur Seite. Noch immer auf dem Boden kniend, lehnte Ian sich zurück, stemmte die Hände auf die Schenkel, dann legte er den Kopf in den Nacken. Er atmete schwer.
    Robert trat zu ihnen und stieß den toten Mann mit dem Gewehrlauf an.
    Die beiden Lords wechselten einen ernsten Blick miteinander und standen noch eine Weile wie erstarrt da, bis die Konstabler herbeieilten, denen Mr. Walsh eifrig den Weg wies.
    Georgie blieb, wo sie war, aschfahl im Gesicht, die Hände vor den Mund gepresst.
    Dann gelang es Mr. Walsh endlich, Hyperion eine Leine anzulegen und den noch immer aufgeregten Hund von einem Diener ins Haus bringen zu lassen. Dann befahl er auch den übrigen Dienstboten energisch, ihre Plätze wieder einzunehmen.
    Inzwischen eilte Bel zu Georgie und legte ihr tröstend einen Arm um die Taille. „Komm, Liebes. Lass uns hineingehen.“
    „Er hat ihn getötet“, sagte Georgie tonlos.
    „Ich weiß. Ist schon gut. Es ist jetzt vorbei.“
    „Captain! Hier sind zwei Leichen!“, rief einer der Konstabler aus dem Dickicht zwischen den Bäumen.
    Georgie schluchzte auf, als sie das hörte, aber Bel versuchte jetzt sehr energisch, sie ins Haus zu schaffen. „Komm jetzt. Wir haben genug gesehen.“
    „Nein, ich muss mit Ian reden. Lass mich nur nachsehen, wie er sich fühlt.“ Sie wartete nicht auf Bels Antwort, sondern schlüpfte durch das schmiedeeiserne Tor und lief durch den Park auf die Männer zu, die neben dem Toten standen - Ian, Robert und ein paar Konstabler.
    Beim Näherkommen ließ sie den Blick über Ians breiten, starken Rücken gleiten und hielt Ausschau nach

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