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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Verletzungen. Hier und da sah sie etwas Blut und ein paar Wunden, und nach den Anstrengungen des Kampfes zitterte er noch ein wenig, aber insgesamt schien er unversehrt zu sein.
    „Ich kenne sein Gesicht aus Janpur“, sagte er gerade zu den anderen, als Georgie die Männer erreichte.
    „Was davon übrig ist, meinen Sie“, murmelte einer der Konstabler, bevor sie den Leichnam zudeckten und ihn ohne weitere Umstände wegtrugen, um ihn in ihren Wagen zu laden.
    „Keine Sorge, Ian, wir werden der Sache auf den Grund gehen“, sagte Robert, der das Gewehr inzwischen auf die Schulter gestützt hatte.
    „Du musst Georgiana und Matthew aus London fortbringen“, erwiderte Ian. „Ehe ich Janpur verließ, versuchte Königin Sujana, mich zu vergiften. Ihre Leute durchsuchten mein Zimmer und stahlen dabei dieses Medaillon, das ihnen helfen sollte, Matthew zu finden. Verstehst du nicht, was das bedeutet? Wir haben ihren Sohn getötet, und jetzt will sie meinen holen. Wer weiß, wie viele ihrer Männer sie uns noch nachgeschickt hat? Ihre Agenten haben Gabriel beinahe umgebracht. Ich dachte, damit wäre es zu Ende, aber jetzt begreife ich, dass ich mich geirrt habe. Mein Sohn ist in Gefahr, Hawk. Ebenso wie deine Cousine. Ich möchte, dass beide weit weg von hier irgendwo bewacht werden. Du musst sie an einem sicheren Ort verstecken.“
    „Damiens Anwesen sollte abgelegen genug sein. Es liegt nur ein paar Stunden von hier entfernt. Du weißt, wie man dahingelangt?“
    „Ja.“
    „Ich werde auch Lucien zu dir schicken. In solchen Situationen ist er immer nützlich. Uns sie sind die Cousins von Georgiana und werden ebenfalls sehr in Sorge um sie und Matthew sein, wenn sie hören, was vorgefallen ist.“ Ian nickte finster, dann hustete er und rieb sich die Kehle, während er versuchte, sich davon zu erholen, dass er beinahe erwürgt worden wäre. „Ehrlich gesagt, wäre ich froh über die Hilfe.“
    „Mylord, würden Sie jetzt bitte mit uns kommen?“, meldete sich der stämmige Captain zu Wort. „Sie müssen uns begleiten und ein paar Fragen beantworten.“
    Ian nickte, dann bemerkte er Georgie. „Einen Moment bitte.“
    „Jawohl, Sir.“ Der Captain gestattete es, beobachtete ihn aber weiter misstrauisch.
    Robert schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, als Georgie an ihm vorbeiging. Plötzlich erinnerte sich Georgie daran, dass sie indische Kleidung trug, nicht ganz das Passende für London. Das erklärte auch die seltsamen Blicke der Konstabler.
    Ian entfernte sich mit ihr ein paar Schritte von den anderen.
    „Geht es dir gut?“, flüsterte sie.
    „Alles in Ordnung.“
    „Deine Lippe blutet.“
    Er wischte das Blut ab, betrachtete die Spuren auf seiner Hand und sah sie unsicher an. „Hawk wird dich nach Winterhaven bringen, auf Damiens Anwesen. Ich - äh -ich werde noch eine Weile in der Stadt bleiben müssen, bis das hier geklärt ist.“
    „Stehst du unter Arrest?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Sie schaute sich um und bemerkte, dass die Konstabler bereits angefangen hatten, die Namen derjenigen aufzuschreiben, die im Park spazieren gegangen waren, als all das passierte. Ein anderer Polizist durchsuchte die Satteltaschen des Pferdes, auf dem der Mörder hatte fliehen wollen.
    Als ihre Blicke sich wieder trafen, lächelte er sie mit gequälter Miene an. „Es tut mir leid - all das hier“, stieß er heiser hervor.
    „Nein, ist schon gut.“ Sie streckte die Hand aus, wollte ihn berühren, doch etwas hinderte sie daran. Eine neue Unsicherheit ihm gegenüber.
    Er bemerkte ihr Zögern und schloss die Augen, als hätte sie ihn geschlagen. Er senkte den Kopf. „Geh“, flüsterte er.
    „Ian, ich meinte nicht...“ Wieder streckte sie die Hand nach ihm aus, doch er entzog sich ihr.
    „Du wirst dich um meinen Sohn kümmern, ja?“
    „Natürlich“, flüsterte sie und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Wir werden auf dich warten. Wir beide.“
    Er nickte, nachdenklich und distanziert. Sie wusste, er war mit den Gedanken bereits woanders, als er sich umwandte. „Ich folge euch, sobald ich kann.“
    Soeben wäre um ein Haar jemand zu Schaden gekommen, den er liebte - das Schlimmste, was Ian sich vorstellen konnte, wäre beinahe gerade geschehen.
    Er hatte die Kontrolle verloren, und die ganze Welt hatte seine dunkle Seite sehen können. Er fühlte sich bloßgestellt - ein Ungeheuer, noch immer fähig zu all den bestialischen Dingen, die er mit seinen diplomatischen Bemühungen unterdrücken und zum Guten

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