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Eine tollkuehne Lady

Titel: Eine tollkuehne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Menschen über den Fluss zu den Vergnügungsstätten.
    Vom ersten Maat borgte Georgie sich das Fernrohr und spähte hindurch, entdeckte vielfältige Skulpturen und dann eine Vorführung, die sie vor Entsetzen erschauern ließ, so gefährlich sah sie aus: Kostümierte Artisten im Scheinwerferlicht jonglierten mit vielerlei Gegenständen, während sie hoch über dem Boden auf einem Seil balancierten.
    Sie konnte nicht länger zuschauen und reichte das Glas dem ersten Maat zurück. Sie war fest davon überzeugt, dass die Artisten abstürzen würden - so wie sie. Und sie hatte gelernt, keine zu großen Risiken mehr einzugehen.
    Weiter flussaufwärts kamen sie an Lambeth Palace vorbei, dem Bischofssitz. Sie konnte sogar einen Blick auf das Parlament erhaschen. Sie wusste, dass Ian einen Sitz im Parlament innehatte, im Oberhaus. Bei dem Gedanken fühlte sie einen Stich. War er in Sicherheit? Hatte er Janpur lebend verlassen können?
    Es könnte Wochen dauern, ehe sie das erfuhr, aber sie hatte gute Gründe, um seine Sicherheit zu fürchten. Nachdem Königin Sujana schon darin so erfolgreich gewesen war, ihnen ihre Gefolgsleute nachzuschicken, wie viel größer musste dann die Gefahr gewesen sein, in der Ian als Repräsentant der britischen Krone geschwebt hatte? Und er war im Palast des Maharadschas ohne nennenswerte Unterstützung zurückgeblieben.
    Schon den Gedanken daran konnte Georgie kaum ertragen, denn tatsächlich hatten ihre Gefühle für den Marquess sich verändert. Während all dieser langen, einsamen Monate auf See, in denen sie in der Erinnerung jedes Wort, jeden Kuss und jede Berührung, die sie in der Gebetshöhle getauscht hatten, noch einmal durchlebt hatte, war aus ihrer Bewunderung für ihn mehr geworden.
    Unglücklicherweise war sie nach ihrem tollkühnen Verhalten in Janpur sicher, dass Derek recht hatte. Ian würde sie nicht wollen. Genauso gut könnte sie den Mond anheulen.
    Wie schön wäre es doch, er wäre hier, dachte sie sehnsuchtsvoll. In diesem Moment fühlte sie sich so verloren, und glaubte, ihr Herz müsste zerspringen.
    Weiter flussaufwärts kam ein großer Speicher in Sichtweite, mit der Aufschrift „Knight Shipping“ in großen Blockbuchstaben an der Seite. Georgies Mut sank, als sie feststellte, dass die Büros in den oberen Etagen nicht erleuchtet waren.
    Niemand zu Hause.
    Wie es schien, war sie tatsächlich allein in diesem fremden Land.
    Nicht weit vom Ufer entfernt ging die Fregatte vor Anker und strich mitten auf dem Fluss die Segel.
    Der Hafenmeister in seinem Boot machte längsseits des Schiffes fest, und gleich darauf war der Kapitän der „Andromeda“ in ein Gespräch über die Art seiner Ladung verwickelt.
    Es dauerte jedoch nicht lange, und der Kapitän unterbrach das Gespräch und trat zu Georgie, die noch immer an der Reling stand. „Würden Sie gern gleich an Land gehen, Miss? “
    Wozu?, überlegte sie bedrückt. Was sollte ich dort tun? Bis zum Morgengrauen durch Londons Straßen wandern?
    „Der Hafenmeister sagt, Sie haben bereits die Erlaubnis dazu“, fügte der Kapitän augenzwinkernd hinzu.
    „Was? “, fragte sie. „Wie ist das möglich? Haben Sie ihm nicht mitgeteilt, dass ich keine Papiere besitze? “
    „Ja, und er erklärte, das wurde schon vor Tagen von einem Gentleman geregelt in Erwartung Ihrer Ankunft. “
    „Ein Gentleman? Wer? “
    „Er, denke ich. “ Der Kapitän deutete mit dem Daumen auf den Speicher, der in der Dunkelheit lag.
    Verwundert folgte sie seinem Blick. „Lord Jack? “
    „Nein, Miss, der, der gekommen ist, um Sie abzuholen. “ Bei dieser Wendung der Dinge holte sie tief Luft und spähte mit zusammengekniffenen Augen in die Dunkelheit. „Haben Sie den Namen des Mannes nicht verstanden? “
    „Der Hafenmeister hat ihn nicht genannt. Er hat nur von, Seine Lordschaft' gesprochen. Soll ich einen meiner Männer losschicken, damit er es herausfindet? “
    „Nein, nein, ich werde gleich gehen! “ Sie würde alles tun, um nach so vielen Monaten endlich von diesem Schiff zu gelangen! Plötzlich fiel ihr ein, dass der Mann, der auf sie wartete, ihr Vater sein könnte. Derek hatte gesagt, er würde Lord Arthur schreiben und ihn bitten, sie in London zu treffen. Vielleicht hatte irgendwo draußen auf dem Ozean eines von Jacks Schiffen ihrem geliebten Vater rechtzeitig diese Nachricht zugestellt.
    Ja, warum sollte es nicht Papa sein? Sie war davon überzeugt, dass ihr Vater alles tun konnte, und er war immer für sie da gewesen, wenn

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