Eine tollkuehne Lady
Uns blieb keine Wahl. Königin Sujana hat uns ihre Truppen auf den Hals gehetzt. “
„Mir auch“, murmelte Ian und sprach im Stillen ein Gebet, so erleichtert war er zu vernehmen, dass Georgiana nichts Schlimmeres zugestoßen war.
„Zuerst schlugen sie auf der Straße zu, die aus Janpur herausführte“, fuhr Derek fort. „Wir wehrten sie ab und flohen, aber sie ließen nicht locker. Sie folgten uns weiterhin. Der härteste Kampf fand drüben an der Werft statt. Sah nicht so aus, als würde einer von uns das Gemetzel überstehen, aber wir schafften es, sie lange genug in Schach zu halten, bis Georgie auf einem von Jacks Schiffen entkommen konnte. “
„Gott sei Dank“, seufzte Ian und fühlte sich ein wenig schwach. In was waren sie da nur hineingeraten?
„Ja“, stimmte Derek zu. „Aber sie ist allein, und ich schätze, sie fürchtet sich zu Tode. “
„Wurde sie verletzt? “
„Nein. Wir haben viele Männer verloren. Major MacDonald ist tot, genau wie die Hälfte unserer Sepoys. “
Ian neigte den Kopf. „Möge Gott sie behüten. “
„Mylord, mein Bruder - er kann so nicht reisen. Die Tour ist lang und beschwerlich. Es kann Wochen dauern, bis er stark genug ist, die Überfahrt zu wagen. Ich muss bei ihm bleiben. “
„Natürlich. Keine Sorge. Ich habe Verstärkung mitgebracht. Die anderen Männer von der diplomatischen Mission warten unten am Ende der Straße. Sie werden aufpassen, für den Fall, dass diese Bastarde zurückkehren. “ „Ich denke, wir haben sie alle erwischt“, erwiderte Derek mit einem Nicken. Seine Stimme klang so ausdruckslos, dass Ian erschauerte.
„Lord Griffith, ich weiß, wir verdanken Ihnen bereits unser Leben. Aber mir bleibt keine Wahl, ich muss Sie um einen weiteren Gefallen bitten. “
„Natürlich, Derek. Reden Sie schon. “
„Können Sie an unserer Stelle nach unserer Schwester sehen, wenn Sie England erreichen? Sie war noch nie in einem anderen Land. Sie hat keinen ihrer Diener bei sich, kein Geld, gar nichts. So Gott will, wird Jacks Mannschaft sie sicher nach England segeln, aber sie wird dort außer Ihnen niemanden kennen. Sie vertraut Ihnen. “
„Wie heißt das Schiff, auf dem sie reist? “
„Es ist die, Andromeda'. Eine Fregatte mit zwanzig Kanonen aus Jacks Handelsflotte, daher wird sich die Reise vermutlich verzögern, weil das Schiff mehrere Häfen anläuft. Sie könnten es schaffen, sie einzuholen. “
Ian nickte ohne Zögern. „Haben Sie keine Angst wegen Ihrer Schwester. Kümmern Sie sich nur um ihn. “ Er warf einen Blick zu Gabriel. „Ich werde mich um Georgiana kümmern, als gehörte sie zu mir. “
Derek lächelte ihm dankbar zu. „Nun ja, da Sie es gerade erwähnen - wir hätten nichts dagegen, wenn es so wäre. “
Vor Erstaunen hätte sich Ian beinahe verschluckt. „Wie bitte? “
„Sie können mit ihr umgehen. Ich weiß, sie kann sehr wild sein, aber sie hat ein gutes Herz. Sie hört auf Sie. Und nach allem, was geschehen ist, meine ich, Sie könnten sie wesentlich zu ihrem Vorteil beeinflussen. “
Ian betrachtete den jüngeren Mann nachdenklich. „Was genau wollen Sie damit sagen, Derek? “
„Ich will sagen, wenn Sie sie heiraten wollen, haben Sie meinen Segen. Gabriels und meinen. “
Trotz all seiner Redegewandtheit brachte Ian jetzt kein Wort über die Lippen. Sein Herz drohte stillzustehen. Er senkte den Blick und versuchte, etwas zu sagen.
„Ach, vergessen Sie es wieder“, meinte Derek und seufzte. „Ich wollte Sie nicht festnageln, Mylord. Ich habe seit Tagen nicht geschlafen. Ich rede Unsinn. Tut mir leid. “ „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Es ist nur - ich wollte nie wieder heiraten. “
„Natürlich. Aber manchmal ändern sich die Dinge, oder? “ Er blickte zu seinem verwundeten Bruder, bevor er sich wieder an Ian wandte. „Die Reise nach England ist lang. Wenn ein Kurswechsel nötig ist, haben Sie genug Zeit, sich darüber eine Meinung zu bilden. Die Wahl liegt natürlich ganz allein bei Ihnen. “
Damit ließ Derek das Thema fallen, und Ian erhob sich, um nach einem Schiff zu suchen, das ihn nach England brachte.
„Würden Sie das bitte meinem Vater geben, wenn Sie ihn sehen? “ Derek reichte ihm den Brief; den er geschrieben hatte. „Ich habe Abschriften davon angefertigt, um sie mit Jacks Schiffen zu verteilen, wo immer unser alter Herr also sein mag, der Brief wird ihn erreichen. Ich habe Vater gebeten, uns in London zu treffen. “
„Kann ich sonst noch etwas tun? “,
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