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Eine Tote im Arm

Eine Tote im Arm

Titel: Eine Tote im Arm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Chance, mir zehn Prozent von dem abzuknöpfen, was ich Giles aus
der Tasche gezogen habe, Bruce«, sagte ich rasch. »Wagen Sie es nur, mir in
Reichweite zu kommen, und ich schreie laut, worauf Sie sich verlassen können !«
    »Rick,
Baby«, sagte er, während er mit dem Kopf wackelte, »Sie wissen genau, daß ich
in dieser Branche nur tätig bin, um anderen Leuten zu helfen .«
    »Ich
weiß«, sagte ich in nüchternem Tone. »Es liegt eben daran, daß Sie gleichzeitig
bei Ihrer Samaritertätigkeit soviel Geld an Ihren
Hilfsbedürftigen verdienen .«
    »Okay,
Sie sind eine Wucht !« gab er zu. »Also Spaß beiseite.
Was gibt’s, Rick ?«
    »Nun,
um damit anzufangen«, sagte ich zu ihm, »zunächst mal sind Sie an allem schuld.
Was hat Sie veranlaßt, Giles zu sagen, er sollte sich an mich wenden, Bruce,
alter Knabe ?«
    »Nun,
Bobby hatte diese« — er zuckte ausdrucksvoll mit den Schultern—, »diese
Wahnvorstellung, die sich in seinem Kopf festgesetzt hatte; und es war
offensichtlich sinnlos für jedermann, den Versuch zu machen, sie ihm
auszureden. Deswegen dachte ich, die logische Antwort auf dieses Problem sei,
einen Fachmann beizuziehen, der ihm beweisen könnte, daß das Ganze nur
Einbildung sei. Und wer kann da außer Ihnen in Frage, Rick? Sie sind der Beste,
Baby, der Beste in der Branche .«
    »Und
außerdem habe ich Respekt für die Branche, nicht ?« brummte ich.
    »Das
ist genau das, was ich Bobby gesagt habe«, bemerkte er, während er mich
anstrahlte.
    »Nur
mal eben für einen Augenblick lang angenommen — Giles würde an keiner
Wahnvorstellung leiden und es habe sich alles so zugetragen«, sagte ich.
»Welchen Teil der Branche muß ich dann am meisten respektieren, alter Knabe ?«
    »Aber
Rick!« Er kicherte gut gelaunt. »Das glauben Sie doch selbst nicht für eine
Sekunde !« Seine Augen funkelten ein wenig zu heiter.
»Das ist doch eine idiotische Frage, oder ?«
    »Ich
bin nun eben mal so idiotisch, auf einer Antwort zu bestehen, Bruce«, sagte ich
ihm.
    Er
dachte einen Augenblick darüber nach, während seine Hände emsig über die
Schreibunterlage glitten. »Nun«, sagte er schließlich, »in diesem Fall ist es
an Bobby, eine Entscheidung zu treffen, nicht an mir .«
    »Wenn
es das Mädchen wirklich gegeben hat und sie ermordet worden ist«, fuhr ich mit
kalter Stimme fort, »bedeutet es, daß die übrigen Anwesenden auf der Party
gelogen haben. Es macht Ihnen natürlich nichts aus, ob die Polizei Marty
Jennings, Nick Fessler und die übrigen wegen gemeinschaftlicher Mordvertuschung
— oder gar Schlimmerem verhaftet ?«
    Milford entnahm einer Schachtel auf seinem
Schreibtisch eine dünne schwarze Virginia und schlitzte deren Cellophanhülle sorgfältig mit dem Daumennagel auf.
    »Worauf,
verdammt noch mal, wollen Sie hinaus, Rick ?«
    »Sie
haben gerade einen Vertrag zwischen Marty Jennings und Robert Giles in die Wege
geleitet, nachdem letzterer in Jennings’ nächsten Film für dreihunderttausend
Dollar die Starrolle übernehmen soll«, sagte ich. »Wenn Marty irgend etwas Drastisches zustößt,
so gibt es keinen Film, keine Gage für Giles und auch keine zehn Prozent für
seinen Agenten. Ich möchte wissen, ob Sie dieser Gedanke beunruhigt, alter
Knabe .«
    Die
Wolke blauen Rauchs, die während des Zigarrenanzündens einen Augenblick lang
sein Gesicht hatte verschwinden lassen, verflüchtigte sich, und ich sah, daß
seine blauen Augen kalt und klug blickten. In diesem Augenblick hätte man
seinen Blick vermutlich bis zum Abendstern richten müssen, um die nächste
Andeutung eines heiteren Funkeins zu erblicken.
    »Ich
habe allerhand Respekt für Sie, Rick«, sagte er mit einer geschmeidig
knurrenden Stimme, die ihn in den Gänsehaut erregendsten Weihnachtsmann
verwandelte, der mir je begegnet war. »Sie windiges Mistvieh !
Bobby Giles ist ein allerhand verdammt guter Schauspieler, und wenn Marty
Jennings heute nacht mit
samt seinem verdammten Ausstattungsfilm auf den Mond fliegt, läßt mich das
eiskalt. Wissen Sie warum? Weil, wenn erst mal bekannt wird, daß Bobby im
Augenblick zu filmen bereit ist, ich binnen vierundzwanzig Stunden mindestens
drei Angebote bekomme, die so gut sind wie das von Jennings. Aber das ist noch
nicht alles«, fuhr er mit eiskalter Stimme fort. »Zufälligerweise ist Bobby ein
verdammt guter Freund von mir, und ich lasse meine Freunde nicht sitzen.
Besonders, wenn sie wirklich in Schwierigkeiten sind, wie es der Fall wäre,
wenn das Unmögliche wirklich

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