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Eine Trillion Euro

Titel: Eine Trillion Euro Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eschbach Andreas
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erschien Der Opal, eine Space Opera, die ihre fantasiesprühende, farbenprächtige Handlung auf kaum glaubliche 200 Seiten verdichtet. 2001 folgte der Roman Der Zensor, in dem irgendwann im 21. Jahrhundert die Mayakultur eine Renaissance erlebt und dank überlegener Beherrschung der Nanotechnologie Europa erobert. Polyplay, erschienen 2002, ist ein Science-Fiction-Krimi vor dem Hintergrund einer alternativen Geschichte, in der der Sozialismus gesiegt und sich die Bundesrepublik der DDR angeschlossen hat.
    Die Liste seiner Auszeichnungen belegt, dass Marcus Hammerschmitt auch außerhalb des SF-Genres deutlich wahrgenommen wird: Er war Träger des Thaddäus Troll-Preises 1997, des Essaypreises der Büchergilde Gutenberg 1998, des Würth-Literaturpreises 1999 und des Digital Content Award 2001 (MFG Baden Württemberg). Die SF-spezifischen Preise – Deutscher Science Fiction-Preis (1996) und Kurd Laßwitz-Preis (1999 u. 2001) verstehen sich von selbst.
    Und das ist noch längst nicht alles. Es gibt Lyrik aus Marcus Hammerschmitts Feder, Versuche, diese online zu vertreiben, Gedichtlesungen auf CD, Online-Projekte, Hörspiele und politische Artikel, und vor allem: Essays. Sein 1999 erschienener Essayband, Instant Nirwana, eine eloquente Abrechnung mit dem New Age- und Esoterikwahn, sowie die 2002 unter dem Titel Das geflügelte Rad veröffentlichten Betrachtungen über Geschichte und Wesen der Eisenbahn belegen, dass Marcus Hammerschmitt ein begnadeter Essayist ist, scharfzüngig, wenn es sein muss, mit spürbarer Begeisterung für sein Thema und immer zielsicher auf den Punkt kommend. Er ventiliert diese Begabung in zahllosen Glossen für Internetmagazine und kleine Zeitschriften, und man kann nur bedauern, dass keine der großen deutschen Zeitungen es wagt, sich eine wöchentliche Kolumne von Marcus Hammerschmitt schreiben zu lassen.
    Worauf man sich da einließe, lässt die nun folgende Erzählung ahnen, die Politisches, Technisches und Psychologisches zu einem höchst vergnüglichen Cocktail mixt. Ein Mann macht sich auf, seine Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen – allerdings erst nach ein paar herben Tritten in den Allerwertesten …
     
Vaucansons Ente
    von Marcus Hammerschmitt
    Die Scheiß-Neger waren mir eigentlich total egal. Ich wollte nur mal endlich was mit meinem Geld machen, was halbwegs Sinnvolles, mehr Geld eben. Oder wollte ich das? Im Grunde fing alles mit einer Bemerkung meines nutzlosen Freundes Rüdiger an.
    Ich kenne Rüdiger noch vom Studium. Er hat im Gegensatz zu mir außer Maschinenbau auch Soziologie und Philosophie studiert. Das hat ihm aber auch nichts genutzt. Er ist genauso blöd wie ich. Dumme Sprüche klopfen und große Philosophen zitieren, das kann er allerdings besser als ich. Wenn das kein Vorteil ist. Außerdem ist er auch noch Marxist. Zynischer Marxist, wie er immer sagt. Blöder Marxist, würde ich genauer sagen, aber zynisch stimmt auch, denn er beschimpft mich manchmal mit Marxzitaten, und gleichzeitig schuldet er mir bis heute einen Riesenhaufen Geld, von dem ich keinen Cent je wieder sehen werde, weil Rüdiger nicht nur ein Philosoph, ein Marxist und ein Zyniker ist, sondern auch ein Schnorrer. So sind meine Freunde. Sie schnorren von meinem Geld und beschimpfen mich mit Zitaten, die einen Mordsbart haben und von vergammelten Philosophen stammen, die auch Mordsbärte hatten. Eigentlich habe ich nur einen einzigen Freund. Rüdiger. Unsere Beziehung ist kompliziert.
    Ich bin kein Marxist. Ich bin planlos liberal.
    An diesem Abend hatten wir schon ziemlich getankt, man kann sogar von Schlagseite sprechen. Um ehrlich zu sein, wir waren total breit. Da ging nicht mehr viel. Aber immer, wenn nicht mehr viel ging, schlug Rüdigers Stunde. Die Stunde der Beleidigung.
    »Kali MAAx. Die Welt … die Wert … die Wertveränderung«, fing er an, und ich dachte: Oh Mann. Geht wieder los. Dann war eine Weile Stille. Rüdiger musste sich sammeln.
    »Die WERT-Veränderung des Geldes, das sich in Kapitol verwandeln soll.«
    Er lachte laut, hysterisch und besoffen auf.
    »Hahaha! In Kapitol! Dassisgut!«
    Noch ein Schluck zur Stärkung.
    »– das sich in KapitAAL verwandeln soll«, fuhr er fort, »kann nicht an diesem … an diesem … Dingsda … Geld selbst vorgehen. Weißt du das eigentlich. Du Schlaumeier?«
    Er sah mich wie ein angezählter Boxer an, und ich wusste, dass ich genauso zertrümmert aussah. Wenn er mich ›Schlaumeier‹ nannte, war es ganz schlimm. Und ich

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