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Eine Überwinterung im Eise

Eine Überwinterung im Eise

Titel: Eine Überwinterung im Eise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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bis an die Unterschenkel, um nicht mit den Schneeschichten in Berührung zu kommen, mit denen der Winter die Eisflächen
     bedeckte, und ein eng anschließender, mit Capuchon versehener Pelzmantel schützte ihren Oberkörper. Auch die Männer fertigten
     sich in ihrer arbeitsfreien Zeit warme Kleidungsstücke, wie z. B. hohe Stiefel aus Robbenfell, die ihnen gestatten sollten,
     ungestraft auf ihren Forschungsreisen durch tiefenSchnee zu waten. So arbeiteten sie die ganze Zeit während ihrer Fahrt durch die enge Straße.
    André Vasling war ein sehr geschickter Schütze und erlegte häufig Wasservögel, die in großen Massen um das Schiff schwärmten.
     Eine Art Eidergänse und Schneehühner lieferten der Mannschaft vorzügliches Fleisch, das als Abwechselung von dem Salzfleisch
     sehr willkommen war.
    Endlich, nach tausend Umwegen, bekam die Brigg das Cap Brewster in Sicht. Eine Schaluppe wurde in's Meer gelassen, und Johann
     Cornbutte und Penellan fuhren nach der Küste, die gänzlich verödet war.
    Alsbald steuerte die Brigg auf die im Jahre 1821 von dem Kapitän Scoresby entdeckte Insel Liverpool zu, und die Mannschaft
     konnte ein lautes Freudengeschrei nicht zurück halten, als sie die Eingeborenen auf der Küste daher eilen sah. Es wurde sofort
     ein Verkehr angebahnt, und da Penellan einige Worte ihrer Sprache kannte, und die Eingeborenen wiederum einige landläufige
     Redensarten der Schiffsmannschaft verstanden, die sie wahrscheinlich von Wallfischfängern gelernt hatten, war dies nicht mit
     gar zu großen Schwierigkeiten verknüpft.
    Die Grönländer waren klein und untersetzt; ihr Wuchs überschritt nicht die Größe von vier Fuß zehn Zoll. Sie hatten röthlichen
     Teint, ein rundes Gesicht, niedrige Stirn, glatte schwarze Haare, die auf ihren Rücken herabfielen, und ihre Zähne waren verdorben
     und wie von einem Aussatz behaftet, was den ichthyophagischen Völkern eigenthümlich ist.
    Um sich von der Schiffsmannschaft Kupfer- und Eisenstücke einzutauschen, worauf die armen Leute sehr begierig sind, brachten
     sie Bärenpelze, Fellevon Seekälbern, Seehunden, Seewölfen und all solchen Thieren herbei, die man unter dem Namen »Robben« begreift. Johann Cornbutte
     bekam diese Gegenstände, die von so großem Nutzen für ihn werden sollten, zu außerordentlich niedrigem Preise.
    Dann machte der Kapitän den Eingeborenen verständlich, daß er nach einem gestrandeten Schiff suche, und fragte, ob sie ihm
     keine Auskunft darüber geben könnten, worauf einer von ihnen sogleich eine Art Schiff auf den Schnee zeichnete und angab,
     daß ein Fahrzeug dieser Art bereits seit drei Monaten in nördlicher Richtung verschlagen sei; er fügte noch hinzu, daß das
     Aufthauen und der Bruch der Eisfelder sie verhindert hätten, demselben nachzuforschen, und es lag für Jeden auf der Hand,
     daß sie mit ihren leichten Pirogen, die sie mit der Pagaje lenkten, auf eine solche Unternehmung nicht ausgehen konnten.
    Diese Nachricht, so unvollständig sie war, brachte doch Hoffnung in die Herzen der Matrosen zurück, und Johann Cornbutte scheute
     nun keine Mühe mehr, die Leute zu weiterem Vorschreiten nach dem Polarmeere hin zu bewegen.
    Bevor der Kapitän die Insel Liverpool verließ, kaufte er ein Gespann von sechs Eskimohunden, die sich bald an Bord acclimatisirten.
     Das Schiff lichtete am Morgen des 10. August die Anker und segelte, von einer starken Brise getrieben, in das Fahrwasser des
     Nordens.
    Man war jetzt an den längsten Tagen des Jahres angelangt, d. h. unter diesen hohen Breiten erreichte die niemals untergehende
     Sonne den höchsten Punkt der Spiralen, die sie über dem Horizont beschrieb. Diese gänzliche Abwesenheit der Nacht war jedochnicht so merklich, denn schon hüllten Nebel, Regen und Schnee das Schiff zuweilen in Finsterniß.
    Johann Cornbutte war entschlossen, so weit wie möglich vorzurücken, und begann, seine sanitätlichen Maßregeln danach zu treffen.
     Das Zwischendeck wurde vollkommen verschlossen und nur jeden Morgen dafür gesorgt, die Luft durch Ventilation zu erneuern.
     Die Oefen wurden eingerichtet, und die Rohre so angebracht, daß sie möglichst viel Wärme ausstrahlten. Man empfahl den Leuten
     von der Mannschaft, nur ein wollenes Hemd über ihrem Baumwollhemd zu tragen und die Röcke von Fellen möglichst hermetisch
     zu verschließen. Uebrigens durften jetzt die Feuer noch nicht angezündet werden, denn es kam darauf an, die Holz- und Kohlenvorräthe
     für die zu

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