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Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Eine unerwartete Erbschaft (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Erbschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen McQuestion
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Kunstgalerie?«
    Er zögerte, dann sagte er: »Ja. In der Michael’s Gallery unten im Zentrum.«
    »Lass mich raten: Die Ausstellung ist von Kelly.«
    »Nicht nur von Kelly«, verteidigte er sich. »Von vielen Künstlern und die meisten davon kenne ich auch.«
    »Hubert, ich sage dir das jetzt als Freundin: Das ist wirklich keine gute Idee.«
    Die Stille am anderen Ende brach mir fast das Herz.
    »Sie hat auf deine Nachrichten nicht geantwortet. Wenn sie mit dir reden wollte, hätte sie das getan. Du musst die Sache auf sich beruhen lassen.«
    »Das kann ich nicht«, erwiderte er leise. »Ich muss sie sehen. Ich kann nicht eher ruhen, als bis ich verstanden habe, was passiert ist.«
    Ich überlegte einen Moment, wie ich es am besten formulieren sollte. »Weißt du, Hubert«, sagte ich, »du wirst vielleicht nie verstehen, was passiert ist. Wie es aussieht, will Kelly einen klaren Bruch.«
    »Bitte Lola, komm am Samstag mit. Ich will da nicht allein hingehen.«
    Als ich den Kopf hob, sah ich, dass sowohl Mrs. Kinkaid als auch Drew mich anstarrten. Ich schätze, meinen Antworten nach brauchten sie nicht viel Fantasie, um sich ein Bild von der Sache zu machen. Mrs. Kinkaid neigte mitfühlend den Kopf zur Seite. Sie hatte Hubert noch nie gesehen, aber selbst durchs Telefon schien sie seine Traurigkeit und Verzweiflung zu spüren.
    Ich seufzte. »Also gut, ich komme mit. Aber ich finde es trotzdem nicht gut.«
    »Oh, danke Lola, du bist die Beste. Und denk nur: Wenn es dazu führt, dass Kelly und ich wieder zusammenkommen, kann ich ausziehen, und du hast dein Haus wieder für dich.«
    »Ach Hubert, mach dir doch darüber keine Gedanken! Du kannst so lange bleiben, wie du willst.«
    Er gab ein komisches, ersticktes Geräusch von sich. »Also ... danke. Ich muss jetzt aufhören, Lola. Meine Kinder kommen aus der Pause, ich höre sie draußen im Gang. Wir sehen uns heute Abend, ja?«
    Ich legte auf. Drew und Mrs. Kinkaid starrten immer noch in meine Richtung. »Was?«, fragte ich ein wenig schärfer als beabsichtigt.
    Sie tauschten Blicke, dann sagte Drew: »War das dein Freund Hube?«
    »Hubert«, korrigierte ich.
    »Der von seiner Freundin rausgeschmissen wurde?«
    Ich hätte es ihnen nie erzählen sollen, ich Plappermaul. »Ja, genau der.«
    »O Mann, klang der aber deprimiert!«, sagte Drew.
    »Ja, er macht gerade eine schwere Zeit durch.« Beide wirkten so traurig, als hätte Huberts Stimmung unser gesamtes
Büro infiziert. Wir brauchten eine Aufmunterung und ich hatte die zündende Idee. »Warum gehen wir nicht die Bewerbungen für den Wettbewerb durch?«, fragte ich betont munter. Parenting Today hatte einen Wettbewerb um »das schönste Babyfoto« ausgeschrieben. Bisher hatte ich es immer aufgeschoben, die ganzen Fotos anzusehen – es war sehr zeitaufwändig und vor allem schwierig, da Babys allesamt sehr süß sind, selbst solche mit Segelohren und fransigen Haaren. Das hübscheste auszusuchen, war fast unmöglich, aber wie ich aus dem letzen Jahr wusste, eine äußerst vergnügliche Beschäftigung – und genau das brauchten wir jetzt!
    Mein Vorschlag zeigte die gewünschte Wirkung. »Ich hole den Tapeziertisch«, rief Drew und sprang auf, um die Abstellkammer des Hausmeisters zu durchsuchen.
    Mrs. Kinkaid schob ihren Stuhl in die Mitte des Raumes, wo Drew ihrer Annahme nach den Tisch aufstellen würde. »Wissen Sie«, begann sie, »eine gute Möglichkeit, über ein gebrochenes Herz hinwegzukommen, ist, wieder auszugehen. Ich habe das perfekte Mädchen für Ihren Hubert: meine Nichte Lindsay. Sie ist sechsundzwanzig und Grundschullehrerin, genau wie er. Ein sehr, sehr nettes Mädchen! So hübsch und talentiert und klug. Wir wundern uns alle, warum noch keiner sie geschnappt hat. Wenn Sie wollen, kann ich etwas arrangieren.«
    Ich schüttelte den Kopf. Hubert und Lindsay? Schon die Namen passten überhaupt nicht zusammen. Lindsay klang ein bisschen schnöselig. Bestimmt gehörte sie zu den Frauen, die ständig hohe Absätze trugen, selbst zu Jeans. »Ich glaube nicht, dass Hubert Interesse an einem Blind Date hat«, antwortete ich.
    »Man kann nie wissen«, meinte Mrs. Kinkaid. »Fragen Sie ihn doch einfach. Vielleicht sind Sie überrascht.«
    Zum Glück wurde das Gespräch durch Drews Erscheinen unterbrochen. »Zeit für die Babyparty«, rief er fröhlich. »Her mit den Fotos!«

17
    Am nächsten Tag, der besonders warm und sonnig war, meldete Mrs. Kinkaid sich krank. Wie bei Parenting Today üblich, rief sie

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