Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)
angekommen, ließ ich meine Sachen im Wagen, weil ich so verzweifelt war, dass ich einen Moment für mich alleine brauchte.
„Ich werde später alles reinbringen.“ Ich ging zum Kornfeld, nicht wissend, was ich sonst tun sollte.
„Wohin gehen Sie?“
„Ich werde ... gleich zurück sein.“
Die Halme waren noch nicht zu hoch, und ich wanderte durch eine Gasse, meine Stiefel knirschten auf den getrockneten Brocken der Erde. Tränen stiegen in mir auf und liefen an meinem Gesicht hinab. Ich hatte sie zwei Stunden zurückgehalten, was sehr anstrengend war. Am Ende der Gasse, weit weg vom Haus, fiel ich auf meine Knie, wobei ich mich nicht um den Zustand meines Kleides kümmerte. Mein Körper und meine Lippen bebten, während mich die Trauer überkam. Ich schluchzte hemmungslos, mein Magen zog sich zusammen, immer wieder, bis es schmerzte.
„Was ist los?“
Verblüfft durch sein Auftauchen, war ich nicht fähig zu reagieren. Starke Hände ergriffen meine Schultern und ich fand mich gegen Nathans Brust gedrückt, seine Arme hielten mich fest.
„Ich weiß, dass etwas passiert ist. Was ist es?“
„Ich ...“ Ich stieß ihn weg und wischte meine Augen mit dem Handrücken ab. „Kann ich nicht für einen Moment allein sein?“
Ich hatte gehofft, dass ich meine Fassung wiedergewinnen würde, aber eine neue Welle von Tränen überkam mich, die meine Brust beben ließ. Er nahm mich in den Arm, obwohl ich es nicht wollte. Es war unschicklich, in den Armen eines Fremden zu liegen, aber ... wir waren allein, und ich brauchte Trost. In den letzten Wochen versuchte ich so sehr, stark zu sein. Am Ende gab ich auf und ließ mich von ihm halten, während ich weinte, bis keine Tränen mehr übrig waren. Sein Hemd wurde von meinen Tränen getränkt; die grobe Qualität des Materials zerkratzte mir das Gesicht.
Er brachte ein Taschentuch hervor und benutzte es um mir die Tränen unter meinen Augen zu trocknen. „Was ist denn los?“
„Ich ... sollte nichts sagen.“
„Hören Sie jetzt auf damit. Sagen Sie mir was los ist.“
„Ich habe herausgefunden, ... dass wir kein Geld mehr haben.“
Zu meinem Erstaunen fing er an zu lachen, „Das ist alles? Ich dachte, jemand sei gestorben.“
Mein Mund klappte auf. „Ich habe kein Geld für Ihre Löhne. Ich habe kein Geld für ... nichts! Wir schulden mehreren Leuten Geld. Ich hatte keine Ahnung, dass wir uns in so einer schlechten Lage befinden.“
Er zuckte mit den Schultern. „Das kommt vor.“
Sein Mangel an Sympathie war irritierend. „Ich kann Sie nicht bezahlen.“
„Das dachte ich mir.“
„Wie meinen Sie das?“
„Ich habe bis jetzt noch keinen Lohn bekommen.“
„Ich dachte, Frank hätte Sie bezahlt?“
„Nein, Ma'am. Er wartete darauf, dass die Ernte reinkommt.“
Unsere Blicke trafen sich. „Es macht Ihnen nichts aus, für Menschen zu arbeiten, die Sie nicht bezahlen?“
„Ich lebe und esse hier kostenlos. Es ist kein schlechtes Geschäft.“ Er lächelte, an den Rändern seiner Augen bildeten sich Lachfalten. „Sobald die Ernte reinkommt, werden Sie Geld verdienen. Sie sollten die übrigen Eier in die Stadt bringen und verkaufen. Ich könnte das für Sie tun, wenn Sie wollen.“ Er tupfte mein Gesicht ab, wischte einige eigensinnige Tränen weg. „Haben Sie sich nicht umgesehen?“
Nun war ich verwirrt. „Was?“
„Wie viele Landwirte kennen Sie in dieser Gegend?“
„Nicht viele.“
„Nein, Ma'am. Die meisten Menschen sind bei der Goldsuche. Es ist Pike Peak oder futsch. Sie sind nicht daran interessiert, Landwirtschaft zu betreiben und Lebensmittel anzusäen. Aber was werden sie essen? Sie können es kaum erwarten, bis eine Lieferung ankommt. Das ist nicht zweckmäßig, die Menschen müssen jetzt essen. Wenn der Winter kommt, werden sie keine Chance haben. Die meisten dieser Menschen werden für diese Jahreszeit weggehen. Nur die Verrückten werden bleiben.“
„Es tut mir leid, aber was hat das mit meiner Situation tun?“
„Sie werden viel Mais und Kartoffeln haben. Wir bauen auch ein Weizenfeld an. Sie werden Heu, Weizen und Mais haben. Das sind Dinge, die Sie verkaufen können. Die Überreste aus dem Gemüsegarten können in die Stadt gebracht und verkauft werden. Die Leute sind wild auf frische Lebensmittel.“
„Oh, ich verstehe.“
„Ihre Situation ist nicht so schlimm, wie Sie glauben.“ Ich starrte ihn ununterbrochen an, was nicht gerade damenhaft war. Ich hatte nicht bemerkt, dass meine Hand auf seinem
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