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Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition)

Titel: Eine unerwartete Witwe (Die Colorado Bräute) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carré White
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ihm dreimal am Tag geben können, aber außer einer Wärmflasche für die Brust, gibt es nicht viel was wir tun können.“
    Ich stand auf und raffte meine letzten Kräfte zusammen. „Ich bin ... das ist schrecklich.“
    „Ja, meine Liebe. Das ist das Letzte, was Ihr armer Mann nun gebrauchen kann. Ich war sehr erfreut, als er wieder etwas in seinen Beinen fühlen konnte, vor allem über die Bewegung seines Fußes, aber wenn seine Atmung schlimmer wird ... können wir nicht viel tun.“
    Ich würde nicht vor diesen Menschen weinen. „Danke.“
    „Gibt es denn nichts, was man tun kann, Samuel? Diese Familie hat schon so viel durchgemacht.“
    „Nichts im Leben ist fair, meine Liebe. Gar nichts.“ Sein Gesichtsausdruck war düster. „Ich muss den Aderlass legen. Entschuldigen Sie mich.“
    Nachdem die Blutegel angesetzt und wieder entfernt waren, machten sich Dr. Caldwell und seine Frau auf den Heimweg. Mrs. Hermosa war aus dem Garten gekommen, und ich hatte ihr von Dr. Caldwells Diagnose erzählt.
    Sie sagte, „Ich mache ihm Suppe. Ich habe ein Heilmittel.“
    Meine Augen weiteten sich. „Sie haben ein Heilmittel?“
    „Oh, ja. Es ist ein Familienrezept. Ich hole mir Kräuter und mache die Suppe.“
    Es war dumm von mir, aber ich klammerte mich an diese Worte, setzte all meine Hoffnung und Vertrauen in sie. Sie würde Franks Gesundheit wieder herstellen. Dessen war ich mir sicher. Aber die Zeit war nicht unser Freund, und als die Tage vergingen, wurde sein Husten schlimmer, die Schmerzen in der Brust fast unerträglich. Ich gab ihm Laudanum, indem ich das Arzneimittel mit Wasser mischte. Dies erleichterte sein Leiden erheblich, aber es verbesserte nichts. Ich war viel zu beschäftigt, um den nackten Tatsachen ins Auge zu sehen, wechselte seine Bandagen, badete ihn, las ihm vor, und hielt seine Hand in der Nacht. Ich hatte einige Decken genommen und schlief auf dem Boden neben ihm. Dies hatte zu vielen schlaflosen Nächten geführt, weil ich dem tiefen Rasseln in seiner Brust lauschte, sein Atmen röchelte.
    Er war nicht fähig richtig zu essen, war nur noch Haut und Knochen, was ihn viel älter erscheinen ließ als er war. Es war schon ein Kampf für ihn Wasser zu trinken, Mrs. Hermosa und ich mussten einen Trichter benutzen, um es in seine Kehle zu tröpfeln. Kurz danach begann er Blut mit grünlichem Schleim zu husten. Der Blick auf Marias Gesicht sagte alles, ihr Missmut war in den tiefen Falten auf ihrer Stirn erkennbar. Sie hatte fast so hart wie ich gearbeitet, bereitete den ganzen Tag lang Suppen und Heilmittel zu. Wenn ein Gebräu scheiterte, versuchte sie etwas anderes und noch etwas anderes ... bis alles, was übrig blieb, das Laudanum war.
    Als das Ende nahe war, fuhr Jerry in die Stadt um Doktor Caldwell zu holen, während ich aus dem Haus floh, weil ich frische Luft brauchte. Das Bild von meinem Mann hatte sich in meinem Kopf eingebrannt: seine glasigen Augen, die graue Gesichtsfarbe, und das ständige Rasseln seines Atems. Es war ein schreckliches Geräusch, eins, das ich nie wieder vergessen würde.
    Die Halme im Maisfeld überragten mich. Meine Füße knirschten auf dem Boden, während meine Augen sich mit Tränen füllten. Ich wusste nicht wohin ... alles war egal ... ich würde alles verlieren.
    „Hannah.“ Die vertraute Stimme erklang hinter mir. Hände ergriffen meine Schultern. „Hör auf.“ Nathan zog mich in seine Arme. Ich war nicht mehr in der Lage zu protestieren. Sein Hemd war durch die Hitze des Sommers mit Schweiß durchtränkt. „Ich weiß, dass du leidest. Du kannst so viel weinen wie du willst. Du brauchst es.“
    Ich sagte nichts, als die Tränen liefen. Ich weinte für eine lange Zeit, mein Schluchzen war viel zu laut um damenhaft zu sein, aber ich war nicht in der Lage, aufzuhören. Ich fröstelte und zitterte vor Erregung. Ich klammerte mich an Nathan, nässte sein Hemd und als meine Tränen versiegten, brachte er mich zurück zu dem Haus, wo Doktor Caldwell auf den Stufen stand, die Hände in den Hosentaschen.
    „Sie sollten sich verabschieden, Hannah.“
    Oh, wie ich diese Worte hasste, Wut kochte in mir, aber die Trauer war mächtig genug, um sie beiseite zu schieben. Ich war dabei, im zarten Alter von neunzehn Jahren, eine Witwe zu werden. Diese letzten Wochen schienen wie eine Ewigkeit, die endlosen Stunden, der Kampf, um Frank am Leben zu erhalten. Kein Mittel hatte seinen Zustand auch nur im Geringsten verbessert, und am Ende, war alles was wir noch tun

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