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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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war. Es labte sich an süßem Heu und Kälbernahrung und hatte kein gesteigertes Interesse daran, sich eine Girlande um den Hals hängen zu lassen. Blumen, so fand es offenbar, waren zum Essen da, nicht als Schmuck.
    Peter hatte Hetty eigentlich mit Ruby helfen sollen, aber er war offenbar beim Beschaffen des Weinnachschubs aufgehalten worden. Die Gäste schienen alle relativ viel zu trinken.
    Endlich hatte Hetty Rubys Kopf aus dem Futtereimer bugsiert und dem Kalb ein Halfter angelegt. Sie fragte sich gerade, wie sie in Erfahrung bringen sollte, wann der richtige Moment sei, als Peter in Begleitung eines festlich gekleideten kleinen Mädchens aufkreuzte.
    »Hi. Das hier ist Sophie, Felicitys Großnichte. Felicity fragt, ob Sophie Ruby hineinführen und John überreichen kann.«
    »Hallo, Sophie. Was für ein hübsches Kleid!«
    »Von Laura Ashley«, erklärte Sophie. »Ich find's nicht so toll. Claras Kleid ist viel schöner. Grün. Und nicht diese blöden Rüschen.«
    Sophie gehörte ganz offensichtlich zu den Kindern, die einen kinderunerprobten Erwachsenen schon auf zehn Meilen Entfernung erkennen.
    Hetty war sich bewusst, dass sie zu dieser Kategorie Erwachsener zählte, gab sich aber alle Mühe. »Dafür darf Clara aber nicht das süße kleine Kalb hier führen, richtig?«
    »Nein«, stimmte Sophie zu. »Aber ich hätte das Kalb ja auch geführt, wenn ich das grüne Kleid hätte, oder?«
    Hetty gab auf. »Vermutlich, ja. Also, du musst Folgendes tun ...«
    Sie erklärte Peter und Sophie, dass sie selbst sich zu Felicity durchschlagen und sie um ein Signal bitten würde. Mit etwas Glück würde Felicitys Mann bei dem allgemeinen Lärmpegel nichts davon mitbekommen. Dann würde Hetty Sophie das Zeichen geben, die Kuh hereinzuführen.
    Es dauerte ein Weilchen, bis Hetty sich bis an Felicitys Seite zu ihrer kleinen Konferenz durchgekämpft hatte, doch sie kamen überein, dass Felicity im entscheidenden Moment Phyllis ein Signal geben und diese es an Hetty weiterleiten würde.
    Hetty war enorm erleichtert, dass nicht sie das Kalb hereinführen und so zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit werden würde, aber sie fragte sich, ob Sophie damit nicht ein bisschen überfordert wäre. So charakterstark das Kind auch sein mochte, war es doch von eher zierlicher Statur. »Was ist, wenn Ruby sie zu Fall bringt?«, wisperte sie Peter zu, während sie darauf warteten, dass Phyllis am Eingang erschien und winkte.
    Peter zuckte die Achseln. »Ein Tier als Geschenk ist so oder so eine blöde Idee.«
    Hetty antwortete nicht. Er hatte wahrscheinlich Recht, aber es war trotzdem eine liebenswerte Idee.
    Phyllis erschien am Scheunentor. Hetty, Peter, Sophie und Ruby schlichen heran. Das Tier hatte keinen Sinn für gutes Timing und zerrte an seinem Halfter, weil es die Scheune stürmen wollte.
    Drinnen wurden Reden gehalten. Hetty hörte, dass ihr Name erwähnt wurde, oder vielleicht wurde ihr auch gedankt. Es gab Gelächter, Applaus, und einmal wurde vernehmlich mit Gläsern und Flaschen auf die Tische getrommelt. Hetty hoffte, dass alle genug feste Nahrung im Magen hatten, um den Alkohol aufzusaugen.
    Dann kehrte beinah Stille ein, was vermutlich bedeutete, dass Felicity ihre Ansprache hielt. Sie endete in Gelächter, Phyllis winkte, und Hetty versetzte Sophie einen Stups.
    »Du bist dran!«
    »Was soll ich tun?«
    »Sophie! Das haben wir doch alles besprochen! Bring Ruby nach vorn zu deinem Onkel ... du weißt schon. Ganz einfach! Na los.«
    Ruby jedenfalls schien den Marschbefehl verstanden zu haben. Die kleine Kuh setzte sich in Bewegung und legte ein beachtliches Tempo vor, zerrte ihre hübsche Melkerin einfach mit.
    Ein explosionsartiges Gelächter begrüßte ihr Erscheinen, und als Ruby es hörte, änderte sie ihre Meinung, floh Richtung Tür und schleifte Sophie hinter sich her.
    Leider konnte Ruby nicht ahnen, dass viele der Gäste junge, fitte, Rugby spielende Männer waren, denen eine kleine Kälberjagd nach dem Essen gerade recht kam. Als Ruby mit der auf dem Bauch rutschenden Sophie im Schlepptau in Richtung Kälberfutter flüchtete, stellten fünf junge Männer sie zum Bodycheck.
    Und so kam es, dass Ruby, die kleine Devon-Red-Kuh mit dem tadellosen Stammbaum, ihrem neuen Herrn von jemandem überreicht wurde, den er kaum kannte, der aber wenigstens nicht heulte.
    »Es ist eine Devon Red, Liebling!«, schrie Felicity gegen das Getöse an. »Man nennt sie auch Devon Rubies. Und es ist doch unsere Rubinhochzeit!« Sie fügte

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