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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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darüber hinaus dazu neigten, zu hüsteln und zu rascheln. Trotzdem füllte Hettys Stimme den Raum ohne erkennbare Mühe.
    So werde ich nie wieder singen, dachte sie. Küsse und Alkohol würden ihre Stimme nie wieder zu einer so natürlichen Entspannung verführen. Es war, als liebten sie sich mit der Musik statt mit ihren Körpern, und der Effekt war beinah ebenso wunderbar.
    Das Publikum war begeistert. Das ganze Programm war schon abgespult, ehe Hetty auch nur das Gefühl hatte, richtig in Fahrt gekommen zu sein, und sie wurden mit Zugaberufen bestürmt. Sie konferierten kurz und spielten zwei weitere Stücke. Dann war Schluss, sie ließen sich zu keiner weiteren Zugabe überreden. Ihr Auftritt war schließlich nur als Auflockerung des Abends gedacht gewesen, nicht als Hauptattraktion. Sie bekamen beinah so stürmischen Applaus wie Ruby, stellte Hetty zufrieden fest.
    »Das war wunderbar.« Rubys neuer Besitzer fing Hetty ab, als sie Connor aus der Halle folgte. »Der ganze Abend ist wunderbar. Und ich möchte, dass Sie diesen Scheck nehmen.«
    Hetty zierte sich und versuchte, ihm den Fetzen Papier nicht aus den Fingern zu reißen.
    »Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie schwierig es ist, ein neues Geschäft aufzubauen. Und wenn die Kunden ihre Rechnungen nicht pünktlich zahlen, geht der Cashflow zum Teufel und im Handumdrehen macht man pleite. Also habe ich Ihnen einen Scheck ausgestellt, als Akontozahlung, damit Sie flott bleiben, bis Sie die endgültige Summe ausgerechnet haben.«
    Hetty dankte seinem entschwindenden Rücken und steckte den Scheck zu dem anderen. Dann machte sie sich auf die Suche nach Connor.
    Sie fand ihn ihm Garten. Er saß allein an einem der kleinen Tische und spielte mit dem Wachs, das an der Kerze herabgeronnen war.
    »Du musst völlig erledigt sein«, sagte er und zog einen Stuhl für sie heran.
    »Hm, aber es hat gut geklappt, oder?«
    »Sehr. Wir könnten mit dieser Art Musik Geld verdienen. Es professionell aufziehen.«
    »Aber das werden wir nicht«, sagte Hetty. Es herrschte einen Moment Stille. Schweigen war die andere Sache, die sie gut gemeinsam tun konnten.
    »Trink was.« Unter der Hecke hatte Connor eine Flasche und zwei Gläser versteckt. Er drückte den Korken behutsam mit beiden Daumen heraus. »Nicht sehr kalt, fürchte ich.«
    »Aber köstlich.« Hetty schloss die Augen. Gleich würde sie Connor von den beiden Schecks erzählen, die in ihrem Ausschnitt steckten. Aber im Moment war sie zu müde zum Reden.
    Nach dem, was sie gerade zusammen erlebt hatten, konnten sie nicht einfach wieder das Feuer eröffnen, aber sie konnten auch nicht so tun, als seien sie immer die besten Freunde gewesen. Hettys Augen wollten sich nicht mehr öffnen. Spätestens in einer Minute würde ein Dutzend Leute auftauchen und sie und Connor stören. Sie musste es ihm jetzt sagen, solange sie allein waren.
    »Morgen kommt ein Mann, der meinen Wagen kauft«, begann Connor plötzlich. »Er ist schon seit Jahren scharf drauf. Es wird genug sein, um den Kredit abzuzahlen.«
    »Aber Connor, das ist doch nicht nötig! Wir haben heute genug verdient, um den Kredit zu bezahlen, und ich habe zwei Schecks ...«
    »Das ist nicht alles Gewinn.«
    »Das weiß ich doch, aber das meiste davon und ...«
    »Es dauert vier Arbeitstage, bis Schecks eingelöst werden. Aber ich bekomme Bargeld für den Wagen. Phyllis leiht mir ihr Auto, sodass ich nach London fahren und uns diese Bastarde ein für alle Mal vom Hals schaffen kann. Abgesehen davon schulde ich dir achthundert.«
    »Ah ja?«
    »Du hast deinen Wagen verkauft, richtig? Und mit dem Geld eine der Raten bezahlt? Du musst es zurückbekommen.«
    Verletzt und erschüttert starrte sie ihn an. »Aber doch nicht jetzt! Du brauchst dein Auto nicht zu verkaufen, um mich für meins zu bezahlen. Ich kann warten. Außerdem waren's nur fünfhundert.«
    »Es geht um mein Auto, den Kredit meines Onkels, und ich kann ihn zurückzahlen, wie es mir passt.«
    »Aber siehst du denn nicht, dass das ein völlig unnötiges Opfer wäre? Ich habe die Schecks ...«
    »Es hat keinen Sinn, darüber zu streiten, meine Entscheidung steht fest.« Er erhob sich, stellte das Glas auf den Tisch und stolzierte ins Haus zurück.
    Hetty sah ihm nach. Sie bebte vor Zorn. Er war so unerträglich stolz und arrogant, dass er lieber seinen Wagen verkaufte, als anzuerkennen, dass das Haus sich selbst finanzieren konnte. Ihr Beitrag war einen Dreck wert, wurde einfach ignoriert. All die harte

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