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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zurückbringen, wenn alles vorbei war?
    Ihre vernünftige Seite befand, sie sollte es ihm sagen. Es war schließlich nichts Illegales, und es war für eine gute Sache. Aber irgendwie konnte sie sich nicht vorstellen, dass Conan der Barbar glücklich darüber sein würde, dass auf dem Grundstück seines Onkels ein Flohmarkt stattfand, nachdem er gerade erst vom anderen Ende der Welt heimgekehrt und noch dazu erkältet war. Aber konnte man einen Trödelmarkt geheim halten? Sie dachte an die Plakate, die Annoncen, all die Menschen und kam zu dem Schluss, dass die Antwort ›nein‹ lautete. Aber sie würde es ihm trotzdem nicht sagen, jedenfalls nicht heute Nacht. Vielleicht würde er ja gewalttätig. Sie packte die Whiskeyflasche am Hals und ging zurück in die Küche.
    Sie hieß ihn am anderen Ende des Küchentischs Platz nehmen und gab Zitronensaft, Zucker, einen großzügigen Schuss Whiskey und ein wenig Wasser in einen Topf. Während sie die Mischung erhitzte, stellte sie den Kessel auf. Konnte sie den Toddy so stark machen, dass er für vierundzwanzig Stunden bewusstlos sein würde? Oder auch nur für zwölf?
    »Irgendwas ist anders«, krächzte er und sah sich um, wobei seine Haarmähne sein Blickfeld ein wenig einschränkte. »Nicht so voll gestopft. Haben Sie aufgeräumt?«
    Hetty stockte der Atem. Sie dachte an die zahllosen Kisten voller Trödel, die sie und Phyllis für den Markt aussortiert hatten. »So in der Art.« Sie rührte in ihrem Topf, um festzustellen, ob sich der Zucker schon aufgelöst hatte.
    Er brummte wieder.
    Hetty probierte den Toddy, fügte noch einen Spritzer Zitronensaft hinzu und einen Schuss siedendes Wasser. Als das Gebräu fast kochte, schenkte sie es in einen Becher. Ihre Mutter bemängelte immer, dass sie das ganze Vitamin C abtötete, wenn sie den Toddy so heiß machte. Aber Hetty war der Auffassung, dass ein heißer Toddy keine Erkältung kurierte, man fühlte sich einfach nur besser. Und wer Vitamin C wollte, der sollte eben Pillen schlucken. Sie reichte Connor den randvollen Becher und setzte sich ihm gegenüber.
    Sein erster Schluck hatte eine Menge Gesichtsmuskelaktivität zur Folge. Hetty konnte beinah fühlen, wie der Toddy sich einem Lavastrom gleich seine Kehle hinabbrannte. Dann gab er das gleiche, wohlige Brummen von sich, das Alistair anstimmte, wenn er zufrieden war. Noch etwas an ihm erinnerte sie an Alistair, auch wenn sie nicht auf den ersten Blick sagen konnte, was es war. Connor war viel ungeschliffener, größer, kein bisschen gut aussehend und im Moment extrem ungepflegt. Aber er strahlte die gleiche Arroganz aus wie Alistair. Hetty rief sich in Erinnerung, dass es ihm nicht gut ging, dass er vermutlich viele Stunden im Flieger oder auf der Straße verbracht hatte und dass sie ihrem dringenden Wunsch, ihm mit dem Schürhaken eins überzuziehen, keinesfalls nachgeben durfte. Sie wollte ihn nicht gegen sich aufbringen.
    »Kommen Sie von weit her?«, fragte sie, nachdem mehrere kochend heiße Schlucke Zeit gehabt hatten zu wirken.
    »Turkmenistan.«
    Hetty war nicht viel klüger. »Oh. Meine Mutter hat alles versucht, um sie zu erreichen.«
    Er nickte. »Darum bin ich hier.«
    »Ich bin seit vier Wochen hier.«
    »Schön für Sie.«
    »Ich meine, Sie sind nicht sofort hergekommen«, sagte Hetty aufgebracht.
    »Nein.«
    »Und? Warum nicht?« Hetty war durchaus gewillt, seine Gründe gelten zu lassen, aber er sollte sich wenigstens rechtfertigen.
    »Turkmenistan ist weit weg. Kommunikation oft schwierig. Musste meinen Vertrag erfüllen.«
    »Oh.«
    »Sagen Sie ...« Er gab sich einen sichtlichen Ruck, um in vollständigen Sätzen zu sprechen. »In welchem Zimmer schlafen Sie? Ich muss ins Bett. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich zuletzt in einem Bett geschlafen hab.«
    »Welches Zimmer möchten Sie denn? Onkel Samuels? Ich könnte das Bett in null Komma nichts beziehen.« Sie wollte nicht gestehen, dass sie auf dem Sofa schlief, in Gesellschaft der Hunde, die jetzt vor dem Ofen lagen und vernehmlich schnarchten.
    »Gut. Ich hole meine Tasche aus dem Wagen.«
    Hetty untersagte sich, sich bei dem Gedanken zu fürchten, allein ins dunkle Obergeschoss zu gehen. Aber sie wünschte, sie hätte zumindest das Licht einschalten können. Mit der Taschenlampe, die Peter ihr geborgt hatte, stellte sie sich ihren Ängsten.
    Tatsächlich war sie die Ruhe selbst, als sie den Wäscheschrank nach Bettbezügen durchforstete. Sie und Phyllis hatten den Schrank eingehend untersucht

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