Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
und alles herausgeholt, was sich als Tischdecke verwenden ließ, darum wusste sie, wo das gute Leinen lag. Onkel Samuel hatte noch ein altmodisches Federkissen statt einer Steppdecke auf seinem Bett, und das machte die Dinge schwieriger.
    »Warum funktioniert keine der verfluchten Lampen?«, verlangte Connor zu wissen, als er die Treppe heraufgepoltert kam.
    Inzwischen war das Bett fast fertig. Als er es sah, vergaß Connor die Lampen und ließ sich vollständig bekleidet darauf fallen.
    »Die Elektroleitungen sind nicht sicher«, erklärte Hetty. »Jeden Moment hätte ein Feuer ausbrechen können.«
    »O Scheiße.« Im Schein der Taschenlampe sah Hetty ihn wie vor Schmerz die Augen zukneifen. »Ich wusste es, diese verfluchte Ruine kann man nur noch abreißen.«
    Hetty brummelte ihren Widerspruch. »Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich die Taschenlampe mitnehme?«
    Seine Augen waren geschlossen, sein Mund offen, seine Brust hob und senkte sich rhythmisch. Seufzend zog sie ihm die Schuhe aus, deckte ihn zu und ging hastig wieder nach unten.
    Als sie ins anheimelnde Licht der Küche zurückkam, war sie hellwach und kam schnell zu dem Schluss, dass ein heißer Toddy für sie selbst sicher auch das Beste war. Sie machte ihn fast so stark wie für Conan den Barbaren, und während sie ihn schlürfte, überdachte sie die Situation. Selbst durch heißen Whiskey und Zitronensaft entschärft, sah die Realität alles andere als gut aus.
    Wusste er über den Kredit seines Onkel Bescheid oder nicht? Was würde er tun, wenn er am nächsten Vormittag aufwachte, sich von seinem Krankenlager erhob und feststellte, dass im Hinterhof ein Flohmarkt im Gange war? Würde er sie kurzerhand auf die Straße setzen und nebenbei vielleicht noch wegen Missbrauchs eines ihr anvertrauten Landgutes verklagen? Das wäre nicht nur grauenhaft peinlich, sondern obendrein auch noch furchtbar schade. Das ganze Dorf hatte sich für den Flohmarkt engagiert, alle hatten so viel Zeit und Mühe geopfert. Wenn Samuels böser Erbe das nun alles verdarb, würde aus der Farce eine Tragödie. Aber so sehr sie sich auch das Hirn zermarterte, Hetty wusste einfach nicht, was in aller Welt sie hätte tun können, um es zu verhindern. Allenfalls hätte sie dem nächtlichen Eindringling Barbiturate einflößen können.
    »Aber woher kriege ich die mitten in der Nacht und hier auf dem Land?«, fragte sie Clovis, der ein bisschen durcheinander war und glaubte, es sei Zeit fürs Frühstück. Er sah Hetty desinteressiert an und stufte ihre Frage völlig zu Recht als rein rhetorisch ein.
    Hetty gab ihm eine kleine Portion Katzenfutter und kam zu der Erkenntnis, dass sie Courtbridge House um keinen Preis verlassen wollte. Nicht jetzt, da sie sich selbst und das ganze Dorf für seine Errettung mobilisiert hatte. Aber wenn Connor Sowieso sie aufforderte zu gehen, was blieb ihr dann übrig? Schließlich trug er die Verantwortung für das Haus. Sie war nur hier, weil er sich nicht darum hatte kümmern können. Sie hatte kein Recht, hier zu bleiben, wenn er es nicht wollte.
    Und warum sollte er das wollen? Sie hatte ein paar hässliche, aber wertvolle Antiquitäten aus seiner potenziellen Erbmasse verhökert - die Clarice-Cliff-Vase war die hässlichste und wertvollste von allen gewesen. Und sie beabsichtigte, noch jede Menge anderer Dinge zu verkaufen, um Geld für die Sanierung des Hauses zu sammeln, das er doch ohnehin in einen Themenpark verwandeln wollte. Es war also relativ unwahrscheinlich, dass sie ihm ein besonders willkommener Gast war.
    Doch langsam fing der Toddy an zu wirken, und Hetty akzeptierte die Tatsache, dass es keinen Zweck hatte, einen Plan zu machen, solange sie nicht wusste, was passieren würde. »Es ist immer noch früh genug, sich zu sorgen, wenn die Katastrophe eintritt«, sagte sie zu den Hunden, nahm sie und ihren Becher mit ins Wohnzimmer und legte sich schlafen.
    Drei Stunden später wachte sie in Panik auf, felsenfest überzeugt, dass der erste Wagen in exakt dem Moment eintrudeln würde, da Conan der Barbar die Treppe herunterkam. Als sie sich gewaschen, die Hunde in den Hof gelassen und sich eine Tasse Tee gekocht hatte, stellte sie fest, dass es erst sechs Uhr war.
    Ihr dringendstes Anliegen war Connor. Weil es vermutlich das Beste war, ihm bewaffnet gegenüberzutreten, machte sie für ihn auch Tee und trug ihn nach oben. Vernehmliches Schnarchen drang durch die Tür. Erleichtert ging sie hinein und stellte den Tee neben dem Bett ab, auch

Weitere Kostenlose Bücher