Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
mich gefragt, ob du mich wohl eventuell begleiten würdest.«
»Wann ist das?«
»Übernächsten Donnerstag.«
»Oh, das tut mir furchtbar Leid, Hetty, aber ich bin die ganze übernächste Woche weg. Ich muss in Shropshire eine Küche zusammenbauen.«
Das war ein schwerer, völlig unerwarteter Schlag. »Könntest du für den Abend nicht zurückkommen?«
»Es ist schrecklich weit.« Er sah sie traurig an, die braunen Augen mitfühlend, aber unnachgiebig. Hetty kam in den Sinn, dass Zahnärzte einen genauso anschauten, ehe sie einem sagten, dass sie leider eine kleine Füllung machen müssten und es werde fast gar nicht wehtun.
Fieberhaft suchte sie nach einer Möglichkeit, ihn zu überreden, eine kleine Tour von hundert Meilen pro Strecke auf sich zu nehmen, um sie zu einem Abendessen zu begleiten. Sich drei Lagen Kleidung herunterzureißen und einen angegrauten BH zu entblößen würde wahrscheinlich nicht viel nützen. Und Peter mochte sie gern. Wenn sie ihn trotzdem nicht bewegen konnte, ihr diesen kleinen Gefallen zu tun, wie konnte sie dann jemals hoffen, Connor zu überreden, seine Pläne bezüglich des Hauses fallen zu lassen?
»Hör mal, es ist furchtbar, furchtbar wichtig, dass ich nicht allein dort erscheine.«
»Caroline würde dich bestimmt begleiten.«
»Schon, aber als ich gefragt hab, ob ich jemanden mitbringen kann, sagte Mrs Makepiece, es müsse ein Mann sein.«
»Das ist ja lächerlich. Wer ist diese Frau?«
»Sie ist einfach nur die Frau, die einen Haufen Geld für ein Fest in Courtbridge House ausgeben will.«
»Es besteht kein Anlass, dass du dich prostituierst, Hetty. So wichtig ist Geld auch wieder nicht.«
Hetty hätte ihm am liebsten den Becher an den Kopf geworfen. »Jetzt ist es sogar extrem wichtig. Wichtiger als je zuvor.« Sie wünschte, sie könnte Peter erklären, warum. »Wenn wir Connor beweisen können, dass einigermaßen regelmäßig Geld hereinkommt, dass das Haus mehr einbringen kann, als es verschlingt ...«
»Aber so ist es doch nicht, oder?«
»Noch nicht! Aber das könnten wir ändern.« Wenn ich nur nicht von so negativen, miesepetrigen, Nein-ich-kann-dich-nicht-zur-Dinnerparty-begleiten-Typen umgeben wäre.
»Ja, das könnten wir sicher.« Jetzt sprach er beschwichtigend. Hettys Drang, den Becher zu werfen, wurde fast übermächtig. »Aber ob du in Begleitung zu diesem Abendessen gehst oder nicht, wird keinen Unterschied machen.«
Hetty fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und nippte an ihrem Tee. »Es würde für mich einen Unterschied machen.«
Peter schüttelte den Kopf. »Es tut mir wirklich Leid. Ich wünschte, ich könnte dir helfen. Aber ich fürchte, in diesem Fall muss ich passen. Du weißt, dass ich alles für dich tun würde. Innerhalb vernünftiger Grenzen.« Er brauchte nicht ausdrücklich hinzuzufügen, dass diese Bitte offenbar außerhalb dieser Grenzen lag.
Es war zwecklos. Hätte sie ins Krankenhaus gemusst, hätte er einen Weg gefunden, sie hinzubringen. Das Problem war, er war eben ein Mann und konnte somit den Ernst der Lage nicht erkennen. Sie erwog, einen letzten Versuch zu starten, entschied sich aber dagegen. Es war nicht gerade förderlich für ihr Selbstbewusstsein, dass sie nicht einmal jemanden, der sie gern hatte, der vielleicht sogar in sie verliebt war, überreden konnte, ein paar hundert Meilen weit zu fahren, um einen todlangweiligen Abend mit ihr zu verbringen. Ihr zuliebe.
Sie lächelte steif. »Schon gut, Peter. Ich weiß, du würdest mir helfen, wenn du könntest. Ich werd Caroline fragen. Sie kennt ganz sicher eine Reihe präsentabler Männer, die mich begleiten könnten. Mir wäre einfach lieber gewesen, du wärst es, das ist alles.« Sie blickte trübsinnig auf ihre Teetasse hinunter und hoffte, dass sein Gewissen ihn plagte.
Praktischerweise war Caroline in Courtbridge House, als Hetty heimkam. Sie flirtete mit Connor in der Küche, als sei er nicht der Mann, der beabsichtigte, sein Geburtsrecht zu verkaufen, sein Erbe zu entweihen und jede Denkmalpflegegruppe im Land zu brüskieren.
Connor hatte seinen Charme bis zum Anschlag aufgedreht: Sein schiefes Lächeln entblößte seine schiefen Zähne unter seiner schiefen Nase. Es war doch wirklich verblüffend, wie positiv eine gehobene Stimmung das Erscheinungsbild eines Menschen beeinflusste. Connor würde niemals gut aussehen, aber wenn er lächelte, war er beinah attraktiv.
»Hi!«, sagte Hetty fröhlich und verbarg ihren Unwillen darüber, dass die beiden
Weitere Kostenlose Bücher