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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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seinen trägen Blick von der für James gedachten Tischnachbarin ab, und sein Blick hörte in dem Augenblick auf, träge zu sein, als er auf sie fiel. Sie lächelte schwach und straffte die Schultern.
    James holte ihr gerade noch eine Tasse Kaffee, als Alistair zu ihr herüberkam. Hetty richtete sich kerzengerade auf und wünschte ihre Position, mit dem Rücken zur Wand, wäre nicht so symbolträchtig.
    »Hallo.« Sie sah ihm in die Augen und betete, ihr Kleid möge nicht rutschen.
    »Du siehst wirklich wunderbar aus, Hetty. Viel besser, als ich gedacht hätte. An dem Tag letzten Winter habe ich einen Augenblick gedacht, ich hätte dir das Herz gebrochen.«
    »Für einen Augenblick hast du das auch. Aber dann kam der Frühling, und ich hab's überwunden.«
    »Und wer ist das, mit dem du jetzt zusammen bist?«
    Sie öffnete den Mund, um zu erklären, sie sei mit niemandem »zusammen«, doch dann erinnerte sie sich an Connors besitzergreifende Geste vorhin, und sie wollte nicht so tun, als sei es nie passiert, für den Fall, dass sie diese Art Schutz noch einmal brauchte.
    »Ich hab euch doch vorgestellt.«
    »Er sieht aus wie ein Gorilla.«
    Hetty hatte nicht übel Lust, ihm Carolines Absatz in den Fuß zu rammen. Connor war nicht im herkömmlichen Sinne gut aussehend, das wollte sie gerne zugeben. Aber er war kein Gorilla. »Nein, er ist nur nicht ganz so saft- und kraftlos wie deine Freunde«, erwiderte sie glattzüngig. »Er muss weder auf sein Gewicht achten noch ins Fitnessstudio gehen. Im Gegensatz zu dir sitzt er nicht zwölf Stunden am Tag am Schreibtisch.« Tatsächlich hatte Hetty keine Ahnung, was Connor beruflich machte, aber sie war einigermaßen sicher, dass es wenig mit Schreibtischarbeit zu tun hatte.
    »Du bist härter geworden«, bemerkte Alistair. »Du warst so ein süßes kleines Ding, als ich dich kennen gelernt habe.«
    »Wirklich? Nun, Menschen verändern sich.« Sie gab sich große Mühe, nicht sarkastisch zu klingen, aber er hatte offenbar erwartet, sie als ein Häuflein Elend vorzufinden und war neugierig zu erfahren, warum das nicht der Fall war.
    James kam zurück, ihre Tasse in der Hand.
    »Aber alles in allem«, fuhr Alistair fort und ignorierte James, »ist es eine Steigerung.«
    Hetty nahm James die Tasse ab und trank. Sie wünschte, sie könnte Alistair den Kaffee ins Gesicht spucken, ohne einen Skandal oder Flecken auf dem Teppich zu verursachen. Sie wollte ihm sein Kompliment um die Ohren hauen, es war so beleidigend. Aber andererseits hatten sie und Caroline keine Mühen gescheut, um genau den Eindruck zu erwecken, sie als das Gegenteil des gekränkten, einsamen Mädchens erscheinen zu lassen, und sie war wütend gewesen, weil Connor sich nicht zu dem Ergebnis geäußert hatte. Sie schluckte den Kaffee und bleckte die Zähne zu einem falschen Lächeln.
    Ihre enthusiastische Gastgeberin trat ins Zimmer. »Wir haben die Halle ausgeräumt, und ich will euch alle tanzen sehen! Los, los!«
    Die meisten Gäste erstarrten, sämtliche Herzen rutschten nicht nur in die Hosen, sondern bis in die unbequemen, eleganten Abendschuhe hinab.
    Die einzige Ausnahme war Hetty. Sie war Mrs Makepiece etwas schuldig. Sie wollte große Summen und ihren Ruf als Gastgeberin riskieren, indem sie ihr Fest in Courtbridge House ausrichten ließ. Wenn sie wünschte, dass Hetty tanzte, dann würde sie genau das tun. »Komm, James, lass uns tanzen gehen.« Sie nahm seine Hand und führte ihn aus dem Raum, ihr bloßer Rücken fühlte sich von den vielen Blicken, die sich hineinbohrten, ganz heiß an. Sie erhaschte Connors Blick aus dem Augenwinkel. Er wirkte verwundert und nicht sehr erfreut. Das geschah ihm nur recht. Dafür, dass er Mrs Makepiece erzählt hatte, sie könne singen.
    Verdattert folgten die anderen Gäste ihr und James in die Halle hinaus, folgsam wie eine Schafherde. Von irgendwoher erklang Musik, und James nahm sie in die Arme.
    Er hatte es nicht leicht. Es war einfach unmöglich zu vermeiden, dass er ihre nackte Haut berührte, doch er war schüchtern und fühlte sich nicht wohl dabei, das nach so kurzer Bekanntschaft zu tun. Er bemühte sich um Schadensbegrenzung, indem er einen Finger dort platzierte, wo das Kleid wieder anfing, ein paar Zentimeter unterhalb ihrer Taille. Als die Tanzfläche sich jedoch füllte und er sich entspannte, zog er sie fester an sich und ließ seine Hand abwärts gleiten. Hetty war es gleich. Der ganze Abend war ohnehin eine Aneinanderreihung von Albträumen gewesen,

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