Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
gleichermaßen ungeeignet, aber welche andere Unterhaltung gab es?
»Eine Sängerin«, sagte Connor hinter ihr. »Hetty hat ein sehr umfangreiches Programm.«
»Was?«, krächzte die Sängerin.
»Ach, sie ist furchtbar bescheiden, wenn es darum geht«, fuhr Connor fort. »Sie würde es nie von sich aus vorschlagen. Aber sie hat eine sehr schöne Stimme, und sie ist nicht unbezahlbar.«
»Das ist doch ideal! Warum haben Sie nichts davon gesagt, Sie Dummerchen? Ein paar Lieder zu Klavierbegleitung, was wäre schöner? Oh!« Mrs Makepieces Aufmerksamkeit wurde von irgendetwas abgelenkt, das sich hinter Connors Schulter abspielte. »Irgendwer hat Schwierigkeiten mit der Toilettenspülung und wird den Hebel abbrechen, wenn er es weiter versucht. Entschuldigen Sie mich bitte. Ich komme noch darauf zurück, Hetty. Augenblick!«, rief sie zur Gästetoilette hinüber. »Ich mach das schon!«
Als sie außer Hörweite war, wandte Hetty sich an Connor. »Was fällt dir ein!« Sie bebte vor Angst und Zorn. »Wie kannst du Mrs Makepiece vorschlagen, ich solle auf ihrer Feier singen? So was mache ich überhaupt nicht!«
»Aber warum denn nicht? Ich habe dich gehört, du hast eine wirklich gute Stimme.« Sie wartete auf die Spitze, etwa: »Du wirst sie alle so schnell vergraulen, dass wir die ganze Meute im Handumdrehen wieder los sind.«
Als sie ausblieb, fuhr sie fort: »Aber ich singe nicht in der Öffentlichkeit - oder zumindest habe ich das ewig nicht mehr gemacht. Und nie allein. Ich hatte eine Freundin, mit der ich zusammen gesungen habe, und einen Pianisten. Du hattest kein Recht, das über meinen Kopf hinweg vorzuschlagen.«
»Sie wollte Unterhaltung, ich hab ihr gegeben, was sie wollte. Das nennt man optimale Kundenbetreuung.«
»Herrgott noch mal, meine Singerei ist keine optimale Kundenbetreuung! Das ist Nachtklubmusik für Amateure. Ich bin keine Cleo Laine, weißt du.«
»Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Außerdem bist du doch diejenige, die behauptet, das Haus könne seinen Unterhalt selbst verdienen. Jetzt tu auch was dafür.«
»Aber bestimmt nicht, indem ich singe! Die Fenster könnten zerspringen!«
»Ach komm, du weißt genau, dass du gut singst.«
»Und da wäre immer noch das kleine Problem der Begleitung! Selbst wenn ich meine Freundin überreden könnte zu kommen, unser Pianist ist ausgewandert.«
Connor verengte die Augen. »Ich begleite dich.«
Hetty erlitt einen kurzen, übelkeitserregenden Schwindelanfall. Dann kam der rettende Gedanke. »Es gibt kein Klavier in Courtbridge House!«
Voller Erleichterung strahlte sie Mrs Makepiece entgegen, die gerade von der Gästetoilette zurückkam. Felicity strahlte ebenfalls, vielleicht eine Spur verwundert über die Breite von Hettys Lächeln. »Nun geht und trinkt euren Kaffee, ihr beiden, sonst ist keiner mehr übrig.«
Kaffee gab es reichlich, aber nur sehr wenige Sitzgelegenheiten. Connors Tischnachbarin hatte ihm einen Stuhl freigehalten, auf den sie einladend klopfte, als sie ihn eintreten sah. Hetty erkannte, dass sie sich auf die Kante von James' Sessel würde hocken müssen. Wenn er ihr auch ritterlich seinen Platz anbot, wollte sie doch lieber unbequem hangeln, als in einer Kissenflut versinken. »So geht es wunderbar, vielen Dank«, versicherte sie ihm und zog ihren Rock über die Knie.
»Dann lass mich dir wenigstens einen Kaffee holen.«
»Gern.« Nachdem er ihre Tasse aufgefüllt hatte, fuhr sie fort: »Die Heimlichtuerei tut mir Leid, aber der Freund, mit dem ich gekommen bin, soll nicht mitkriegen, dass ich mit dir rede.«
James warf einen beunruhigten Blick in Connors Richtung. »Er ist doch nicht krankhaft eifersüchtig, oder? Ich glaube, ich möchte lieber keinen Ärger mit ihm bekommen.«
»Nein, nichts dergleichen. Wie gesagt, wir sind nicht zusammen. Aber ich brauche einen Architekten, der mir sagt, ob das Haus, wo ich wohne - er wohnt übrigens auch da -, wirklich in so schlechtem Zustand ist, dass es preiswerter wäre, es abzureißen.«
»Dafür müsste es in einem wirklich erbärmlichen Zustand sein. Wo steht es?«
Hetty gab ihm die Adresse. »Im Moment ist es nicht in Gefahr, aber mein Großonkel ist alt und krank. Sein Erbe«, sie vermied es, Connor anzusehen, damit er ihren Blick nicht auffangen und merken konnte, dass sie gegen ihn intrigierte, »will es abreißen lassen und das Gelände für einen Vergnügungspark verkaufen.«
»Ist es nicht geschützt? Das Haus?«
»Wie bitte?«
»Alte Gebäude,
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