Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
verkündete, schien enttäuscht. Sie war ein Stützpfeiler der Fraueninitiative, hatte vier Kinder, ein sanftes Wesen und, so wurde erzählt, einen begnadeten Umgang mit Pasteten. »Ich hatte gehofft, ich könnte mal etwas Neues ausprobieren«, sagte sie. »Es ist langweilig, immer nur Quiches zu machen.«
»Nun, ich bin sicher ...«
»Ich mache einen ganz ordentlichen Pork Pie. Habe ich für die Hochzeit meiner Schwester gemacht, und der ist vielleicht angekommen, sag ich Ihnen.«
»Das klingt wunderbar. Ich werde mit Mrs Makepiece reden. Aber ich denke, wir bräuchten etwa sechs?«
»Und Blinis. Mit ein bisschen Crème fraîche und Räucherlachs - das mögen die Leute immer.«
»Aber Sie müssten ganze Berge davon machen.«
»Nicht unbedingt. Ich kann ja immer fünfzig auf einmal machen und sie einfrieren.«
Diese Vorschläge schienen viel aufregender als alles, was Hetty und Felicity Makepiece eingefallen war. »Woran haben sie sonst noch gedacht?«
»Ich stell ein Menü zusammen und geb Ihnen eine Liste. Wie viel pro Kopf?« Hetty sagte es ihr. »Und es sind doch bestimmt ein paar Vegetarier dabei? In der Regel etwa zehn Prozent.«
»Ja, ähm ... Was immer Sie denken.«
»Wollen Sie Salate? Ich könnte eine schöne Curry-Pasta machen, einen Weißkohlsalat und einen griechischen Salat. Aber ich nehme Cheddar dafür. Ich kann diesen Feta nicht ausstehen.«
So ging es Hetty auch. »Was ist mit Nachtisch?«
»Ich frage meine Freundin Maureen. Sie macht sehr gute Profiteroles und winzige Törtchen mit Karamell und Baiser. Bananen-Toffee-Kuchen wird den Leuten langsam langweilig, finden Sie nicht?«
Hetty fand nur, dass sie die gesamte Menüfrage dieser erstaunlichen Frau übertragen sollte. Kurz darauf verließ sie das Haus und winkte dem kleinsten der Kinder zu, während die Mutter etwas aus dem Ofen holte, das jedem kalorienbewussten Menschen die Tränen in die Augen getrieben hätte.
Später rief sie Felicity Makepiece an, angeblich, um sie über ihre Arrangements in Kenntnis zu setzen, die neue Speisefolge absegnen zu lassen und zu fragen, wann die endgültige Zahl der Gäste feststehen würde. Vor allem jedoch wollte sie herausfinden, ob Felicity auch wirklich einverstanden war, einen Partyservice zu verpflichten, den sie nicht kannte und der streng genommen aus Amateuren bestand.
Mrs Makepiece reagierte mit geradezu erschütternder Gelassenheit. »Natürlich bin ich einverstanden. Hotels können so ungemütlich und ungastlich sein. James hat mir erzählt, was für ein wundervolles Haus es ist, mir ist vor allem an einer zwangslosen Atmosphäre gelegen.«
»Die können wir garantieren«, murmelte Hetty.
»Was die Gästezahl angeht ... Ich habe die Einladungen noch nicht verschickt, Liebes. Eingeladen werden etwa zweihundert Leute, vorausgesetzt, ich habe niemand Wichtigen vergessen.«
»Verstehe.« Zweihundert Menschen, die in der großen Halle um Tische herumsaßen. »Groß« schien plötzlich enorm übertrieben.
»Zum Glück weiß ich nun endlich, was ich John für ein Geschenk machen will!«
»Oh.« Und was habe ich damit zu tun?
»Ja. Ich will es ihm auf der Party überreichen, nachdem Sie gesungen haben.«
»Das ist kein Problem. Wir können ein bisschen Platz schaffen ...«
»Es ist eine Kuh.«
»Wie bitte?«
»Ich sagte, es ist eine Kuh. Eine Devon Red. In Devon nennt man sie Devon Rubies. John wollte immer schon eine eigene Kuh, und als mir die Rubies einfielen, hab ich mir gedacht: Welch besseres Geschenk könnte es geben?«
So ungefähr alles! »Und Sie wollen sie ihm bei der Party, ähm ... überreichen?«
»Ich dachte, ich könnte sie mit Girlanden und so weiter schmücken. Es ist eigentlich noch ein Kälbchen. Schrecklich süß, finden Sie nicht?«
»Meinen Sie, wir könnten Ihr Windeln anziehen?«, fragte Hetty, als sie daran dachte, was Phyllis von frischem Naturdünger auf dem unlängst polierten Parkett halten würde.
»Oh, ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr das sonderlich gefallen würde, oder?«
Als Hetty aufgelegt hatte, fühlte sie sich, als sei eine ganze Herde Devon Rubies über sie hinweggetrampelt. Zweihundert Menschen, ein Flügel und eine Kuh in der großen Halle. Vielleicht sollte sie zu ihrer Mutter zurückflüchten und Phyllis und Peter den ganzen Schlamassel vererben. Hätte sie Zeit genug gehabt, das zu organisieren, hätte sie genau das getan.
»Du wirst ernsthaft depressiv. Du musst öfter mal raus.«
Caroline war in rosa Wildlederhosen und
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