Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits
über Peter und Phyllis, die Menschen, die sie so gern hatte, die so viel getan hatten, um ihr zu helfen. Das Problem war, dass sie jetzt meinten, Hetty sei ihr persönliches Eigentum und sie könnten ihr vorschreiben, was sie zu tun habe, weil sie ihr geholfen hatten.
»Besteht Hoffnung auf eine Tasse Kaffee?«, fragte Peter und holte sie damit zurück ins Hier und Jetzt.
»Tut mir Leid, ich war in Gedanken. Auch noch eine, Phyllis?«
»Nein, danke, Kind.«
Hetty füllte Wasser in den Elektrokessel, den Connor angeschafft hatte. Auf dem Ofen hätte es zu lange gedauert, das Wasser zum Kochen zu bringen.
Als sie schließlich einen Becher Kaffee zum Tisch brachte, sahen Phyllis und Peter sie an wie besorgte Eltern, die ihrem schwer erziehbaren Kind gleich eröffnen würden, dass es ins Internat geschickt wird. Du wirst unglücklich sein, wollten sie sagen, aber es ist zu deinem eigenen Besten.
»Ich denke, ich trinke noch einen Kaffee«, verkündete sie, um ihrer Predigt zu entgehen. Zu viel Koffein machte sie flatterig, aber das war sie so oder so schon.
Phyllis wartete, bis Hetty ihre Tasse gefüllt hatte. »Kommen Sie her und setzen Sie sich, Kind. Wir müssen Pläne machen.«
Hetty setzte sich. »Ich habe es Phyllis schon erklärt«, sagte sie zu Peter. »Ich kann nichts hinter Connors Rücken unternehmen. Nichts Unwiderrufliches. Und ich kann auch nicht zulassen, dass ihr beide es tut.«
»Auf die Gefahr hin, wie ein Schurke zu klingen, aber wie willst du uns hindern?«, fragte Peter und rührte in seinem Kaffee, in den Hetty versehentlich keinen Zucker gegeben hatte.
»Ich kann euch nicht hindern. Ich kann euch lediglich daran erinnern, dass das Haus Connor noch nicht gehört. Ich bin einigermaßen sicher, dass Samuel weiß, dass es nicht unter Denkmalschutz steht, und wenn er es gewollt hätte, hätte er es veranlasst. Ihr könnt nicht jemanden hintergehen, der so alt und krank ist.« Phyllis hatte diese Karte ausgespielt, also konnte sie es ebenso gut.
Phyllis und Peter wechselten einen Blick. Das Kind hatte ein Argument ins Feld geführt, das sie erwägen mussten.
»Und ich finde nicht, dass jetzt der geeignete Zeitpunkt ist, um mit Samuel darüber zu reden, oder? Ich meine, er ist so schwach, und ihn ausgerechnet jetzt an seine Sterblichkeit zu erinnern wäre nicht sehr rücksichtsvoll.«
Hetty trank von ihrem Kaffee, damit sie ihren triumphalen Gesichtsausdruck nicht sahen. Sie mochte den Krieg nicht gewonnen haben, aber mit ein bisschen Glück würde es sie bremsen, bis Connor zurückkam.
»Willst du denn nicht, dass das Haus unter Denkmalschutz gestellt wird, Hetty?« Peters braune Augen waren vorwurfsvoll und verwirrt.
»Doch, natürlich! Aber nicht auf eine Art und Weise, die Samuel oder Connor kränken könnte. Ich habe Connor versprochen, nichts hinter seinem Rücken zu unternehmen.« Sie wandte sich an Phyllis. »Er weiß, was wir alles verkauft haben, die Clarice-Cliff-Vase und so weiter.«
»O je, das war bestimmt unangenehm für Sie, oder?«
»Eigentlich nicht. Er war nicht böse. Aber er hat gesagt, er will auf keinen Fall, dass sonst irgendetwas verkauft oder ohne sein Einverständnis verfügt wird.«
»Sie ist in einer äußerst unangenehmen Position«, sagte Phyllis zu Peter.
Er wandte sich an Hetty. »Kannst du ihn irgendwie erreichen, sodass du nicht hinter seinem Rücken handeln müsstest?« Er zuckte zusammen, als er an seinem Kaffee trank.
Hetty dachte an die Liste mit den Telefonnummern, die Instruktionen, die Zeitverschiebung, die Tatsache, dass niemand dort Englisch sprach. »Nein«, log sie überzeugend und fuhr fort: »Es gibt nur eins, was wir tun können. Wir müssen das Haus in noch besseren Zustand bringen, damit es bis zu seiner Rückkehr eine Einnahmequelle wird und nicht länger eine Belastung für Samuels begrenzte finanzielle Kapazitäten.«
Phyllis zog ihre Marmeladengläser zu sich heran. »Ich verstehe Ihre Bedenken, hinter jemandes Rücken zu handeln. Aber in außergewöhnlichen Situationen kann man doch einmal über die allgemein gültigen Regeln des Anstands hinwegsehen?« Ihr Tonfall machte aus der Feststellung eine vorsichtige Frage.
Hetty schüttelte den Kopf. »Nicht in diesem Fall. Und ich glaube, da kommen Besucher.«
An diesem Abend nahm Hetty die Hunde mit ins Bett, auch wenn sie eigentlich zu müde war, um sich zu sorgen, weil sie allein im Haus war. »Solange die Einbrecher leise sind und mich nicht wecken, ist es mir gleich«,
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