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Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits

Titel: Eine ungewöhnliche Begegnung - Fforde, K: Eine ungewöhnliche Begegnung - Stately Pursuits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sie wollen heiße Milch?«
    »Gott sei Dank denkt hier auch mal jemand an unsere Gäste. Ich habe ›diesen Mann‹ die Treppe hinaufstürzen sehen, mit sturmumwölkter Miene. Sind Sie sicher, dass Sie es mit ihm aufnehmen wollen?«
    Peter murmelte irgendetwas vor sich hin, das sich anhörte wie: »Das hat sie schon«, und Hetty erhob ihre Stimme, um sein Gebrummel zu übertönen. »Ich warte wohl besser, bis er seinen Jetlag überwunden hat. Vermutlich wird er nicht sehr zugänglich sein, wenn er an Schlafmangel leidet.«
    Phyllis schnaubte. »Was immer Sie für das Beste halten. Aber schieben Sie es nicht zu lange auf. Samuel ging es überhaupt nicht gut, als ich ihn zuletzt besucht habe. Überhaupt nicht gut.«
    »Ich werde das Thema anschneiden, wenn er nicht müde und nicht hungrig und das Haus nicht voller Besucher ist. Aber für heute kann ich nichts versprechen.«
    Phyllis bedachte sie mit einem verächtlichen Blick. »Ich denke, Sie sollten die Milch lieber anwärmen und in dieser Thermoskanne servieren.«
    Obwohl sie alle Hände voll zu tun hatte, schleppte der Vormittag sich unter zahllosen kleinen Ärgernissen zäh dahin. Die Damen der Besuchergruppe stellten Hetty lauter Fragen, die sie nicht beantworten konnte - sie alle wussten weit mehr über Wandbehänge als sie. Peter war fertig mit den Glühbirnen und besserte ein Stück der Wandtäfelung aus. Hetty war keineswegs sicher, ob das abgesprochen war; sie hatte eher den Verdacht, dass er sich weigerte zu verschwinden, weil Connor heimgekommen war. Da er aber kaum hier einziehen konnte, schien ihr dieses Verhalten äußerst merkwürdig. Doch es war durchaus möglich, dass Phyllis ihn gebeten hatte, die Reparatur vorzunehmen, ohne mit Hetty darüber zu reden, also äußerte sie sich lieber nicht dazu.
    Sie wusste, wenn sie nicht bald von all diesen Leuten wegkam, würde sie früher oder später zu irgendwem eklig werden. Also sprach sie mit Debbie, die ein Stützpfeiler der
    »Courtbridge-gegen-die-Autobahn«-Kampagne gewesen war und sich jetzt ebenso als Stützpfeiler für Courtbridge House erwies, und gab ihr Bescheid, sie gehe ins Dorf, um Connor etwas zum Abendessen zu besorgen. Sie hatte noch reihenweise Bohnenkonserven und ein paar Stücke schwitzigen Cheddar, aber sie wollte nicht, dass er gleich am ersten Abend zu Hause mit einem kärglichen Mahl vorlieb nehmen musste, zumal er vermutlich nicht mehr vernünftig gegessen hatte, seit er von hier aufgebrochen war.
    Debbie mochte Connor, weil er ihr immer half, ihren Wagen in Gang zu bringen, und so stimmte sie zu, Hetty könne ruhig einkaufen gehen, vorausgesetzt, sie bringe ihr ein Mars mit. Nach den Damen der Fraueninitiative waren die Besucher nur noch tröpfchenweise gekommen - Debbie konnte ihrer ohne weiteres allein Herr werden.
    Nachdem also weder Debbie noch ihr Gewissen Einwände erhoben, nahm Hetty die Hunde und machte sich auf den Weg. Die Hunde waren eine wunderbare Tarnung, um zu verheimlichen, dass sie letzte Woche endlich ihre Ente verkauft hatte. Sie wollte nicht, dass irgendwer es früher als unbedingt nötig erfuhr, vor allem Caroline und Connor nicht, denn sie würden ein furchtbares Theater machen. Doch wie sie an ihrem ersten Tag in Courtbridge gelernt hatte, wunderte sich niemand darüber, dass man zu Fuß ging, wenn man alibihalber Hunde bei sich führte. Und sie waren anspruchslose Gesellschaft.
    Es war ironisch, wie einsam sie sich gefühlt hatte, als sie anfangs hergekommen war. Jetzt sehnte sie sich danach, allein zu sein, so wie sie sich damals nach Alistair gesehnt hatte. Doch sie war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass sie vor allem deshalb so frustriert war, weil Connor zu Hause war und nicht eher zum Vorschein kommen würde, bis die Luft rein war.
    Warum hatte Peter unbedingt in diesem denkbar unpassenden Moment in die Küche kommen müssen? Hätte Connors Kuss ein paar Sekunden länger Zeit gehabt, sich zu entwickeln, hätte sie eine Menge daran ablesen können. Sie hatte Connors Feindseligkeit Peter gegenüber gespürt, auch wenn er kürzlich noch behauptet hatte, Peter würde einen guten, treuen Ehemann abgeben. Aber vermutlich betrachtete Connor Güte und Treue nicht als übermäßig anziehende Charaktereigenschaften. Und irgendwie waren sie das auch nicht. Nur bei einem Ehemann waren sie unabdingbar.
    Hetty lächelte in sich hinein, weil sie Connor mit dem Wort »Ehemann« in Zusammenhang brachte und weil sie wie ein gutes Eheweibchen für sein Abendessen

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