Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer

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war.
    Als die Banditen klatschten und anerkennend pfiffen, neigte sie lächelnd den Kopf. »Und jetzt zurück zu eurem Kartenspiel. Ich werde später noch einmal für euch singen.«
    Die Männer wandten sich murrend wieder ihren Karten zu.
    »Danke«, sagte Crowdy.
    Lady prostete ihm zu und trank einen winzigen Schluck aus ihrem Glas. Sie gab immer vor, mehr zu trinken, als sie tatsächlich hinunterschluckte. Sie mochte den Geschmack nicht und musste außerdem einen klaren Kopf behalten.
    Rafe lächelte sie an. »Wunderschöne Stimme.«
    »Danke.«
    »Niemand singt besser als du«, sagte Burt. »Ich möchte dich auch in Bend wieder singen hören. Und Bob geht es ebenso.«
    »Danke.« Sie legte eine Hand auf Rafes Schulter.
    »Was kann ich für dich tun?«, erkundigte er sich.
    Sie streckte ihre Hände aus. »Hilf mir von der Theke.«
    »Nichts lieber als das.« Er legte seine Hände um ihre Taille und hob sie herunter, wobei er sie einen Moment lang an sich gedrückt festhielt.
    »Nett von dir.« Sie spürte seine Körperwärme und reagierte sofort darauf. Als er ihr einen Kuss auf die Wange gab und seine Lippen langsam zu ihrem Ohr gleiten ließ, wurde ihr heiß, und ein Schauer überlief sie.
    »Wann können wir endlich von hier weg?«, flüsterte er.
    »Also, Fast John.« Sie schlug ihm spielerisch gegen die Schulter. »Ich weiß, dass du es kaum erwarten kannst, ein paar Runden zu pokern.«
    Er sah sie forschend an. »Stimmt. Wenn es dir nichts ausmacht …?.«
    »Natürlich macht es mir etwas aus, aber nur zu.«
    Er zwinkerte ihr zu.
    Sie sah ihm nach, wie er zu einem der Tische hinüberging und war erleichtert, dass er sie verstanden hatte. Er hatte allen Anwesenden gezeigt, dass sie zu ihm gehörte. Ihr Ohr war so heiß, als hätte er es bei seiner Berührung verbrannt. Sie war sich seiner Gegenwart bewusst – zu sehr –, und konnte ihre Augen nicht von ihm abwenden, als er sich mit der Geschmeidigkeit eines Panthers an einen Tisch setzte.
    Rasch rief sie sich ihre Aufgabe ins Gedächtnis zurück, drehte sich zur Theke um und warf einen Blick auf die Hayes-Brüder. Sie beobachteten sie. Sie spielte mit einer Haarsträhne und verzog leicht die Lippen zu einem Lächeln.
    »Wie geht es euch, Jungs?«, fragte sie.
    »Jetzt geht es uns besser«, erwiderte Burt.
    »Sehr gut sogar«, fügte Bob hinzu.
    »Ich möchte kurz mit euch reden.«
    Burt grinste und zeigte dabei sein kräftiges weißes Gebiss. »Ein Pfiff von dir genügt, und wir sind da.«
    »Habt ihr in letzter Zeit jemanden auf einem kupferfarbenen Hengst vorbeireiten sehen?«
    »Nein«, erwiderte Burt. »Bist du auf der Suche nach ihm?«
    »Mir gefällt die Farbe«, erklärte sie.
    »Du siehst auf jedem Pferd gut aus«, meinte Bob.
    »Danke.« Lady grinste und beugte sich nach vorne. »Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass ihr zwei vor Kurzem großes Verlangen nach Apfelkuchen hattet.«
    Burt und Bob sahen sich an und wirkten ein wenig verlegen.
    »Stimmt das?«, hakte sie nach.
    »Glaube ich kaum«, wich Burt aus.
    »Der Dame, um die es sich handelt, ist außer dem Apfelkuchen noch ein Beutel abhanden gekommen. Wisst ihr darüber etwas?«
    »Das hört sich nicht so an, als ob ein Gesetzloser daran Interesse gehabt hätte«, meinte Burt.
    »Obwohl Apfelkuchen wirklich gut schmecken«, fügte Bob hinzu.
    Lady unterdrückte ein Lächeln. Die Hayes-Brüder waren für ihre Eskapaden bekannt, aber eigentlich konnten sie keiner Fliege etwas zuleide tun. »Mein kleines Vögelchen würde fünf Golddollar für eine goldene Brosche bezahlen, die sich in dem Beutel befand. Es handelt sich um Totenschmuck.«
    Bob stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Das Ding sieht aus wie ein Stück Blech mit Haaren dran.«
    »Halt den Mund!«, zischte Burt.
    »Hört mal zu.« Lady zog eine Goldmünze aus der Tasche, drehte sie auf der Theke und legte dann ihre Hand darauf. »Das Vögelchen hat mich bereits bezahlt, also wäre es mir recht, wenn wir diesen Handel gleich beschließen könnten.«
    »Lass mich das Gold sehen«, forderte Bob.
    Lady hielt die Münze zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ sie dann wieder in ihrer Handfläche verschwinden. »Ich bin bereit, jetzt das eine gegen das andere auszutauschen.«
    »Na ja«, begann Burt. »Es könnte sein, dass ich so etwas Ähnliches unterwegs gefunden habe.«
    »Das wäre wirklich ein Glücksfall.« Lady grinste. »Willst du vielleicht mal nachschauen, ob du das Ding in deiner Satteltasche hast?«
    Burt schaute