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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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weiterziehen«, sagte Rafe.
    »Gute Idee.« Sie sah zu den Brüdern hinüber. »Burt und Bob versuchen gerade, mich dazu zu überreden, mit ihnen zur Robber’s Cave zu reiten.«
    »Oben bei den Cherokee«, erklärte Burt. »Einige Männer treiben eine Horde Pferde dorthin.«
    »Da sind sicher einige Prachtrösser dabei«, meinte Bob.
    »Es wäre eine Schande, das zu verpassen«, fügte Burt hinzu.
    »Was meinst du, Schätzchen? Das würde ich mir gern anschauen.« Rafe nickte Lady zu, um ihr zu zeigen, dass er gern dorthin reiten würde. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als Zugang zur Robber’s Cave mit dem berühmten Stone Corral zu bekommen, einem beliebten Versteck der Gesetzlosen, das sie nutzten, wenn sie Pferde über den Robber’s Trail von Missouri nach Texas trieben. Der Ort war so gut befestigt, dass es noch keinem Gesetzeshüter gelungen war, dort hineinzukommen.
    »Ich überlege, ob ich mir einen Hengst zulegen soll.« Lady neigte den Kopf zur Seite, als dächte sie über diese Möglichkeit nach. »Ich wette, du hoffst, dass dort auch ein paar Pferderennen stattfinden werden.«
    Rafe setzte eine Miene auf, die besagte, dass er sich ertappt fühlte – wie ein kleiner Junge mit der Hand in der Keksdose.
    »Wenn du dort noch einmal singst, lassen wir einen Hut herumgehen, Lady«, sagte Burt. »Und wir werden außerdem verlauten lassen, dass du kommst. Die Männer werden aus allen Löchern kriechen, um dich singen zu hören.«
    »Damit wird es ein Leichtes sein, einen Hengst zu bekommen«, meinte Bob.
    »Oh, das hört sich gut an.« Lady grinste schelmisch.
    Rafe zog Lady stirnrunzelnd näher zu sich heran. »Sie bräuchte ohnehin nicht für ein neues Pferd zu zahlen.«
    Lady schlug ihm leicht mit der Faust gegen die Brust. »Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich selbst für mich sorgen kann. Und das heißt, dass ich mir auch selbst ein Pferd kaufen kann.«
    Burt und Bob brachen kopfschüttelnd in schallendes Gelächter aus.
    »Niemand schreibt der Lady mit dem Colt vor, was sie zu tun hat.« Burt sah sie respektvoll an.
    Sie lächelte bei diesem Kompliment. »Er hat recht. Aber keine Sorge, es gibt noch viele andere Möglichkeiten, mich zu erfreuen.« Sie hob die Hand, strich über Rafes Wange und ließ ihre Finger darauf liegen.
    Rafe nahm ihre Hand in seine und drückte ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss auf die Handfläche, während er ihr tief in die Augen schaute. Wenn er sich nicht irrte, spürte sie die Glut zwischen ihnen ebenso stark wie er. Sobald sie den Saloon verlassen hatten, würde er sich vergewissern und diese Glut schüren.
    »Du bist ein Glückspilz.« Burt warf Lady einen sehnsüchtigen Blick zu.
    Sie zog ihre Hand zurück und lächelte die Brüder an. »Ihr wisst doch, dass ihr zwei zu meinen Lieblingen zählt.«
    »Unsinn!«, erwiderte Bob, aber ihre Worte schienen ihn zu freuen.
    »Ich glaube, ihr schmeichelt mir nur, damit ich noch ein Lied für euch singe.«
    »Ich hätte nichts dagegen.« Burt grinste und zwinkerte ihr zu.
    »Noch ein Lied zum Abschied, und dann brechen wir auf.« Lady trat vor den Kamin und begann mit ihrer berühmten Ballade.
    Sie kennt keine Gnade, sie kennt kein Gesetz, die Lady mit dem Colt.
    ***
    Rafe beobachtete sie und war wieder davon beeindruckt, wie sie mit den Männern umzugehen wusste. Sie konnte jedem Mann das Gefühl vermitteln, dass er der Einzige in diesem Raum war. Kein Wunder, dass die Hayes-Brüder in sie vernarrt waren.
    Er hörte ein Geräusch am Eingang. Ein großer Mann mit einer langen silbernen Mähne unter seinem schwarzen Hut bahnte sich seinen Weg in den Saloon. Er trug einen marineblauen Anzug, ein weißes Hemd und eine waldgrüne Weste und machte einen wohlhabenden Eindruck. In dem Gürtel um seine Hüften steckte ein Colt Kaliber .45. Zwei kleinere, drahtige Männer gingen dicht neben ihm. Der eine hatte einen blonden Bart, der andere glattes schwarzes Haar, und beide trugen dunkle Hosen, dunkle Hemden, rote Halstücher und Colts Kaliber .45 griffbereit in Gürtelhalftern.
    Rafe bekam es mit der Angst zu tun. Er konnte nicht glauben, dass die drei Anführer der Meute, die ihn in Bend hatte aufknüpfen wollen, ihn hier gefunden hatten. Rasch zog er sich den Hut tiefer ins Gesicht und trat einen Schritt zur Seite, sodass die Hayes-Brüder zwischen ihm und den Neuankömmlingen standen.
    Selbst in seiner Verkleidung als Revolverheld konnte er sich nicht sicher sein, von den Männern nicht erkannt zu werden. Er

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