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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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seiner Satteltasche. Dort würde es bleiben, bis er seinen Namen reingewaschen hatte. Normalerweise hätte er den Boggy Saloon wegen des Verkaufs von Whiskey dichtmachen können. Im Indian Territory verstieß es gegen das Bundesgesetz, Indianern Alkohol zu verkaufen oder auszuschenken, trotzdem floss das Feuerwasser hier in Strömen.
    Whiskeyschmuggler waren im Indian Territory nicht das einzige Problem für Gesetzeshüter. Zu ihren Aufgaben gehörte es, die Bürger vor Viehdieben, Pferdedieben, Mördern, Holzdieben, Landbesetzern, Falschspielern und Prostituierten in den Eisenbahnstädten zu schützen. Meistens war es ein undankbarer Job, aber manchmal konnte ein Mann mit einem Abzeichen Leben retten und Indianern und Amerikanern gleichermaßen helfen.
    Er wandte sich wieder Lady zu und musterte sie. Allmählich begriff er, dass eine Frau für manche Aufgaben besser geeignet war als ein Mann. Sie konnte sich in Bereiche vorwagen, die einem Mann verschlossen blieben. Männer verrieten einer Frau wie Lady Geheimnisse, die sie niemals einem anderen Mann anvertrauen würden, und sie nahmen sie an Orte mit, die sie keinem Mann zeigen würden, nur um sie zu beeindrucken. Alles in allem benahmen sich viele Männer in Gegenwart einer klugen Frau, wie sie es war, oft ziemlich dumm. Und diesen Vorteil nutzte sie. Zu schade, dass sie auf der falschen Seite des Gesetzes arbeitete.
    Diese nüchternen Fakten änderten jedoch nichts an den heißen Gefühlen, die in ihm aufstiegen. Er hoffte, dass Lady bei ihrem Flirt mit den Banditen wenigstens einige Informa­tionen erhielt, während sie von Tisch zu Tisch ging. Allerdings argwöhnte er, dass sie sich sehr gut dabei amüsierte. Sie genoss die Aufmerksamkeit und es schien ihr zu gefallen, dass er vor Eifersucht kochte. Er musste zugeben, dass er von Minute zu Minute zorniger wurde. Er war es nicht gewöhnt, Lady mit jemandem teilen und zusehen zu müssen, wie sie mit anderen Männern schäkerte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Und außerdem mogelten die beiden Falschspieler an seinem Tisch.
    Aber er durfte die Beherrschung nicht verlieren. Er war hier, um etwas über Crystabelle und über Ladys Pferd zu erfahren. Er konnte keine direkten Fragen stellen, sonst würde er sich und Lady verraten. Er musste sich scheinbar beiläufig erkundigen. Pferde waren immer ein gutes Gesprächsthema, bei dem man den einen oder anderen Namen fallen lassen konnte.
    »Hat einer von euch in letzter Zeit hier einen Reiter auf einem Hengst gesehen, der die Farbe eines neuen Pennys hat?«, fragte Rafe und sah die Spieler am Tisch an. »Eine Lady namens Crystabelle ist auf der Suche nach dem Pferd.«
    »Rotfüchse gibt es hier wie Sand am Meer«, meinte einer der Banditen und sah stirnrunzelnd auf die Karten in seiner Hand.
    »Eine Lady mit einem solchen Name kann mich jederzeit reiten«, fügte ein anderer grinsend hinzu. Die Banditen brachen in Gelächter aus und nickten zustimmend.
    Rafe hätte dem Kerl wegen dieser Beleidigung am liebsten einen Faustschlag verpasst, aber er hielt sich zurück. Inzwischen war er davon überzeugt, dass er hier weder Crystabelle noch Lampkin finden würde, also hielt er es für das Beste, von hier zu verschwinden. Wenn Lady ihm nicht bald zu verstehen gab, dass sie aufbrechen wollte, war er bereit, sie von ihren Bewunderern wegzuschleppen und zur Tür hinauszuschleifen, auch wenn sie schreien und ihn treten würde. Natürlich würde er das nicht wirklich tun, aber er hatte genug. Er konnte keinen Moment länger still sitzen.
    Er warf seine Karten auf den Tisch und bedeutete einem anderen Mann, seinen Platz für ihn einzunehmen. Erleichtert streckte er seine Beine aus, nahm sein Glas in die Hand und nickte den anderen zu, während er zu Lady hinüberschlenderte. Sie stand neben dem Kamin und unterhielt sich mit den Hayes-Brüdern. Als er sie erreicht hatte, starrten ihn Burt und Bob unfreundlich an, aber Lady zwinkerte ihm lächelnd zu. Er ging davon aus, dass sie mit den Hayes-Brüdern nur ein Spielchen spielte und sie nicht wirklich mochte. Aber ganz sicher war er sich nicht.
    »Hey, Süßer.« Lady legte ihm eine Hand auf den Arm und drückte ihn. »Gefällt es dir hier?«
    Rafe nickte. »Ich habe meinen Platz am Tisch einem anderen Kerl überlassen, der jetzt an meiner Stelle verlieren kann.«
    Sie beugte sich zu ihm vor und tätschelte seine Brust. »Ist er nicht ein Goldschatz?«
    Burt und Bob verdrehten die Augen.
    »Aber vielleicht möchtest du allmählich

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