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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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Reitrock, die passende Bluse und ihre Cowboystiefel anziehen. Und natürlich durfte ihr Sechsschüsser nicht fehlen.
    Wenn Rafe Morgan glaubte, dass er ihre Vereinbarung so einfach ignorieren konnte, würde er sich eines Besseren belehren lassen müssen. Und das gleich jetzt.

36
    Rafe spürte eine Welle des Zorns von hinten auf sich zurollen wie einen gewaltigen Sturm. Er drehte sich rasch um und legte die rechte Hand auf seinen Peacemaker. Sharlot stürzte sich auf ihn und schob dabei einige Gratulanten beiseite, die zurückwichen, als hätte der Blitz sie gestreift.
    Er wusste nicht, was er angestellt hatte, aber es musste in ihren Augen etwas sehr Schlimmes sein, denn sie ignorierte deswegen sogar ihr Publikum, das ihr für ihren Auftritt danken wollte. Dann dämmerte es ihm. Er war nicht vorne in der ersten Reihe gestanden. Er hatte nicht gepfiffen und geklatscht. Er war nicht da gewesen, als sie ihren spektakulären Auftritt beendet hatte. Das roch nach Ärger.
    Er warf einen Blick zu Crystabelle hinüber – sie war der Grund, warum er sich nicht um Lady gekümmert hatte. Er hatte nicht verhindern können, dass eine der zwei wichtigsten Frauen in seinem Leben den Kürzeren gezogen hatte. Und Sharlot war eine Frau, die so etwas nicht so einfach hinnahm.
    Lady marschierte auf Rafe zu, blieb vor ihm stehen, hob ihre Hand und schlug ihm hart ins Gesicht. Ihre Augen funkelten wütend. »Du gemeines, hinterhältiges Stinktier!«
    »Du kennst ihn!« Angel griff nach Ladys Hand. »Ich bin deine größte Bewunderin!«
    Lady starrte die Frau an und versuchte, sich von ihr loszureißen. Ihr Augen glitzerten noch zorniger.
    »Stell uns einander vor!« Angel hielt Ladys Hand fest umklammert.
    Rafes Gesicht brannte, aber der leichte Schmerz war nichts im Vergleich zu dieser Situation. »Lady, das ist Angel.« Er versuchte zu lächeln. »Du hast dich dort oben gut angehört.«
    »Gut?« Lady gelang es endlich, ihre Hand zu befreien. »Woher willst du das wissen? Du warst doch in den Armen dieser … dieser Hure!«
    »Oh!« Angel riss ihre Augen auf. »Du kennst ihn also wirklich.« Sie warf Rafe einen bewundernden Blick zu.
    Er funkelte sie wütend an. »Halt den Mund!«
    »Ich sage kein Wort.« Angel grinste und biss sich auf die Unterlippe. »Ich bin ganz Ohr.«
    »Lady, lass es mich dir erklären.« Er streckte seine Hand aus, aber sie schlug so heftig darauf, dass seine Haut brannte.
    »Ist dieses … dieses Flittchen das, was du unter unserer Vereinbarung verstehst?«, fragte Lady.
    »Sie hat nichts mit unserer Abmachung zu tun.«
    »Nichts?« Lady schob ihr Kinn vor und stemmte die Hände in die Hüften. »Da du unsere Abmachung gebrochen hast, kann ich mich nun wohl um die vielen Angebote kümmern, die ich hier bekommen habe.«
    »Wir machen alle auf uns aufmerksam«, sagte Rafe mit gesenkter Stimme. »Ich habe unsere Abmachung nicht gebrochen.«
    »Wer zum Teufel ist dann diese rothaarige, grünäugige, leicht bekleidete Hure mit den langen Beinen, die ihre Arme um dich geschlungen hatte?« Lady deutete auf die Frau.
    »Ich!« Angel klatschte begeistert in die Hände.
    Lady und Rafe starrten sie an.
    »Klär die Sache lieber auf.« Angel grinste Rafe an und zog eine Augenbraue hoch. »Sonst kommst du noch in Teufels Küche.«
    »Seid nicht so laut!«, zischte Rafe und sah zwischen den beiden Frauen hin und her.
    »Mach mir keine Vorschriften!«, riefen Lady und Angel wie aus einem Mund und sahen sich dann überrascht an.
    Rafe seufzte. Nichts lief nach Plan. Sharlot stieg der Erfolg ihres Auftritts in den Kopf, und die Hayes-Brüder krochen vor ihr im Staub und küssten ihr die Füße. Und irgendetwas war mit Crystabelle geschehen. Sie war nicht mehr die sanfte Lehrerin mit der leisen Stimme, die er in Bonham zurückgelassen hatte. Daran musste dieser große blonde Wikinger schuld sein. Wenn er Crystabelles Ruf als Lady besudelt hatte, dann würde er dafür bezahlen müssen.
    Als er begriff, dass beide Frauen ihn schweigend anstarrten, wurde ihm klar, dass er etwas tun musste … irgendetwas möglichst Kluges, und das schnell. Aber er durfte Sharlot nicht wissen lassen, dass ihm ihre Eifersucht gefiel.
    »Lady, es gibt eine Sache, die ich dir nicht gesagt habe.«
    Sie sah ihn skeptisch an. »Nur eine Sache?«
    »Oh, komm schon.« Angel fuhr mit der Hand durch die Luft. »Männer sind wie kleine Kinder. Ich weiß nicht, warum er dir nicht einfach sagen kann, dass ich seine Schwester bin.«
    Lady sah sie verblüfft an.

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