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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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Fragen zu bekommen.
    »Zip dachte, du würdest zwei und zwei zusammenzählen. Er glaubte, dass Lady nur ein Vorwand war, damit du dich im Red River Saloon aufhalten konntest, und dass du eigentlich hinter Lampkin her warst.«
    »Das habe ich damals noch gar nicht gewusst«, sagte Rafe leise. »Ich habe Lampkin erst erkannt, als am Red River unter den Leuten war, die mich vorher hatten aufhängen wollen. Und das hat mich total verblüfft.«
    Pecos Pete schnaubte und schüttelte den Kopf. »Das zeigt, dass Zip gar nicht so schlau ist, wie er denkt.«
    »Das gilt auch für Lampkin«, fügte Rafe hinzu.
    »Und wer war dieser Junge?«, wollte Pecos Pete wissen. »Wenn er dir nicht geholfen hätte, würdest du dir jetzt die Radieschen von unten betrachten, und wir wären alle nicht hier.«
    Rafe sah lächelnd zu Lady hinüber.
    »Du willst doch nicht etwa sagen, dass …« Pecos Pete straffte seinen Rücken. »Die Lady mit dem Colt hat dich gerettet!«
    Sie lächelte verhalten. »Da habe ich euch ganz schön reingelegt, richtig?«
    »Du bist wirklich etwas Besonderes.« Pecos Pete starrte Lady bewundernd an. »Zip hat überall nach diesem verdammten Jungen gesucht. Und nun stellt sich heraus, dass es ihn gar nicht gab.«
    »Wir finden das im Augenblick nicht lustig«, sagte Rafe. »Mein Gesicht ist auf einem Steckbrief abgebildet.«
    »Das war Lampkins Idee. Er hielt es für eine witzige Methode, dich aus dem Weg zu schaffen.«
    »Wie hat er das angestellt?«
    »Keine Ahnung. Nachdem ihr geflüchtet wart, sind wir auf direktem Weg nach Paris geritten. Er ging dort zum Gericht. Wir gingen in einen Saloon.«
    Rafe nickte und dachte darüber nach, wie er mit dieser Situation am besten umgehen sollte. »Wenn wir dich leben lassen, wärst du dann bereit, das alles Richter Parker in Fort Smith zu erzählen?«
    »Ja! Aber ich will nicht am Galgen enden. Kannst du ein gutes Wort für mich einlegen? Dafür sorgen, dass ich eine Gefängnisstrafe bekomme?«
    »Ich werde mein Bestes tun, damit sie dich nicht aufhängen.«
    Pecos Pete ließ den Kopf kreisen, um seinen Nacken und seine Schultern zu entspannen. »Wenn ich aus dem Knast rauskomme, werde ich zurück nach Texas gehen und dort bleiben. Ich werde sogar auf unserer Farm arbeiten.«
    »Das hört sich gut an.« Lady legte eine Hand auf Rafes Arm. »So sehr ich mir auch wünsche, Zip und Lampkin zu schnappen … Vielleicht wäre es klüger, zuerst Pecos Pete nach Fort Smith zu bringen.«
    »Dann würden die Steckbriefe mit meinem Gesicht darauf verschwinden, wir könnten ein paar Deputys mitnehmen und mit genügend Feuerkraft zurückkommen, um Zip und seine Bande festzunehmen.«
    »Guter Plan.« Lady warf einen Blick nach oben und seufzte erleichtert.
    Rafe folgte ihrem Blick und betrachtete die funkelnden Sterne an dem samtigen dunklen Himmel. Der Mondschein färbte die gezackten Baumkronen silberfarben. Er wünschte, er wäre jetzt allein mit Sharlot, und alle Banditen säßen hinter Gitter. Aber zumindest hatten sie jetzt genügend Informationen, um das, was in der Vergangenheit geschehen war, richtigzustellen, so gut es ging.
    »Bisher ist alles noch ruhig«, sagte Lady. »Wahrscheinlich haben sie den Schwanz eingezogen und sind bereits über alle Berge.«
    »Das hoffe ich, aber wir sollten wachsam bleiben. Und in der Morgendämmerung brechen wir auf.« Er drehte die Flamme der Lampe herunter. »Ich übernehme die erste Wache. Du solltest ein wenig schlafen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich jetzt schlafen kann.«
    »Bindet ihr mich los?«, fragte Pecos Pete hoffnungsvoll.
    »Was glaubst du denn?«, fragte Rafe.
    »Pecos Pete, entspann dich. Ruh dich aus.« Lady stellte sich vor ihn und lächelte kurz.
    Rafe fand, dass sie mit den Zweigen im Haar und der zerrissenen Kleidung ebenso gut aussah wie mit ihrem roten Kleid, wenn sie ihre Lieder vortrug. Wahrscheinlich war er voreingenommen, aber Sharlot verstand es, die Aufmerksamkeit eines Mannes zu erregen und ihn zu fesseln. Wahrscheinlich würde sie Richter Parker genau wie alle anderen Männer in ihren Bann ziehen, wenn sie vor ihm stand und ihm erklärte, warum sie so gehandelt hatte und auch gegen einige Gesetze hatte verstoßen müssen. Zumindest hoffte er das.
    »Gefahr!«, rief sie. Sie legte eine Hand an den Kopf und sah sich beunruhigt um.
    Rafe schaute sich ebenfalls um, konnte aber nichts Verdächtiges entdecken. Trotzdem griff er nach seinem Peacemaker und drehte seinen Rücken zum Felsen. Er konzentrierte sich auf ihren

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