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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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kannst«, bat Rafe.
    Crowdy hob einen Felsbrocken auf und schaute sich um. »Wir sollten hier besser eine Wache aufstellen.«
    »Die Hayes-Brüder werden niemanden in die Nähe lassen«, meinte Rafe, hob einen großen Stein auf und warf ihn zur Seite.
    »Ich werde euch helfen.« Lady warf Pecos Pete einen durchdringenden Blick zu. »Wenn Crowdy gegangen ist, dann gibt es für einen gewissen Banditen nur zwei Möglichkeiten. Entweder beantwortet er meine Fragen, oder er kann sein letztes Gebet sprechen.«

40
    Rafe ging an vier gesattelten Pferden vorbei zur anderen Seite des Koralls und riss Pecos Pete den Knebel aus dem Mund. »Du wirst jetzt Lady genau sagen, was sie von dir wissen will, oder du bekommst die Peitsche zu spüren. Oder noch Schlimmeres.«
    Lady stellte sich mit gespreizten Beinen vor den Banditen in das gelbe Licht der Lampe. Sie sah aus wie ein Racheengel.
    Pecos Pete erhob sich auf die Knie, die Hände immer noch auf dem Rücken gefesselt, und senkte den Kopf. »Es tut mir leid … sehr, sehr leid, Lady.« Er zwinkerte, um seine Tränen zu unterdrücken und sah dann auf.
    »Klar, so hast du dich auch benommen«, schnaubte Rafe verächtlich. Er glaubte nicht, dass Sharlot diese Entschuldigung milde stimmen würde.
    »Ich sage dir alles, was du wissen willst. Stell einfach deine Fragen.« Pecos Pete starrte Lady an.
    »Warum hast du mich im Boggy Saloon so beleidigt?«
    »Das mus s te ich tun, um es mir nicht mit Zip zu verderben.«
    »Warum hast du mein Zelt in Brand gesteckt?«
    »Ich habe nur Zips Anweisungen befolgt.«
    »Warum wolltest du mich mit meinem eigenen Pferd niederreiten?«
    »Um dich nicht erschießen zu müssen.«
    Lady seufzte. »Du hast wohl für alles eine Ausrede parat.«
    »Ich bin wirklich zerknirscht. Wenn ich gewusst hätte, dass das Pferd der Lady mit dem Colt gehört, hätte ich einen Weg gefunden, es besser behandeln zu lassen.«
    »Das bringt mich zu einer noch wichtigeren Frage. Hast du die Eachans umgebracht?«
    Er senkte beschämt den Kopf. »Eine scheußliche Sache.« Als er aufsah, schimmerten wieder Tränen in seinen Augen. »Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung, dass Zip und Lampkin die Ranch verwüsten würden.«
    »Aber hast du den Mord begangen?«
    »Ich schwöre bei der Seele meiner Mutter, dass ich nur ein Pferdedieb bin, sonst nichts. Heck ist ein Späher. Wir haben uns Zip und seiner Bande angeschlossen, weil wir Arbeit brauchten. Aber nicht, um zu morden.«
    »Und was ist mit meinen Leuten passiert?«
    »Zip und Lampkin haben deine Eltern erschossen. Sie haben auch das Haus und die Scheune in Brand gesteckt. Wir waren damit beschäftig, die Pferde zusammenzutreiben.«
    »Aber warum haben sie meine Eltern umgebracht?«
    Er schaute auf den Boden, als wollte er sich die Bilder aus der Vergangenheit noch einmal ins Gedächtnis rufen. Dann sah er wieder auf. »Sie haben Zip verärgert. Und Lampkin auch. Und die beiden sind sehr jähzornig.«
    »Sie wurden zornig?« Ladys Stimme wurde vor Wut lauter. Sie konnte sich kaum mehr unter Kontrolle halten. »Aber sie waren diejenigen, die die Pferde stahlen.«
    Pecos Pete seufzte. »Deine Eltern haben Krawall geschlagen. Dein Pa hat sich auf Zip gestürzt und ihn angeschossen.«
    »Ich hoffe, er hat ihn so getroffen, dass Zip große Schmerzen hatte.«
    »Weißt du … Zip duldet es nicht, dass sich jemand mit ihm anlegt. Dein Pa hat ihn angegriffen.«
    »Dad hatte das Recht und einen guten Grund, auf ihn zu schießen. Ich wünschte, er hätte euch alle umgebracht.« Lady dreht Pecos Pete den Rücken zu. Sie zitterte vor Wut.
    »Es tut mir wirklich leid«, murmelte der Bandit und ließ sein Kinn auf die Brust sinken.
    »Sagt er die Wahrheit?« Lady wandte sich an Rafe und streckte ihre Hand aus.
    Ihre Finger waren kalt, und er drückte sie tröstend. Dann musterte er den Gesetzlosen. Er hatte schon viele Banditen befragt und versucht, die Wahrheit von ihnen zu erfahren. Wenn er aus seinen Erfahrungen schloss, neigte er dazu, Pecos Pete zu glauben. Er bezweifelte, dass der Bandit ein guter Lügner war, aber er konnte sich auch täuschen.
    »Und was ist mit mir?«, fragte Rafe und stellte sich vor Lady, um dem jämmerlichen Desperado ins Gesicht zu schauen.
    Pecos Pete hob den Kopf. »Du hast Zip im Boggy getäuscht. Aber nicht für lange. Er kennt alle Deputys.«
    »Du warst bei der Lynchmeute dabei, die versucht hat, mich in Bend aufzuknüpfen«, stellte Rafe fest. Er war fest entschlossen, jetzt auch Antworten auf seine

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