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Eine ungezaehmte Lady

Titel: Eine ungezaehmte Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Archer
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dicht bei ihnen, und sie konnte nicht beurteilen, ob es ein Freund oder ein Feind war. Rafe hatte es ebenfalls gehört. Er kam leise zurück zu ihr. Eine Kugel schlug neben ihnen ein. Lady hielt den Atem an, um ihre genaue Position nicht zu verraten.
    »Noch ein Schritt und du bist tot«, dröhnte eine tiefe Stimme aus der Dunkelheit, gefolgt von einem weiteren Klicken des Gewehrs.
    Eine Welle der Erleichterung überrollte sie. »Burt!«
    »Lady?« Burt trat aus den Schatten. In einer Hand hielt er sein Gewehr. »Du lebst noch?«
    »Ja!« Sie warf sich gegen seine breite Brust und umarmte ihn. Dann trat sie rasch zurück und hoffte, dass ihm das nicht peinlich war. »Haben Crowdy und Copper es hierher geschafft?«
    Er schnaubte erleichtert. »Ja. Crowdy hat uns von dem Zusammenstoß erzählt. »Hast du es ihnen ordentlich gegeben?«
    »Zumindest habe ich sie angeschossen.«
    »Besser als nichts. Du hast mehr Leben als eine Katze oder ein Indianer.«
    »Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten«, warf Rafe ein.
    »Bob steht mit dem Gewehr im Anschlag oben auf dem Aussichtsposten«, erklärte Burt. »Ich halte hier unten Wache.«
    »Was ist passiert?« Lady deutete auf das leere Plateau.
    Burt lachte leise. »Bei der Schießerei sind alle in Deckung gegangen.«
    »Sie sind getürmt? Einfach so?«
    »Als sie mitbekommen haben, dass Gesetzeshüter besondere Brandzeichen bei Pferden nicht besonders schätzen, bekamen sie es mit der Angst zu tun und haben sich schleunigst aus dem Staub gemacht.«
    Rafe schüttelte den Kopf. »Das hätte ich gern gesehen.«
    »Wie die geölten Blitze.«
    »Was ist mit unseren Pferden.«
    »Ich habe sie.«
    Lady atmete erleichtert aus und ließ sich gegen Rafe sinken. Sein warmer, muskulöser Körper schien das einzig Stabile in einer sich ständig verändernden Welt zu sein.
    »Hey, Crowdy, sie ist hier!«, rief Burt und deutete auf den Stone Corral. »Geht rein. Ich halte Wache.«
    Lady lief los und betrat den weichen Sandboden des Koralls. Rafe folgte ihr dicht auf den Fersen.
    Überrascht starrte sie auf die Pferde. Sechs Stuten. Jipsey. Justice. Und die Wallache der Hayes-Brüder. Pecos Pete war mit einem Halstuch geknebelt. Seine Hände waren hinter seinem Rücken gefesselt, und er saß im Schneidersitz vor einem großen Felsblock.
    In einer Nische in der Felswand stand eine Kerosinlampe und warf ihr Licht auf einen Fremden, der damit beschäftigt war, Coppers Huf abzufeilen.
    Lady warf Pecos Pete einen wütenden Blick zu, eilte dann zu Copper hinüber, der leise wieherte, und streichelte seine Blesse. »Kommt er wieder in Ordnung? Wird er nicht lahmen?«
    Der Fremde mit dem sandblonden Haar und dem Vollbart sah nicht auf. »Das war gerade noch rechtzeitig, wie mir scheint. Dieses spezielle Hufeisen ist hervorragend gemacht.«
    Sie drückte ihr Gesicht gegen Coppers Nase und konnte es kaum fassen, dass er in Sicherheit und wieder bei ihr war.
    Crowdy tauchte neben ihr auf. »Das war knapp.«
    Sie drehte sich um und schenkte ihm ein Lächeln. »Danke. Wie hast du so schnell einen Hufschmied aufgetrieben?«
    »Hier sind Pferde. Die Hufschmiede kommen von selbst.«
    »Ich bin Rascal Reynolds.« Er schaute kurz auf und nickte, bevor er sich wieder an die Arbeit machte. »Es freut mich, dass ich der Lady mit dem Colt einen Gefallen tun kann. Leider kann ich kein neues Hufeisen schmieden, aber ich habe eines, das genügt, bis er nach Hause kommt.«
    »Das ist wunderbar. Vielen Dank.«
    »Er braucht Futter und Ruhe. Das ist alles.«
    »Copper wird alles bekommen, was er braucht, sobald wir …« Sie verstummte und fragte sich, was sie mit ihm tun sollte. Sie warf Crowdy einen Blick zu. »Schöne Stuten.«
    Er nickte. »Ich habe die Stuten. Du hast den Hengst. Alles bereit.«
    »Hast du dein Land bereits gefunden?«
    Er nickte wieder.
    »Wo?«
    »Du bringst Copper nach Hause. Er braucht Gesellschaft.«
    Sie lächelte und freute sich über seinen Vorschlag. »Die Koppeln und Zäune sind noch brauchbar. Aber das Haus, die Scheune …«
    »Wir werden alles reparieren oder neu bauen«, sagte er und streichelte Copper zwischen den dunklen Augen. »Es ist das Land, das zählt.«
    »Macht es dir nichts aus, dass Ma und Dad dort gestorben sind?«
    »Der Medizinmann wird die bösen Geister vertreiben.«
    Sie hatte das Gefühl, als wäre ihr eine große Last von den Schultern genommen. »Dad sagte immer, dass du eines Tages ein großartiger Pferdzüchter sein könntest. Sobald du dich dafür

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