Eine ungezogene Witwe: Erotischer Roman (German Edition)
Seiten der Wanne, damit Annie mehr Platz hatte, sie noch intensiver zu reizen. Ein Orgasmus unter Wasser war neu für Delie, eine atemberaubende Erfahrung. Delie nahm sich vor, dies eines Tages mit einem Mann auszuprobieren.
Schließlich war sie angezogen und ging die Treppe hinunter. Sie fand Ric in der Bibliothek. »Hast du schon entschieden, was du tun willst?«, fragte sie gleich nach der Begrüßung.
»Das ist bereits geschehen. Ich habe einen Brief an den Anwalt geschrieben, dass ich das Testament anfechte.«
»Das freut mich zu hören.«
»Aber das ist nur ein Teil meiner Absichten.«
»Was denn noch?«
»Ich gehe nach Australien.«
Der gelassene vorgetragene Beschluss verdutzte Delie. »Wozu denn? Ich meine, der Anwalt kann doch alles Erforderliche für dich erledigen.«
»Das könnte er zweifellos. Aber es kann sich um eine langwierige und teure Angelegenheit handeln. Wenn ich in Australien bin, wird das die ganze Affäre vielleicht beschleunigen. Und dann bin ich auch neugierig auf die fröhliche Witwe.« Er lachte über Delies bestürzten Gesichtsausdruck. »Mit all dem Geld kann sie doch richtig fröhlich sein.«
Zweites Kapitel
Reichtum, Luxus und die guten Begleiterscheinungen im Leben waren Melanie nicht unbekannt. Das große Haus ihrer Eltern am Ufer des Hafens von Sydney war weitläufig, ohne protzig zu sein, bequem eingerichtet und doch modern, und umgeben von einer attraktiven Landschaft. Aber im Vergleich zum Landhaus, das sie von ihrem verstorbenen Ehemann erbte, hatte es die Ausmaße einer Arbeiterunterkunft.
In den ersten Monaten, in denen sie versuchte, die Trauer und die noch größeren Schuldgefühle zu verarbeiten, hatte Melanie bei ihren Eltern gewohnt. Deren Liebe und ihre Vertrautheit der Umgebung trugen zu ihrem Trost bei. Sie hatte zwar ihrer Cousine gegenüber halb im Scherz geäußert, dass sie Mr. Wilberforce nur wegen seines Geldes heiratete, aber nach ihrer Rückkehr nach Australien wollte sie nichts vom Erbe wissen.
Ein ihr vertrauter Geschäftsmann hatte zusammen mit Jeremiahs langjährigem Freund und Anwalt die Aufgabe übernommen, die zahlreichen Besitztümer und Investitionen aufzulisten. Melanie hatte nicht vor, irgendwas zu ändern; dafür verstand sie zu wenig von den Geschäften. Sie wusste auch nicht, wenn sie einen Laden oder ein Hotel betrat, ob sie nun die Besitzerin war oder nicht. So wäre es auch geblieben, wenn sie nicht den beunruhigenden Besuch von Jeremiahs Anwalt erhalten hätte.
Seine Neuigkeit hatte Melanie wie vor den Kopf geschlagen zurückgelassen. Sie hatte nicht gewusst, dass ihr Ehemann einen direkten Nachkommen hatte. »Woher wollen Sie wissen, dass dieser Mann nicht ein Betrüger ist?«, fragte sie.
»Es gibt keinen Zweifel daran, dass ein Enkel relativ früh nach England gebracht wurde.« Mr. Bartlett zögerte die Erwähnung des geänderten Testaments hinaus.
»Beweist das irgendwas? Der Mann ist vielleicht ein Abenteurer, irgendein Opportunist, der glaubt, einen leichten Weg zum Reichtum gefunden zu haben.« Der besorgte Ausdruck in den großen grünen Augen ließ die junge Witwe so verletzlich aussehen, dass der Anwalt hoffte, dies wäre in der Tat der Fall, auch wenn er sich noch gut daran erinnerte, wie er lange und vehement mit Jeremiah über seine Entscheidung, ein neues Testament aufzusetzen, gestritten hatte.
»Wenn er ein Betrüger ist, wird sein Anspruch bald schon abgeschmettert werden. Bis dahin rate ich Ihnen, in Ihr Haus in Arlecdon einzuziehen.«
Jetzt stand Melanie in der prächtigen Eingangshalle des Landhauses, das Jeremiah nach seinem Heimatort in der englischen Grafschaft Cumbria benannt hatte. Das Personal stand aufgereiht da, geordnet nach der Dauer ihrer Beschäftigung im Haushalt. Die Vorstellung hatte Carstairs, der Butler, übernommen. Auch wenn er seine hochnäsige Haltung noch nicht abgelegt hatte, musste Melanie einräumen, dass er sie freundlich willkommen geheißen hatte.
Die Reaktionen der anderen Dienstboten waren sehr unterschiedlich. Einige lächelten, andere verbargen ihre Gedanken hinter ausdruckslosen Masken. Die meisten würden sich fragen, was für eine Herrin sie sein würde. Mrs. Godwin, seit fast vierzig Jahren die Haushälterin auf Arlecdon, musste befürchten, dass sie bald durch eine jüngere ersetzt wurde. Sie stand da, die Lippen zusammengepresst, und konnte sich nicht einmal zu einem freundlichen Gesicht durchringen.
Nun, dachte Melanie, die Frau hat sich offenbar entschlossen, die
Weitere Kostenlose Bücher