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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Sam drehte sich zu ihm um, ihre Augen verhangen. Mit ihren Fingern strich sie über seine Wangenknochen, dann beugte sie sich vor und küsste ihn. Ausgiebig. Morgan legte seine Arme um sie und zog sie dicht an sich. Sie passten zusammen wie zwei Hälften eines Ganzen, eine perfekte Ergänzung. Schließlich löste er sich widerwillig von ihr und entfernte das Kondom. Er blieb noch einige Sekunden unter dem Wasserstrahl stehen, dann trat er aus der Dusche.
    Ein lautes Klopfen ertönte an der Tür. Morgan erstarrte. Hatten Geralds Männer sie gefunden? Aber dann würden sie doch bestimmt nicht an die Tür klopfen. Ratlos sah er Sam an, seine Finger um ihren Arm spannten sich an. Dann ließ er sie los und schob sie in die hintere Ecke des Badezimmers. Sie wollte etwas sagen, doch er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen. Erneut klopfte es, diesmal wesentlich ungehaltener.
    Eine Stimme drang durch die Tür. »Hallo? Sind Sie fertig? Es ist zwölf Uhr.«
    Ihre Blicke trafen sich, dann lachten sie los. Morgan holte tief Luft und versuchte, sein Lachen zu unterdrücken. »Ja, wir sind gerade fertig. Wir kommen gleich.«
    Sam hielt eine Hand vor ihren Mund, um ihr Lachen zu unterdrücken.
    »In Ordnung. Wenn Sie nicht in zehn Minuten draußen sind, müssen wir Ihnen einen weiteren Tag berechnen.«
    Das setzte sie wirkungsvoll in Bewegung. Während Morgan das Bad verließ, um die Verbände zu erneuern, sich anzuziehen und die Sachen zu packen, wusch Sam sich schnell, putzte die Zähne und kämmte ihre Haare mit den Fingern durch. Sie sprang förmlich in ihre Kleidung und zog die Schuhe an, ohne die Schnürbänder zuzuknoten. Auf die Sekunde genau zehn Minuten später standen sie vor der Tür ihres Zimmers. Blinzelnd starrte Morgan in die grelle Sonne. Der Asphalt flimmerte in der Hitze, der Parkplatz war so gut wie leer.
    Sam stieß einen tiefen Seufzer aus. »Was machen wir jetzt?«
    Morgan hob ihre Hand an seine Lippen und drückte einen Kuss darauf. »Wir fahren weiter.«
    Erstaunt blickte Sam ihn an. »Jetzt schon? Ist es nicht noch zu hell dafür?«
    Morgan zuckte leicht mit den Schultern. »Ich denke, wir sind jetzt sicher genug vor den Verfolgern. In dieser Gegend sind fast nur Touristen unterwegs. Ich glaube kaum, dass sie uns hier suchen würden.«
    Morgan öffnete die hintere Tür des Wagens und deponierte ihr Gepäck wieder auf dem Rücksitz. Dann warf er die Tür zu und beobachtete, wie Sam zur Fahrerseite ging. Sein Blick blieb auf ihrem jeansbekleideten Hinterteil hängen. Wie sollte er sie jemals wieder ansehen, ohne sofort ihren Anblick vor Augen zu haben, wie sie nackt mit ihm unter der Dusche gestanden hatte? Er schüttelte den Kopf. Sie hatten wirklich andere Probleme. Langsam ließ er sich auf den heißen Beifahrersitz sinken und schloss die Tür. Er rollte das Fenster herunter, um es überhaupt in der Hitze aushalten zu können.
    Sam steckte den Schlüssel ins Zündschloss und blickte nervös zu Morgan hinüber.
    »Es ist sicher, niemand hat uns hier gefunden. Aber wenn es dir lieber ist, drehe ich noch eine Runde.«
    Sam schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, ich kann nicht mein ganzes Leben immer erst unter mein Auto kriechen, bevor ich losfahre. Ich weigere mich, mich von diesen Verbrechern zur Sklavin machen zu lassen.«
    Morgan legte beruhigend eine Hand auf ihren Oberschenkel. »Das bist du nicht. Bald können sie dir nichts mehr anhaben.«
    Sam nickte und drehte mit bleichem Gesicht den Schlüssel. Der Motor sprang an. Mit zitternden Fingern umfasste sie das Lenkrad, gab Gas und fuhr aus der Parklücke heraus. Als sie die Straße erreichte, atmete sie erleichtert auf. Sie trat aufs Gaspedal und reihte sich in den Verkehr ein. Morgan beobachtete sie besorgt. Es tat ihm weh, sie so verletzlich zu sehen, und er wünschte, er könnte es irgendwie wiedergutmachen.
    »Wo fahren wir jetzt lang?«
    Morgan zog die Karte zu Rate und gab ihr dann die Richtung an. Sie würden durch den Capitol Reef National Park hindurchfahren, die Straße weiter bis nach Hanksville, wo sie hoffentlich einkaufen konnten, und dann in Richtung Canyonlands National Park. Er hoffte, dass sie es heute noch bis Denver schaffen würden, aber wenn nicht, wäre das auch nicht so tragisch, dann könnten sie in einem der Orte davor übernachten. Und darauf freute er sich jetzt schon. Ein weiches Bett, Sam an seiner Seite, einige Kondome zur Hand …
    »Hast du eigentlich die Kondome mitgenommen?«
    Sam verriss das Lenkrad, konnte

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