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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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erotisch. Sie war nicht üppig, ihre kurzen Haare standen zu allen Seiten ab, aber irgendwie schaffte sie es, aus ihm einen hormongesteuerten Teenager zu machen. Sam drehte sich erneut zu ihm und lächelte ihn an. Ihre großen blauen Augen strahlten. Morgans Herz setzte erneut aus. Verdammt, er war in echten Schwierigkeiten.
    Nach kurzer Fahrt durch die atemberaubende Kulisse änderte sich die Landschaft. Es wurde grüner, Pferde grasten auf einer Wiese, auf einer anderen saßen Touristen beim Picknick unter Obstbäumen. Dahinter plätscherte ein Fluss, durch die geöffneten Fenster konnten sie Vögel zwitschern hören. Es war wie eine grüne Oase in einem Meer von roten Steilklippen. Am Flussufer raschelten die Blätter der Pappeln und Weiden in einer leichten Brise. Es war ein friedliches Bild, das sie die raue Wirklichkeit für einen Moment vergessen ließ. Widerwillig fuhren sie weiter und ließen dieses Tal der Ruhe schnell hinter sich. Nun waren sie wieder in der rauen Felswelt, auch wenn immer noch der von Bäumen gesäumte Fluss neben der Straße floss. Immer weiter ging es am Fremont River entlang, über Hügel, durch Täler, vorbei an grandiosen Steinlandschaften.
    Schließlich erreichten sie Hanksville, mussten jedoch feststellen, dass der Ort nur aus ein paar einzelnen Häusern bestand und es nirgends einen Supermarkt gab. Dafür fanden sie ein kleines Restaurant, in dem sie sich einen späten Lunch gönnten.
    Bald darauf kehrten sie gesättigt zum Auto zurück und fuhren weiter in Richtung Canyonlands. Fast hundert Meilen mussten sie jetzt überbrücken, bis sie mit Blanding die nächste größere Stadt erreichten, die hoffentlich endlich einen Supermarkt besaß. Sie konnten nicht ständig essen gehen, weil sie so wenig wie möglich in der Öffentlichkeit auftreten wollten und außerdem nicht mehr so viel Bargeld bei sich hatten. Und mit Sams Kreditkarte eine Spur für ihre Verfolger zu legen, kam nicht infrage. Eher würde Morgan im Auto übernachten und nichts mehr essen, bevor er ihre bisher erfolgreiche Flucht gefährdete. Aber im Moment war das glücklicherweise noch nicht nötig. Außerdem konnten sie zur Not auch einfach ohne Pause bis zum Ziel durchfahren.
    Morgan war es unangenehm, dass Sam alleine fahren musste, nur weil er keinen Führerschein dabeihatte. Seine richtige Fahrerlaubnis lag in seiner Wohnung in Denver, die gefälschte auf den Namen Frank Tanner hatten ihm Geralds Männer abgenommen. Ärgerlich verzog er den Mund. Es hatte ihn so viel Mühe und Nerven gekostet, sich eine Fälschung zu besorgen. Nächtelang war er durch Denvers schäbigste Kneipen gezogen und hatte nach jemandem gesucht, der ihm gefälschte Papiere beschaffen konnte. Ganz billig war der Spaß auch nicht gewesen. Eigentlich hatte er es sich mit der Aussicht, sechs Monate lang kein Geld zu verdienen, überhaupt nicht leisten können.
    Natürlich hatte Gerald ihn bezahlt, aber dieses Geld hatte Morgan nicht angerührt, sondern erst mal versteckt. Er hoffte, dass noch niemand sein Versteck gefunden hatte. Wenn diese ganze Sache überstanden war, würde er nach Grand Junction zurückkehren und seinen Besitz wieder an sich nehmen. Sein Motorrad hatte allerdings bestimmt schon einer von seinen »Freunden« gestohlen, nachdem die Nachricht von seinem Verrat bekannt geworden war. Morgan zuckte im Geiste mit den Schultern. Er hatte es sich sowieso nur für sein Image als Drogendealer zugelegt. Normalerweise fuhr er einen Jeep, der hoffentlich noch in der Garage auf ihn wartete.
    Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass er sich noch einmal bei Zach melden sollte, damit dieser wusste, dass es ihm und Sam gut ging. Außerdem wollte er auch erfahren, was inzwischen in Salt Lake City, Grand Junction und Moab geschehen war. Morgan holte das Handy aus dem Handschuhfach und blickte auf die Batterieanzeige. Nur noch halb voll, hoffentlich reichte das bis nach Denver.
    Sam blickte neugierig zu ihm hin. »Wen willst du anrufen?«
    »Meinen Freund.«
    Sie nickte. »Kannst du ihn dann wieder bitten, Cathy anzurufen?«
    »Natürlich. Irgendeine spezielle Nachricht?«
    »Nein, nur dass es mir gut geht und ich mich bei ihr melde, sobald ich Gelegenheit dazu habe.«
    »Okay.«
    Morgan wählte Zachs Handynummer. »Murdock.«
    »Hallo. Hier ist Morgan.«
    »Schön, dass du dich meldest. Habt ihr die Nacht gut überstanden?«
    Morgan lief rot an und mied Sams Blick. »Ja. Die Nacht war zwar ein bisschen kurz, aber sonst ging es.«
    Er hörte ein

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