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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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auf den Kopf gestellt wurde, konnte sie ihrer Situation immer noch etwas Positives abgewinnen.
    »Es tut mir leid, dass ich dich da mit reingezogen habe.«
    Sam stöhnte auf. »Nicht schon wieder. Das hatten wir doch alles schon mal. Du hast mich nicht mit reingezogen, sondern ich dich herausgezogen. Also könnte man sagen, dass ich selbst schuld war.«
    »So ein …«
    »Unsinn, genau. Genauso wie der Versuch, dir die Schuld zu geben. Du hast dich nicht selbst in die Wüste gefahren und dort vergraben, sondern es waren diese Männer. Natürlich war es nicht gerade besonders klug von dir, dich alleine in die Nähe der Bande zu begeben und zu versuchen, selbstständig zu ermitteln, aber nach dem, was du durchgemacht hast, ist das gut zu verstehen. Also, versuch die Schuldgefühle ein für alle Mal abzulegen, okay?«
    Morgan brachte ein schiefes Lächeln zustande. »Wenn das so einfach wäre.«
    Sam nahm eine Hand vom Lenkrad und legte sie auf seine. »Ich weiß, dass es das nicht ist. Aber es bringt nichts, wenn du dich selbst wegen etwas zerfleischst, das du höchstwahrscheinlich gar nicht hättest verhindern können.«
    »Ich hätte Mara nach Denver zurückholen können.«
    »Sie war erwachsen, Morgan. Du hättest sie nicht zwingen können. Und wenn sie den Mann geliebt hat, dann wäre sie bei ihm geblieben, egal, was du gesagt hättest.« Morgan neigte den Kopf, sagte aber nichts. »Denk darüber nach, lass dir Zeit.«
    »Zeit werden wir in nächster Zeit ja zur Genüge haben.«
    »Du glaubst nicht, dass du deinen Job zurückbekommst?«
    Morgan zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber nachdem ich bereits mehr als einen Monat überfällig bin, rechne ich nicht damit. Sie haben inzwischen bestimmt schon einen Ersatz eingestellt.«
    »Bist du gut in deinem Job?«
    Morgan begegnete Sams Blick. »Ja.«
    »Dann werden sie entweder auf dich warten, oder du wirst keine Schwierigkeiten haben, einen neuen Job zu bekommen. Du wirst sehen.«
    Gefühle wallten in ihm auf, die er schon lange verloren geglaubt hatte: Freude, Glück und Hoffnung. Vor allem Letzteres war ihm nach dem Tod seiner Eltern irgendwie abhandengekommen. Er liebte seine Geschwister, aber ihre Erziehung hatte ihn viel Kraft gekostet und auch einen Großteil seiner Pläne für die Zukunft. Er hatte sein gesamtes Leben ihren Bedürfnissen angepasst und seine eigenen Pläne zurückgestellt. Zwar traf er sich auch hin und wieder mit Frauen, die Beziehungen hielt er aber meist oberflächlich. Natürlich gab es nicht viele Frauen, die in dem Alter bereits die Verantwortung für zwei Kinder übernehmen wollten, eins gerade erst sechs, das andere zwölf Jahre alt.
    Bevor seine Eltern starben, hatte Morgan eigentlich studieren wollen, irgendetwas mit Ingenieurwesen oder vielleicht Kriminologie. Vorher hatte er allerdings eine Zeit lang in der Navy gedient und verbrachte einige Monate auf einem Flugzeugträger. Drei Jahre hielt er es bei der Navy aus, dann wollte er seinen Traum vom Studium wahr machen. Das Geld dafür hatte er von seinem Lohn abgespart. Dann war es endlich so weit: Mit seinem Ersparten und einer Aufnahmebestätigung der Universität in der Tasche verließ er die Navy und kehrte nach Hause zurück. Seine Eltern und Geschwister freuten sich, ihn wieder bei sich zu haben, und feierten ausgelassen seine Studienaufnahme.
    Dann, zwei Wochen bevor er das Studium antreten sollte, war es geschehen: Ein betrunkener Fahrer erwischte seine Eltern auf der Rückfahrt von einer Feier frontal. Sie waren beide sofort tot. Genauso wie der andere Fahrer. Seine Eltern waren angeschnallt gewesen, aber ihr altes Auto hatte ihnen keinerlei Sicherheit geboten. Seine Geschwister und er wurden innerhalb von ein paar Sekunden zu Waisen und mussten zusehen, wie sie alleine durchkamen. Das Jugendamt bot ihnen an, Pflegefamilien für seine Geschwister zu finden, aber das wollte er nicht. Er konnte die einzige Familie, die ihm noch geblieben war, nicht einfach weggeben. So schob er seine Träume beiseite und wurde Ersatzvater für ein Kind und einen Jugendlichen. Doch irgendwie musste er sie auch ernähren. Sein gespartes Geld würde nicht ewig reichen, und seine Eltern hatten ihnen so gut wie nichts vererbt. Also musste er sich eine Arbeit suchen. Durch einen Freund seines Vaters bekam er einen Job als Feuerwehrmann. In der Ausbildung verdiente er nicht viel, aber nach und nach stieg er auf, integrierte sich in die Gruppe und wurde einer von ihnen.
    Mit seiner

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