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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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und dann überlegen, was er tun sollte.
    Als er gerade ins Wohnzimmer zurückkehren wollte, sah er, wie sich die Wohnungstür langsam öffnete. Schnell versteckte er sich, behielt dabei aber die Tür im Auge. Er würde sich wirklich idiotisch vorkommen, wenn jetzt Morgan in seine Wohnung marschiert kam. Doch schon nach wenigen Sekunden war ihm klar, dass es sich nicht um seinen Bruder handelte, denn Morgan trug keine Anzughosen.
    Joe trat aus dem Schlafzimmer, gerade als der Mann in die andere Richtung sah. »Wer sind Sie, und was tun Sie hier?«
    Der groß gewachsene Mann wirbelte mit einer Leichtigkeit herum, die Joe erstaunte. In seiner Hand schimmerte eine kleine Pistole. Automatisch nahm Joe Kampfhaltung an, obwohl er keine Waffe zur Hand hatte. Die Augen des Mannes verengten sich. »Und wer sind Sie?«
    »Ich habe zuerst gefragt.«
    »Und ich habe die Waffe. Also, wer sind Sie, und was haben Sie mit Morgans Wohnung angestellt?«
    Joe runzelte die Stirn. »Gar nichts, ich bin eben erst eingetroffen. Ich dachte, Sie hätten etwas mit seinem Verschwinden zu tun.«
    Der Mann senkte die Pistole. Auf seinem Gesicht erschien ein betroffener Ausdruck. »Morgan ist verschwunden? Seit wann? Freiwillig?«
    Joe richtete sich langsam auf. »Ich weiß es nicht. Aber nach freiwillig sieht es hier nicht aus. Der Fleck, auf dem Sie da gerade stehen, scheint Blut zu sein.«
    Der Mann blickte nach unten und sprang zurück. Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Ich hätte ihn nicht allein lassen dürfen.«
    Joe blickte ihn ruhig an. »Und wer sind Sie nun?«
    »Zach Murdock. Ich bin ein Freund von Morgan. Und Sie?«
    »Joe Spade.«
    Erstaunt blickte Zach ihn an. Dann überzog der Hauch eines Lächelns sein Gesicht. »Sein kleiner Bruder? Er hat mir mal vor ein paar Jahren ein Foto von Ihnen gezeigt. Aber da sahen Sie irgendwie anders aus, jünger, mit längeren Haaren. Ich habe Sie nicht erkannt.« Er wurde wieder ernst. »Sie wissen tatsächlich nicht, was hier passiert ist?«
    Joe schüttelte den Kopf. »Nein. Was immer es war, es kann noch nicht so lange her sein, der Fleck ist noch feucht. Die Spur der Verwüstung führt von hier bis zur Terrassentür im Schlafzimmer und dann durch die Büsche und den Zaun. Oder andersherum. Aber da die Tür abgeschlossen war, als ich kam, nehme ich an, dass der oder die Täter über die Terrasse entkommen sind.«

33
    Zach war inzwischen den Spuren gefolgt und kam zu dem gleichen Ergebnis. »Sie müssen sie beide mitgenommen haben.«
    »Beide?«
    »Morgan und Sam.«
    »Wer ist Sam? Ein Freund von Morgan?«
    »Eher eine Freundin. Das ist eine lange Geschichte, und ich fürchte, wir haben dafür jetzt nicht genug Zeit. Wir müssen sofort nach Grand Junction.«
    »Was wollen wir denn da?«
    »Sam und Morgan retten, was denn wohl sonst? Aber vorher muss ich noch telefonieren.« Er nahm den Hörer ab und wählte die Nummer seines Freundes beim FBI.
    »Ja?«
    »Hier ist Zach. Mein Freund mit den Problemen in Grand Junction ist verschwunden. Die Wohnung sieht aus wie nach einem Überfall. Weißt du zufällig, ob die Verdächtigen etwas damit zu tun haben?«
    »Ja. Meine Quelle hat mir zugetragen, dass es Gerüchte gab, dass sein Versteck gefunden worden sei und jemand hinfährt, um ihn abzuholen und zum Boss zu bringen.«
    »Und warum hast du nicht angerufen und mich gewarnt?« Zach war fassungslos.
    »Vielleicht, weil du dein Handy nicht angeschaltet hattest?«
    Zach fluchte unterdrückt. »Ich habe wohl vergessen, es nach der Landung wieder anzustellen. Du denkst also auch, dass sie ihn zurück nach Grand Junction bringen werden?«
    »Vermutlich. Der Boss hat sein Haus nicht verlassen.«
    »Gut. Wann schlagt ihr zu?«
    »Gar nicht.«
    »Wie bitte?« Zachs Stimme war lauter geworden.
    »Wenn wir die Untersuchung nicht gefährden wollen, können wir das nicht tun. Wir haben ihn fast geknackt. Am Wochenende kommt wieder eine Lieferung, und wir können ihn auf frischer Tat schnappen.«
    »Ihr wisst, dass dort heute wahrscheinlich zwei unschuldige Leute sterben werden, und ihr tut nichts?«
    »Hör mal, Zach …«
    »Nein, hör du mir gut zu. Das ist mein Freund, über den wir da sprechen, und ich werde bestimmt nicht zusehen, wie er ermordet wird.«
    »Zach, halt dich da raus …«
    Zach beendete das Gespräch. Er wandte sich zu Joe um, der bleich neben ihm stand. »Auf das FBI können wir also nicht zählen. Aber immerhin wissen wir jetzt, wo sie sind.«
    »Sterben?«
    »Morgan hat Ihnen wohl gar

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