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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Hecke.
    Gonzalez und Zach blickten sich an. »Wer jetzt?«
    Zach seufzte. »Ich probier’s. Wahrscheinlich werden wir uns vor dem Jungen furchtbar blamieren.«
    Nacheinander erklommen sie den Baum und landeten sicher, wenn auch weit weniger elegant als Joe, auf der anderen Seite des Zauns. Ohne ein weiteres Wort schlichen sie weiter, bis sie den blauen Lieferwagen in der Einfahrt stehen sahen. Eine der hinteren Türen stand offen, die zweite wurde in diesem Moment aufgestoßen und knallte dem Mann, der dahinter stand, gegen den Kopf. Er ging zu Boden, und Sekunden später sprang jemand über ihn hinweg und rannte direkt auf sie zu. Gleichzeitig zogen Zach und Gonzalez ihre Waffen, während Joe sich nach vorne schlich, um näher dran zu sein. Es war klar, dass es sich nicht um Morgan handelte. Der war viel kräftiger gebaut, also musste es sich wohl um Sam handeln, auch wenn man aus der Entfernung nicht viel von ihr erkennen konnte. Sie kam immer näher, als wenn sie genau wüsste, dass sie hier versteckt waren und ihr helfen würden.
    »Komm schon, lauf schneller, gleich hast du es geschafft!« Zach feuerte sie tonlos an. Er beobachtete, wie Sam fast die Bäume erreichte, als sich der eine Mann aufrappelte, während ein zweiter heraustrat und jemanden hinter sich herzerrte. Morgan! Selbst von hier konnte man das Blut in seinen hellen Haaren sehen. Zach ballte die Hände zu Fäusten und unterdrückte den Drang, aufzustehen und die Männer ein wenig von ihrer eigenen Medizin schmecken zu lassen. Er zuckte zusammen, als ein Schuss ertönte. Mit erhobener Waffe wollte er gerade aufstehen, als er sah, dass die Frau stehen geblieben war. Scheinbar hatte der Mann am Lieferwagen in die Luft geschossen.
    »Wenn Sie nicht sofort stehen bleiben, schießen wir.« Der Ruf des Mannes hallte über den Vorplatz.
    Zach beobachtete mit gemischten Gefühlen, wie Sam weiter auf sie zu rannte. Jetzt war sie nahe genug, um ihre weit aufgerissenen Augen erkennen zu können.
    »Kommen Sie zurück, oder ich erschieße Ihren Freund hier.«
    Der Mann hielt Morgan eine Pistole gegen die Schläfe. Verdammt! Zach fing Gonzalez’ Blick ein und zuckte mit den Schultern. Sie konnten nicht viel tun. Auf diese Entfernung mehrere gezielte Schüsse abzufeuern, war fast unmöglich. Die Frau blieb mit Panik in ihren Augen stehen und drehte sich langsam um.
    »Lauf!« Morgans Stimme war selbst hinter den Büschen noch gut zu hören.
    Zach zuckte zusammen. Der Idiot wollte sich umbringen lassen, damit seine Freundin fliehen konnte! Einerseits fand er das sehr nobel von Morgan, andererseits wollte er natürlich, dass sein Freund gerettet wurde. Doch Morgan wusste nicht, dass sie bereits hier waren und nur auf eine gute Gelegenheit warteten, um ihm zu helfen. Glücklicherweise schien Sam genug für ihn zu empfinden, um nicht sein Leben für ihres zu opfern. Langsam ging sie zu den Männern zurück und ließ sich von ihnen ins Haus hineinschleifen. Morgan war dicht hinter ihr.
    Zach blickte zu Joes Versteck, doch der war nicht mehr zu sehen. Wo war er jetzt wieder hin? Hoffentlich machte er keine Dummheiten. Diesmal kündigte Joe sein Kommen durch einen leisen Pfeifton an, wahrscheinlich damit er nicht aus Versehen erschossen wurde. Auch Gonzalez tauchte neben ihm auf. Mit den zusammengepressten Lippen wirkte sein Gesicht noch scharfkantiger als sonst. Auch Joe wirkte nicht mehr ganz so ruhig wie vorher. Seine Haut war blasser, seine dunkelblauen Augen glühten. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer. Zach zwang sich, nicht vor ihm zurückzuweichen. Ein Glück, dass Joe auf ihrer Seite war, als Gegner wollte er ihn in seiner derzeitigen Stimmung ungern haben.
    »Irgendwelche Ideen, was wir jetzt machen sollen?«
    »Reingehen, Morgan rausholen, dann das Gebäude in die Luft sprengen.« Joe sah aus, als meinte er das völlig ernst.
    »Der erste Teil entspricht auch meinen Vorstellungen. Die Frage ist nur, wie kommen wir hinein?«
    »In so einem großen Haus gibt es doch bestimmt auch eine Hintertür. Oder ein offenes Fenster.«
    Das schien ein vernünftiger Vorschlag zu sein. Nacheinander verließen sie die Deckung und rannten über die Rasenfläche auf das Haus zu. Sie konnten nur hoffen, dass niemand sie entdeckte, bevor sie im Gebäude waren. Sie hatten Glück, als ein Mann gerade durch eine Terrassentür nach draußen trat, um eine Zigarette zu rauchen. Ohne große Probleme überwältigten sie ihn, schleppten ihn wieder hinein und ließen ihn gefesselt und

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