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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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die ihm jetzt halfen, alles zurückzuzahlen, sobald er wieder im Besitz seiner Identität war. Er hoffte, dass es in ein paar Tagen so weit war. Sofern sie es schafften, ungesehen aus der Stadt herauszukommen und einen einsamen Ort zu finden, wo sie in Ruhe das Auto umspritzen konnten.
    Ihm gefiel Sams positive Einstellung. Natürlich hatte sie Angst und war verwirrt, aber sie hielt durch und versuchte, in jeder Situation noch etwas Gutes zu finden. Vielleicht lag es aber auch am Alter. Wenn er etwas jünger wäre, könnte er vielleicht auch noch mit mehr Optimismus an alles herangehen. Allerdings hatte er bereits so viel Schlechtes in seinem Leben gesehen, er war wahrscheinlich auch schon in Sams Alter nicht sonderlich positiv eingestellt gewesen. Seine Eltern starben, als er gerade einundzwanzig geworden war. Seitdem war sein Leben nie mehr so glücklich und unbeschwert gewesen wie vorher. Energisch schüttelte er die melancholische Stimmung ab, die ihn überfallen hatte. Dafür war jetzt keine Zeit. Er musste mit seinen Gedanken absolut im Hier und Jetzt bleiben, wenn er Sam heil aus allem herausbringen wollte. Sie hatte bereits genug gelitten.
    Sein Magen krampfte sich zusammen. Gott, was hatte er getan? War er wirklich so selbstsüchtig in seiner Suche nach Rache gewesen, dass er sich nicht vorher überlegt hatte, was für Konsequenzen sein Handeln haben konnte? Nicht nur für ihn, sondern eben auch für andere, unbeteiligte Personen? Es sah fast so aus.
    Vor dem Auto blieb er stehen. Wie war er hierhergekommen? Verwirrt blickte er sich um. War er wirklich aus dem Laden und über den ganzen Parkplatz gelaufen, ohne es überhaupt zu bemerken? Sein Blick blieb an Sam hängen, die ihn besorgt musterte.
    »Alles in Ordnung?«
    Morgan schüttelte den Kopf, um die letzten Gedanken-Spinnweben zu vertreiben. »Ja.« Damit schloss er die Autotür auf. Rasch warfen sie ihre Einkäufe auf die Rückbank und setzten sich ins Auto.
    Innerhalb von Sekunden fühlte Sam sich wie gebacken, obwohl die Tür noch offen stand. Schweiß trat ihr aus sämtlichen Poren und rollte unangenehm ihren Rücken und zwischen ihren Brüsten hinunter. Man sollte doch wirklich annehmen, dass sie sich nach all den Jahren, die sie hier schon lebte, langsam an dieses Klima gewöhnt hätte. Aber irgendwie sehnte sie sich immer noch nach den kühleren Wäldern des Kaibab Plateaus in Arizona zurück. Leider war dort der Bedarf an Paläontologen nicht besonders groß. Sie hätte sich eben doch nicht ausschließlich auf Paläontologie spezialisieren sollen.
    Andererseits liebte sie die versteinerten Knochen und die Geschichten, die sie erzählten. Seufzend fächelte sie sich Luft zu, während sie beobachtete, wie John vorsichtig, fast wie in Zeitlupe, in den Wagen stieg. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, als er das heiße Lenkrad berührte. Sam machte sich wirklich Sorgen um ihn. Es schien ihm überhaupt nicht gut zu gehen. Kein Wunder bei den Anstrengungen, die er so kurz nach seiner Misshandlung und der anstrengenden Flucht schon auf sich nahm. Am liebsten würde sie ihm sagen, er solle sich erst ausruhen, aber sie mussten so schnell wie möglich von hier verschwinden. Sie waren schon viel zu lange in diesem Ort geblieben.
    Unruhig blickte sie sich um. Es war nichts Verdächtiges zu sehen. Was war, wenn die Männer hier irgendwo auf sie lauerten? Oder wenn sie noch eine Bombe gelegt hatten? Sämtliches Blut wich aus ihrem Gesicht. Sie blickte auf Johns Hand, der bereits den Schlüssel in die Zündung steckte. Blitzschnell umklammerte sie mit ihrer Hand seine Finger und verhinderte so die Drehung des Schlüssels.
    Fragend blickte er sie an. »Was ist?«
    Ihre Stimme war nur ein Flüstern. »Was ist, wenn sie uns gefunden und wieder eine Bombe angebracht haben?«
    Diesmal war es an John zu erbleichen. »Selbst wenn sie uns aufgespürt hätten, wäre es sehr schwierig für sie gewesen, auf diesem belebten Parkplatz eine Bombe anzubringen.«
    Sam beruhigte sich etwas, war aber immer noch nicht überzeugt. »Und wenn doch?«
    John schwieg einen Moment. »In Ordnung. Steigen Sie aus, und entfernen Sie sich weit genug. Ich sehe nach, ob ich etwas Verdächtiges entdecke.«
    »Wissen Sie denn, worauf Sie achten müssen?«
    »Wenn da etwas ist, werde ich es finden.«
    Wortlos schob Sam die Tür auf und trat einige Schritte vom Auto zurück. Unruhig beobachtete sie, wie John ebenfalls ausstieg und die Motorhaube aufstemmte. Er rastete die Halterung ein

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