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Eine unheilvolle Begegnung

Eine unheilvolle Begegnung

Titel: Eine unheilvolle Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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dass sie nicht glaubte, sie jemals wieder lösen zu können. Sie zitterte am ganzen Körper. Gott, wie war sie nur in solch eine Situation geraten? Früher hatte sie sich immer nach Abenteuern gesehnt, aber in den letzten Jahren war sie mit dem wenig aufregenden Leben einer Paläontologin zufrieden gewesen. Heute reichten ihr ein bequemer Sessel, ruhige Musik und ein gutes Buch, um sich wohlzufühlen. Eine wilde Verfolgungsjagd quer durch Salt Lake City gehörte jedenfalls garantiert nicht zu dem, wonach sie sich sehnte. Zumindest nicht, wenn der Ausgang noch ungewiss war. Vielleicht konnte sie später einmal mit Genuss daran zurückdenken, im Augenblick war ihr das jedoch unmöglich.
    Es war schon erstaunlich, wie John es schaffte, allen Hindernissen auszuweichen, den Wagen durch den Verkehr zu manövrieren und gleichzeitig auch noch ihre Verfolger auf Abstand zu halten. Und das, obwohl er vor ein paar Tagen noch halb tot gewesen war. Aus den Augenwinkeln blickte sie zu ihm hinüber. Er war sehr blass, sein Kiefer angespannt. Wahrscheinlich hatte er zusätzlich zu dem Stress auch noch starke Schmerzen. Das alles konnte einfach nicht gut für seine Verletzungen sein. Im Seitenspiegel erkannte sie jetzt wieder ihre Verfolger. Verdammt! Bisher hatten sie sie also noch nicht abgeschüttelt. Sie fragte sich, ob ihnen das überhaupt jemals gelingen würde.
    Scheinbar endlos rasten sie durch die Straßen Salt Lake Citys, das grüne Mietauto immer dicht hinter ihnen. Wieder einmal bereute Sam, dass sie absolut orientierungslos war, sonst hätte sie John wenigstens helfen können. So konnte sie sich nur festhalten und die Verfolger im Auge behalten, während er gleichzeitig fahren und sich den Weg suchen musste. Mehr als einmal wären sie beinahe in einer Sackgasse gelandet, aber jedes Mal waren sie gerade noch entkommen, wenn auch manchmal in allerletzter Sekunde. Sie waren wahrscheinlich jede einzelne Straße der Stadt abgefahren. Nur die Interstate Highways hatten sie gemieden, denn mit ihrem alten Auto hatten sie keine Chance, dort jemandem davonzufahren.
    Sie fuhren gerade eine zweispurige Straße im Stadtteil Holladay entlang, über eine Kreuzung, deren Ampel genau nach ihnen auf Rot sprang. Ihre Verfolger versuchten noch, ihnen zu folgen. Doch die Autos vor ihnen hielten an, und sie mussten notgedrungen ebenfalls stoppen. Mit einigen waghalsigen Manövern schaffte der Fahrer es schließlich, auf dem Bürgersteig freie Bahn zu bekommen, aber in diesem Moment startete die Grünphase für die andere Seite. Die Verfolger konnten nichts machen, außer zu beobachten, wie John und Sam davonfuhren.
    Sam stieß eine Faust in die Luft. »Ja! Wir sind sie los!«
    Grinsend blickte John zu ihr hinüber. »Zumindest erst mal. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir von hier verschwinden, bevor sie uns wieder einholen.«
    Ernüchtert sackte Sam im Sitz zusammen. »Ich weiß. Am besten tauchen wir wieder in das Gewühl ein.«
    »Guter Plan. Allerdings haben wir ein kleines Problem.«
    Verwirrt blickte Sam ihn an. »Welches?«
    »Die Männer kennen jetzt unser Auto. Wenn wir damit irgendwo auftauchen, sind wir ganz leicht zu erkennen. Sie haben nicht zufällig noch irgendwo einen Wagen versteckt, oder?«
    »Nein, zufällig nicht.«
    John seufzte. »Schade. Dann haben wir jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder wir lassen das Auto irgendwo stehen und gehen zu Fuß weiter, oder wir verändern diesen Wagen so, dass ihn niemand mehr erkennen kann.«
    Sam schüttelte den Kopf. »Nein, es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit. Wir leihen uns ein anderes Auto.«
    »Das würde nicht funktionieren. Wenn Sie es sich von einem Freund leihen, könnte es sein, dass unsere Verfolger dieses schon kennen. Und wenn wir zu einer Mietwagenstation gehen, müssen wir unseren Ausweis vorlegen und mit Kreditkarte bezahlen. Beides im Moment keine Optionen für uns.«
    Sam wurde blass. »Daran hatte ich nicht gedacht.« Energisch richtete sie sich auf. »Da wir beide im Moment nicht so gut zu Fuß sind, schlage ich vor, dass wir einen Supermarkt aufsuchen, dort das Nötigste kaufen und uns dann irgendwo einen ruhigen Platz suchen, um dem Auto eine kleine Schönheitskur zukommen zu lassen.«
    John nickte zustimmend. »Wo ist der nächste Supermarkt?«
    Sam blickte um sich, bis sie ein Straßenschild entdeckte. »Wenn ich mich nicht irre, müssen wir nur auf die große Straße zurück, einige Meilen weiter gibt es alle möglichen Märkte.«
    »Okay, versuchen wir

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