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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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sich zusammen. »Die Visionen. Du hast darin Macon und deine Mutter gesehen.« Sie fing an, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
    Mir fiel der Abend ein, an dem ich Macon zum ersten Mal begegnet war. Lila Evers , hatte er gesagt. Lila Evers Wate hatte ich ihn verbessert.
    Macon hatte zwar von der Arbeit meiner Mutter gesprochen, aber gleichzeitig behauptet, sie nicht zu kennen. Noch eine Lüge. Mir schwirrte der Kopf.
    »Du hast es also gewusst.« Es war keine Frage. Ich schüttelte den Kopf und wünschte, ich könnte auf diese Weise alles, was ich eben gehört hatte, aus meinen Gedanken schütteln. »Weiß mein Vater davon?«
    »Nein. Und du darfst es ihm auch nicht erzählen, Ethan. Er würde es nicht verstehen.« Marian klang verzweifelt.
    »Er würde es nicht verstehen? Ich verstehe es ja auch nicht!« Mehrere Leute unterbrachen ihre Plaudereien und sahen neugierig zu uns herüber.
    »Es tut mir so leid. Ich hatte gehofft, diese Geschichte für mich behalten zu können. Es war die Geschichte deiner Mutter, nicht meine.«
    »Falls du es noch nicht bemerkt hast: Meine Mutter ist tot. Sie beantwortet keine Fragen mehr.« Meine Stimme klang rau und unversöhnlich und genau so war mir auch zumute.
    Marian starrte gedankenverloren auf den Grabstein meiner Mutter. »Du hast recht. Du musst es erfahren.«
    »Ich möchte die Wahrheit wissen.«
    »Genau die wirst du von mir hören.« Ihre Stimme zitterte. »Wenn du von dem Bogenlicht weißt, dann weißt du wahrscheinlich auch, warum Macon es deiner Mutter gegeben hat.«
    »Damit sie sich vor ihm schützen konnte.« Anfangs hatte mir Macon leidgetan, aber jetzt war mir regelrecht schlecht. Meine Mutter war die Julia in einer völlig verqueren Inszenierung, in der Romeo ein Inkubus namens Macon war.
    »Das stimmt. Macon und Lila hatten dieselben Schwierigkeiten wie du und Lena. Es war schwer, dir in den vergangenen Monaten zuzusehen, ohne gewisse Vergleiche anzustellen. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie qualvoll das erst für Macon gewesen sein muss.«
    »Hör bitte auf.«
    »Ethan, ich weiß, das alles ist schwer für dich, aber es ändert nichts an dem, was geschehen ist. Ich bin eine Hüterin, und ich schildere dir die Tatsachen, wie sie waren. Deine Mutter war eine Sterbliche, Macon war ein Inkubus. Sie konnten nicht zusammen sein, nachdem er sich zu dem verwandelt hatte, was von Geburt an seine Bestimmung war. Macon misstraute sich selbst. Er fürchtete, er könnte deiner Mutter wehtun, deshalb gab er ihr das Bogenlicht.«
    »Tatsachen. Lügen. Wer weiß das schon?« Mich widerte das alles so an.
    »Tatsache ist, er liebte sie mehr als sein Leben.«
    Weshalb verteidigte ihn Marian eigentlich?
    »Tatsache ist, wenn man die Liebe seines Lebens nicht umbringt, dann ist man deswegen noch lange kein Held«, erwiderte ich wütend.
    »Es hätte aber beinahe ihn umgebracht, Ethan.«
    »Ach ja? Dann schau dich doch hier mal um. Meine Mutter ist tot. Sie sind beide tot. So gut war Macons Plan dann doch nicht, oder?«
    Marian holte tief Luft. Ich kannte diesen Blick, jetzt stand mir ein langer Vortrag bevor. Sie nahm mich am Arm, und wir verließen den Friedhof, gingen weg von denen, die über und unter der Erde waren. »Sie haben sich an der Duke University kennengelernt. Beide studierten Amerikanische Geschichte. Sie haben sich wie zwei ganz normale junge Leute ineinander verliebt.«
    »Du meinst, wie eine nichtsahnende Studienanfängerin und ein zukünftiger Blut-Inkubus, um mal bei den Tatsachen zu bleiben.«
    »Im Licht ist das Dunkle und im Dunklen ist das Licht, hat deine Mutter immer gesagt«, erwiderte Marian.
    Mich interessierten philosophische Fragen über das Wesen der Caster-Welt nicht, deshalb fragte ich stur: »Wann hat er ihr das Bogenlicht gegeben?«
    »Nach einiger Zeit hat Macon Lila gestanden, was er ist und was aus ihm werden würde – und dass eine gemeinsame Zukunft undenkbar sei.« Marian sprach langsam und bedächtig. Ich überlegte, ob es ihr so schwerfiel, darüber zu sprechen, wie es mir schwerfiel, es anzuhören, und ich hatte Mitleid mit uns beiden.
    »Es hat ihr das Herz gebrochen und ihm erging es ebenso. Zum Glück musste sie das Bogenlicht, das er ihr gegeben hatte, nie benutzen. Er ist von der Universität abgegangen und nach Gatlin zurückgekehrt.«
    Marian sah mich an, als rechnete sie mit einer bissigen Bemerkung. Und ich hatte auch etwas Entsprechendes auf der Zunge, aber meine Neugier war stärker. »Was geschah danach? Haben sie sich

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