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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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»Bist du bereit?«
    Macon streckte die Hand aus und ich ergriff sie. Ich spürte die außergewöhnliche Kraft seines Händedrucks. Es war, als würden wir eine Art Caster-Gespräch führen, das ich nicht verstand. Dann ließ ich seine Hand los. Ob ich ihn wohl jemals wiedersehen würde?
    Ich ging voran, und meine Freunde, so unterschiedlich sie auch waren, folgten mir. Meine Freunde, dazu ein Sukkubus und ein Berglöwe, der nach dem Gott des Winds aus dem Voodoo-Kult benannt war. Ich konnte nur hoffen, dass das reichte.

Das Dunkle Feuer

20.6.
    Als wir am Fuß der Klippe angekommen waren, versteckten wir uns hinter einer Felsgruppe nur wenige Schritte vom Höhleneingang entfernt. Zwei Inkubi, die sich leise unterhielten, bewachten den Eingang. Den einen mit dem Narbengesicht kannte ich von Macons Beerdigung.
    »Großartig.« Jetzt hatten wir es gleich am Anfang mit zwei Blut-Inkubi zu tun. Und der Rest der Meute war sicherlich auch nicht weit.
    »Überlass sie mir, aber schau nicht hin.« Leah gab Bade einen Wink und die Katze sprang an ihre Seite.
    Der Stab sirrte durch die Luft, die beiden Inkubi sahen ihn nicht kommen. Leah stürzte sich sofort auf den ersten Gegner, Bade ging dem zweiten an die Kehle, warf ihn zu Boden und hielt ihn dort fest. Es dauerte nicht lange, dann stand Leah wieder auf, wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und spuckte. Auf dem Sand blieb ein Blutfleck zurück. »Altes Blut, neunzig oder hundert Jahre alt. Das schmecke ich sofort.«
    Link glotzte sie mit heruntergeklappter Kinnlade an. »Erwartet sie von uns jetzt das Gleiche?«
    Leah beugte sich ein paar Sekunden über den Nacken des zweiten Inkubus, dann machte sie uns ein Zeichen, weiterzugehen.
    Ich blieb stehen, wo ich war. »Was sollen wir … was soll ich tun?«
    »Kämpfen.«
    Der Eingang zur Höhle war taghell erleuchtet.
    »Nein«, sagte ich.
    Link spähte nervös in die Höhle hinein. »Wovon redest du, Mann?«
    Ich drehte mich zu meinen Freunden um. »Ihr solltet lieber wieder zurückgehen. Es ist zu gefährlich. Ich hätte euch nicht in diese Sache hineinziehen dürfen.«
    »Niemand hat uns irgendwo hineingezogen. Ich bin mitgekommen, um …« Link blickte Ridley an, dann wandte er sich abrupt ab. »Um mal ein bisschen Abstand zu bekommen.«
    Ridley schüttelte theatralisch ihre schlammbespritzte Mähne. »Und ich bin garantiert nicht deinetwegen mitgekommen, Streichholz. Bilde dir bloß nichts ein. So gern ich auch mit euch Blödmännern rumhänge, ich bin hier, um meiner Cousine zu helfen.« Sie sah Liv herausfordernd an. »Und was ist mit dir?«
    Livs Stimme war leise, als sie antwortete. »Glaubt ihr an das Schicksal?«
    Wir sahen Liv an, als wäre sie verrückt geworden, aber sie ließ sich nicht beirren. »Ich jedenfalls glaube daran. Seit ich denken kann, habe ich den Caster-Himmel beobachtet. Ich habe jede Veränderung registriert. Der Südstern, der Siebzehnte Mond, mein Selenometer, für das mich zu Hause alle verspottet haben – das ist mein Schicksal. Ich bin dazu bestimmt, hier zu sein, selbst wenn … ach, ich weiß auch nicht.«
    »Verstehe«, sagte Link. »Selbst wenn alles zusammenbricht, selbst wenn man weiß, dass man auf die Nase fallen wird, manchmal gibt es Dinge, die man einfach tun muss.«
    »So ähnlich.«
    Link knackte mit den Fingern. »Also, wie sieht dein Plan aus?«
    Ich sah meinen besten Freund an, der im Schulbus sein Twinkie mit mir geteilt hatte. Konnte ich es wirklich zulassen, dass er mir in die Höhle folgte und sein Leben aufs Spiel setzte? »Ich habe keinen Plan. Du bleibst besser hier. Ich bin der Lotse. Das ist meine Sache, nicht deine.«
    Ridley verdrehte die Augen. »Anscheinend hast du das mit dem Lotsen immer noch nicht richtig kapiert. Du hast keine Superkräfte. Du kannst nicht mit einem Satz über Hochhäuser springen oder mit deiner Katze gegen Dunkle Caster kämpfen.« Lucille linste zwischen meinen Beinen hervor. »Genau genommen bist du nichts anderes als eine Art Reiseführer, der nicht besser gegen eine Meute von Dunklen Castern gewappnet ist als unsere Mary P. hier.«
    »Aquaman«, brummte Link und zwinkerte.
    Liv hatte bis jetzt geschwiegen. »Es stimmt, was sie sagt, Ethan. Du kannst das nicht allein schaffen.«
    Ich begriff, worauf es hinauslief, oder besser gesagt nicht hinauslief: Sie würden mich auf keinen Fall im Stich lassen. Ich schüttelte den Kopf. »Ihr seid alle komplett verrückt.«
    Link grinste. »Ich persönlich ziehe die Bezeichnung heldenhaft

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