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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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bin stolz auf dich. Und wenn wir nach Hause kommen, kriegst du einen Monat Hausarrest.
    Ridley beugte sich zu Link. »Denk mal drüber nach. Eine Nekromantin, eine Diviner und eine Seherin. Gegen die drei hatten wir keine Chance.«
    Amma, Arelia, Gramma und Twyla drehten sich zu Ridley um. Sie wurde rot und blickte respektvoll zu Boden. »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du hier bist, Tante Twyla.« Sie schluckte. »Und Gramma.«
    Gramma fasste Ridley am Kinn und sah in ihre leuchtend blauen Augen. »Es ist also wahr.« Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Willkommen zu Hause, Kind.« Sie drückte Ridley einen Kuss auf die Wange.
    Amma blickte selbstzufrieden drein. »Ich hab’s euch doch gesagt. Es stand in den Karten.«
    Arelia nickte. »Und in den Sternen stand es auch.«
    »Karten zeigen nur die Oberfläche der Dinge«, sagte Twyla bedeutungsvoll und senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »Wir haben es hier jedoch mit einer tiefen Wunde zu tun, tief bis auf die Knochen und auf der anderen Seite wieder heraus.« Ihre Miene verdüsterte sich.
    Ich starrte Twyla verständnislos an. »Wie bitte?« Aber sie lächelte bereits wieder und die düstere Miene war wie weggewischt.
    »Du brauchst Hilfe von La Bas .« Twyla wedelte mit der Hand über ihrem Kopf herum, was so viel hieß wie: Zurück zum Geschäft.
    »Von der Anderwelt«, übersetzte Arelia.
    Amma kniete sich nieder und entfaltete ein Tuch, in das sie kleine Knochen und Amulette eingewickelt hatte. Sie tat es mit der Ernsthaftigkeit eines Chirurgen, der seine Instrumente zurechtlegt. »Diese Hilfe herbeizurufen, ist meine Spezialität.«
    Arelia holte eine Rassel hervor und Twyla setzte sich auf den Boden. Weiß der Himmel, was sie heraufbeschwören würde. Amma breitete die Knochen aus und mühte sich mit einem ihrer Einmachgläser ab. »Friedhofserde aus South Carolina. Die beste, die es gibt. Hab ich von zu Hause mitgebracht.« Ich nahm ihr das Glas aus der Hand und öffnete es. Dabei musste ich an die Nacht denken, in der ich ihr in die Sümpfe gefolgt war. »Wir kümmern uns um die Vexe. Das wird zwar Sarafine und Melchizedeks Bruder, diesen Taugenichts, nicht aufhalten, aber es wird ihre Schlagkraft schwächen.«
    Gramma nahm den dunklen Wirbelsturm der Vexe in Augenschein, die das Feuer nährten. »Du liebe Güte, du hast nicht übertrieben, Amarie. Es sind wirklich sehr viele.« Ich sah, wie ihr Blick zwischen der reglosen Sarafine und Lena hin und her wanderte, und ich sah auch, wie die Furchen auf ihrer Stirn tiefer wurden. Ridley ließ ihre Hand los, aber sie wich nicht von ihrer Seite.
    Link seufzte erleichtert auf. »Mann, am nächsten Sonntag geh ich ganz bestimmt in die Kirche, ich schwör’s.« Ich erwiderte nichts, aber ich dachte ungefähr dasselbe.
    Amma hatte die Erde zu ihren Füßen ausgebreitet. »Wir werden sie dorthin zurückschicken, wo sie hingehören.«
    Gramma zupfte an ihrer Jacke. »Danach werde ich mich um meine Tochter kümmern.«
    Amma und Arelia setzten sich mit untergeschlagenen Beinen neben Twyla auf die feuchten Steine und reichten sich die Hände. »Das Wichtigste zuerst. Wir müssen diese Vexe loswerden.«
    Gramma trat einen Schritt zurück und machte ihnen Platz. »Das wäre wunderbar, Amarie.«
    Die drei Frauen schlossen die Augen, und Ammas Stimme war klar und deutlich zu vernehmen, auch wenn die Höhle erfüllt war vom Schwirren des Spiralwirbels und dem dumpfen Summen Dunkler Magie. »Onkel Abner, Tante Delilah, Tante Ivy, Großmutter Sulla, wir brauchen einmal mehr eure Fürsprache. Ich rufe euch jetzt zu mir. Begebt euch in diese Welt und bannt diejenigen, die nicht hierhergehören.«
    Twyla verdrehte die Augen und begann ihren Singsang.
    »Les Lois – Geister, die ihr mich leitet und führt,
    Re ißt die Brücke nieder,
    auf der die Schatten aus eurer Welt
    in unsere gelangen.«
    Twyla hob die Arme über den Kopf. » Encore! «
    »Noch einmal«, wiederholte Arelia.
    »Les Lois – Geister, die ihr mich leitet und führt,
    Re ißt die Brücke nieder,
    auf der die Schatten aus eurer Welt
    in unsere gelangen.«
    Twyla sang weiter, ihr kreolisches Französisch mischte sich in Ammas und Arelias Englisch. Ihre Stimmen lösten einander ab wie in einem Chor. Durch die Öffnung in der Höhlendecke sah man, wie sich der Himmel rings um den Mondstrahl verdunkelte, als hätten sie Gewitterwolken herbeigerufen, mit denen sie einen Sturm entfachen wollten. Aber es waren keine Gewitterwolken. Sie hatten

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