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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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Lunae Libri liegen Hunderte Stammbäume von Castern und Inkubi, Hunderte von Jahren Geschichte sind dort aufgezeichnet. Wie ist es möglich, dass jemand aus dem Nichts auftaucht und es keinerlei Dokumente über ihn gibt? Ich spreche von John Breed.«
    »Genau das Gleiche habe ich mich auch gefragt.« Macon ging weiter, auch wenn es ihm sichtlich Mühe bereitete. »Er ist also kein Inkubus.«
    »Genau genommen nicht«, bestätigte Liv.
    »Aber er ist so mächtig wie ein Inkubus.« Ich kickte die Steine unter meinen Füßen weg.
    »Na und? Ich würde es jederzeit mit ihm aufnehmen«, sagte Link achselzuckend.
    Ridley, die ein paar Schritte zurückgefallen war, holte uns ein. »Er trinkt kein Blut, Onkel M. Das wäre mir aufgefallen.«
    »Interessant.«
    Liv nickte zustimmend. »Sehr interessant.«
    »Olivia, wenn du gestattest …« Macon streckte den Arm aus. »Gibt es auf deiner Seite des Atlantiks Mischwesen?«
    Liv löste mich ab und Macon stützte sich jetzt wieder auf ihre Schulter. »Mischwesen?«, wiederholte sie. »Hoffentlich nicht.«
    Während Liv mit Macon weiterging, blieb ich zurück. Ich zog Lenas Halskette aus meiner Tasche und ließ die Glücksbringer in meiner Hand hin und her gleiten. Ohne Lena war es nur ein wirres Knäuel ohne jede Bedeutung. Die Halskette war schwerer, als ich sie in Erinnerung hatte, aber vielleicht war es auch nur mein Gewissen, das mich so drückte.
    Wir standen an einer Klippe direkt über dem Höhleneingang und ließen unsere Blicke über die Küste schweifen. Die Höhle aus schwarzem Vulkangestein war riesig. Der Mond stand so tief, als würde er jeden Augenblick vom Himmel fallen. Eine Horde Inkubi bewachte den Eingang, direkt vor ihnen brachen sich die Wellen an den schwarzen Felsen und kleine Rinnsale umspülten ihre Stiefel.
    Das Mondlicht war nicht das einzig Auffällige an der Höhle. Eine Schar Vexe stieg in einem Kreis vom Wasser auf und wieder herab. Die huschenden schwarzen Schatten sausten zum Eingang der Höhle hinein und zur Deckenöffnung wieder hinaus, alle in einer Richtung, wie bei einem übernatürlichen Mühlrad. Ich sah zu, wie ein Vex vom Wasser emporstieg, seine flirrende Gestalt spiegelte sich klar und deutlich im Wasser.
    Macon deutete auf die gespenstischen Wesen. »Sarafine benutzt sie, um das Dunkle Feuer zu nähren.«
    Es war eine ganze Armee, gegen die wir kaum etwas ausrichten konnten. Es war noch schlimmer als befürchtet, unser Vorhaben, Lena zu retten, schien aussichtsloser denn je. Aber wenigstens hatten wir Macon. »Und was machen wir jetzt?«, fragte ich ihn.
    »Ich werde euch helfen, in die Höhle zu gelangen, aber Lena musst du allein suchen. Schließlich bist du der Lotse.«
    Er wollte uns helfen, in die Höhle zu gelangen? Machte er sich lustig über uns?
    »Das hört sich an, als wollten Sie nicht mitkommen.«
    Macon rutschte ein Stück den Abhang hinunter, bis er auf einem Felsvorsprung zu stehen kam. »Diese Annahme ist durchaus richtig.«
    Ich versuchte, mir meinen Ärger nicht anmerken zu lassen. »Soll das ein Witz sein? Sie haben es doch selbst gesagt. Glauben Sie wirklich, wir vier könnten Lena retten – eine Sirene, die ihre Kräfte verloren hat, ein Sterblicher, der nie welche hatte, eine Bibliothekarin und meine Wenigkeit? Denken Sie wirklich, wir könnten es mit einer Bande von Blut-Inkubi aufnehmen und mit so vielen Vexen, dass man damit ein ganzes Luftgeschwader vom Himmel holen könnte? Ja? Wenn Sie irgendeinen Plan haben, dann wäre jetzt der richtige Moment, ihn auf den Tisch zu legen.«
    Macon schaute zum Mond hinauf. »Ich werde euch helfen, aber ich werde es von hier aus tun. Vertraut mir. Es geht nicht anders.«
    Ich starrte ihn fassungslos an. Er meinte es wirklich ernst. Er schickte uns allein in die Höhle. »Falls Sie uns damit beruhigen wollten, dann haben Sie genau das Gegenteil erreicht.«
    »Dort unten wartet eine Schlacht und es ist weder meine Schlacht noch die deiner Freunde. Es ist allein deine, mein Sohn. Du bist ein Lotse, ein Sterblicher, auf den große Aufgaben warten. Seit ich dich kenne, kämpfst du – gegen die selbstsüchtigen Frauen von der TAR , gegen den Disziplinarausschuss, gegen den Sechzehnten Mond, sogar gegen deine eigenen Freunde. Ich bin sicher, du findest einen Weg.«
    Ja, ich hatte im letzten Jahr gekämpft, aber das war kein Trost. Mrs Lincoln sah vielleicht so aus, als wollte sie einem den Hals umdrehen – aber sie tat es nicht wirklich. Was dort unten auf mich wartete, war

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