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Eine Unheilvolle Liebe

Eine Unheilvolle Liebe

Titel: Eine Unheilvolle Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia
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wurde. Wie eine Welle kam es auf mich zu. Und dann sah ich das grüne Licht. Es war das gleiche Licht, das auch aus dem Bogenlicht gekommen war, kurz bevor wir Macon befreit hatten.
    Macon. Er kam uns zu Hilfe.
    Das Summen schwoll an und das grelle Lichtbündel wehrte die Blut-Inkubi ab und drängte sie immer weiter zurück. Das verschaffte mir die Zeit, mich nach den anderen umzusehen.
    Link stand vornübergebeugt und stützte die Hände auf die Knie, als müsse er sich jeden Moment übergeben. »Das war knapp.«
    Ridley klopfte ihm etwas zu heftig auf den Rücken, ehe sie sich zu Twyla umwandte und fragte: »Womit hast du Larkin beworfen? Was war das für giftiges Zeug?«
    Twyla lächelte und rieb die Perlen an einer ihrer dreißig oder vierzig Halsketten. »So etwas brauche ich nicht, cher .«
    »Was war es dann?«
    »Sel manje«, sagte sie mit ihrem breiten kreolischen Akzent, den Ridley nicht verstand.
    »Salz«, erklärte Arelia lächelnd.
    Amma kniff mich in den Arm. »Ich hab’s dir ja gesagt. Salz wehrt böse Geister ab. Böse Jungen übrigens auch.«
    »Wir müssen weiter, uns bleibt nicht mehr viel Zeit.« Gramma hatte ihren Gehstock schon in der Hand. »Ethan, komm mit.«
    Ich folgte ihr hinauf zum Altar. Augenblicklich hüllte mich der Rauch des Dunklen Feuers ein, benebelte mir die Sinne und drohte, mich zu ersticken.
    Wir waren auf der obersten Stufe angekommen. Gramma stieß ihren Gehstock in Sarafines Richtung und sofort erglühte er in goldenem Licht. Ich seufzte erleichtert. Gramma war eine Empathin. Sie selbst hatte zwar keine Kräfte, aber sie konnte sich der Kräfte anderer bedienen. Und die Kräfte, derer sie sich jetzt bediente, waren die Kräfte der gefährlichsten Frau an diesem Ort – die Kräfte ihrer Tochter Sarafine.
    Sarafine, die die Energie des Dunklen Feuers gebündelt hatte, um den Siebzehnten Mond heraufzubeschwören.
    »Ethan, geh zu Lena!«, rief Gramma. Sie und Sarafine befanden sich in einer Art Endlosschleife magischen Kräfteaustauschs.
    Ich brauchte keine weitere Aufforderung. Mit einem Schritt war ich bei Lena, zerrte an den Seilen und löste die Knoten, mit denen Larkin sie und ihre Mutter aneinandergebunden hatte. Lena war kaum bei Bewusstsein, sie lag wie leblos auf dem Stein. Ich berührte sie. Ihre Haut war kalt wie Eis. Ich spürte, wie der Rauch des Dunklen Feuers mir die Kehle zuschnürte und meine Glieder langsam taub wurden.
    »Lena, wach auf. Ich bin es.« Ich schüttelte sie, aber ihr Kopf fiel leblos von einer Seite auf die andere. Ihr Gesicht war blass von der Kälte, die die eisige Steinplatte und das Dunkle Feuer verströmten. Ich hob sie hoch, schlang meine Arme um sie und gab ihr das bisschen Wärme, das ich selbst noch hatte.
    Lena schlug die Augen auf, und es schien, als wollte sie etwas sagen. Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände. »Ethan …« Ihre Lider flatterten, wurden schwer und fielen wieder zu. »Du musst … von hier fliehen.«
    »Nein.« Ich hielt sie in den Armen und küsste sie. Egal was auch passierte, dieser Augenblick war es wert. Sie wieder in den Armen zu halten, war es wert.
    Ohne dich gehe ich nirgendwohin .
    Ich hörte, wie Link aufschrie. Ein Inkubus hatte den Schutzwall aus Licht durchbrochen, der das Rudel bisher in Schach gehalten hatte. Und jetzt stand er hinter Link und hatte den Arm um seinen Hals gepresst und die Zähne gefletscht. Es war John Breed. Er hatte noch immer diesen glasigen, entrückten Blick, so als würde er ferngesteuert. Ich fragte mich, ob der benebelnde Rauch daran schuld war.
    Ridley kam Link zu Hilfe. Sie warf sich von hinten auf John und stieß ihn um. Offensichtlich war er nicht darauf gefasst gewesen, denn ihre Kraft allein hätte nicht ausgereicht, ihn umzuwerfen. Alle drei stürzten zu Boden und kämpften darum, die Oberhand zu gewinnen.
    Mehr brauchte ich nicht zu sehen, um zu begreifen, dass wir in ernsten Schwierigkeiten steckten. Niemand konnte sagen, wie lange die Macht des Lichtkraftfelds anhalten würde, das Macon erzeugte, so geschwächt wie er war.
    Lena musste all dem ein Ende machen.
    Sie hatte die Augen wieder geöffnet, aber sie sah an mir vorbei, als wäre ich gar nicht da.
    Lena. Du darfst jetzt nicht aufgeben. Nicht jetzt, wo dein …
    Sprich es nicht aus.
    Es ist dein Mond der Berufung.
    Das ist er nicht. Es ist ihr Mond der Berufung.
    Das spielt keine Rolle. Es ist dein Siebzehnter Mond, L.
    Sie sah mich aus leeren Augen an.
    Du musst dich entscheiden, oder alle, die uns am Herzen

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